• DFL-Boss Christian Seifert sucht nach Wegen, um die Liga zu Ende zu spielen.
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Auch in England eine Option: Bundesliga-Klubs in Quarantäne-Camps?

Köln –

Die Suche nach einem Weg, die Bundesliga zu Ende zu spielen, läuft auf Hochtouren. Ein Vorbild könnte die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ sein: Abschotten der Protagonisten – also der Spieler und des engsten Stabs – zum Schutz vor Infektion. Können Corona-Camps die Bundesliga retten?

DFL-Pläne: Schnelltests, Geisterspiele & Co.

Schnelltests sollen positive Profis identifizieren, die Anzahl von Menschen, die bei Geisterspielen das Stadion betreten dürfen, auf ein Minimum reduziert werden. 

Trotzdem wird es Mannschaftstraining geben müssen, Spieler auf dem Rasen miteinander in Kontakt kommen, schwitzen, spucken, husten. Und nach dem Training und den Spielen sollen alle Beteiligten wieder nach Hause fahren? So dürfte die Ausbreitung auch in der Liga nicht unter Kontrolle zu bringen sein.

DFL-Chef Seifert: Gesundheit hat Vorrang

Die Infektionsgefahr beim gemeinsamen Sport ist hoch und das macht es so schwierig, einen verantwortbaren Weg zu finden. „Die Gesundheit jedes Einzelnen hat Vorrang, insbesondere der Spieler“, sagt DFL-Chef Christian Seifert (50). So soll es den Plan geben, bei den Teams alle drei Tage Schnelltests durchzuführen und nur noch positive Profis in die Quarantäne zu schicken. Die Mannschaften sollen verpflichtet sein, selbst mit nur 13 gesunden Spielern und zwei Torhütern anzutreten.

Angesichts knapper Ressourcen weltweit regt sich aber schon Kritik an der Vielzahl der geplanten Tests, die so ja auch noch nicht einmal verfügbar sind. „Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45).

Bundesliga-Klubs in Camps?

Bleibt im Grunde nur, die Ansteckungsgefahr für die Profis auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Beispielhaft könnte dafür ausgerechnet eine Show wie „Deutschland sucht den Superstar“ bei RTL sein. „Unsere Kandidaten sind seit dem 9. März in ihrer Villa im Bergischen in Quarantäne. Kontakt zu Freunden und Familie gibt es nur digital. Bei den Mitarbeitern wird sehr genau auf Distanz und Hygiene geachtet, während der Dreharbeiten tragen alle Mundschutz und Handschuhe“, sagt uns eine RTL-Sprecherin.

Englands Premier League diskutiert ähnliche Lösungen

DSDS als Vorbild für die Bundesliga? Auch in England wird diese Camp-Lösung schon intensiv diskutiert – allerdings noch nicht im Mai, wie die Liga gestern bekanntgab. Mannschaften, Trainer und Mitarbeiter jedes Klubs sollen für zwei Monate ein eigenes Teamquartier beziehen, das von der Außenwelt isoliert ist, um die Gefahr einer Ansteckung soweit wie möglich zu minimieren. Hieße: Kein Kontakt, auch nicht zur Familie oder zu Freunden.

Bundesliga-Teams müssten in Hotels ziehen

Machbar scheint der Plan. Freistehende Hotels gibt es zur Genüge, bei Klubs wie Leverkusen oder Mönchengladbach sogar in unmittelbarer Nähe zu den Trainings- und Spielstätten. Hier könnte man Profis und den engsten Stab für das Bundesliga-Finale einquartieren und so weitgehend verhindern, dass das Virus von außen in die Mannschaften hineingetragen wird.

Hier mehr lesen: Heldt über die Quarantäne-Pläne

FC-Finanzchef Wehrle, der ja auch Teil des DFL-Präsidiums ist, sagt: „Momentan gibt es solche Überlegungen noch nicht. Die Task Force Sportmedizin nimmt aber auch gerade die Arbeit erst auf.“ Corona-Camps als Rettung für die Bundesliga?

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