• Immer wieder schmerzt es: 74-mal spielte Khaled Narey (r.) für den HSV in der Zweiten Liga - hier bei der Premiere im August 2018, dem 0:3 gegen Holstein Kiel.
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Am Montag: Der HSV feiert das schlimmste Jubiläum seiner Geschichte

Sie kamen, um so schnell wie möglich wieder zu gehen – und sind immer noch da. Am Montag (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) gegen den 1.FC Nürnberg feiert der HSV sein wohl traurigstes Jubiläum der Klubgeschichte, zum 100. Mal tritt der einst so stolze Dino der Bundesliga dann im Unterhaus an.

100 Mal Zweite Liga. Für den HSV ein ständiges Auf und Ab der Emotionen. Wie oft schon hatten sie seit Sommer 2018 das „Diesmal packen wir es wirklich“ auf den Lippen, um es dann doch wieder krachend zu vergeigen und in tiefe Depression zu verfallen. Vieles spricht dafür, dass die Rückkehr ins Oberhaus auch im dritten Anlauf nicht gelingt und zumindest eine weitere Zusatzrunde in Liga zwei gedreht werden muss.

Die HSV-Bilanz nach bislang 99 Zweitligaspielen

100 Spiele. Davon 44 Siege, 30 Remis und 25 Niederlagen. Viele große, aber auch kleine Geschichten. Mit Interimslösung Horst Hrubesch nun der fünfte Trainer, der sein Glück versucht. Den besten Punkteschnitt seiner Vorgänger weist Christian Titz (1,8 Zähler pro Spiel) auf, vor Daniel Thioune (1,68), Dieter Hecking (1,59) und Hannes Wolf (1,58).

53 Spieler versuchten bislang ihr Glück, um den HSV wieder nach oben zu bringen. Bakery Jatta ist mit 80 Einsätzen Zweitliga-Rekordspieler des HSV (vor Khaled Narey/74), Simon Terodde mit seinen 21 Treffern der beste Torschütze.

Noch hofft der HSV auf den Aufstieg

Was bleibt, ist die Hoffnung. Immer noch. Oder besser gesagt: wieder mal. Ein Fünkchen glimmt noch, dass es doch noch klappen könnte und der HSV in Kürze von seinem nicht enden wollenden Zweitliga-Albtraum erlöst wird. Auf die nächsten 100? Bitte nicht!

Welche Spiele aber waren die bewegendsten der HSV-Zweitliga-Historie? Die MOPO verschafft einen Überblick:

DIe Premiere: Ein Auftakt mit Schrecken: Am 3. August 2018 unterlagen die Hamburger Holstein Kiel mit 0:3. Ein erster Schock für die 57.000 Fans im Volkspark. So fühlte sich also an, diese Zweite Liga …

Die Derby-Helden: Pierre-Michel Lasogga wurde mit zwei Treffern zum Matchwinner, doch der ganze HSV strahlte am 10. März 2019. Das 4:0 bei St. Pauli war eine Demonstration der Stärke. Es blieb der bis heute letzte Erfolg im Stadtduell.

Der HSV 2019 nach dem 4:0 bei St. Pauli.

Nach dem 4:0 beim FC St. Pauli tanzte der HSV durch den Hamburger Abend – und verspielte danach dann den Aufstieg.

Foto:

WITTERS

Das Gänsehaut-Spiel: Die Debatte um die angeblich falsche Identität Bakery Jattas hatte gerade ihren geschmacklosen Höhepunkt erreicht, da schlug der Gambier zurück. Nach seinem Tor zum 3:0 gegen Hannover stand der Volkspark am 1. September 2019 kopf. Gänsehaut pur! 

Die Gala-Leistung: Niemals davor oder danach trumpfte der HSV in Liga zwei derart eindrucksvoll auf, wie am 26. Oktober 2019. Beim fulminanten 6:2 gegen den VfB Stuttgart spielte der HSV seinen Gegner in Grund und Boden. Bitter nur: Die Schwaben stiegen am Ende auf, der HSV nicht.

Der tiefste Tiefpunkt: Mag der HSV oft rumgegurkt haben. Aber das 2:3 beim abgeschlagenen Schlusslicht Würzburg am 21. Februar dieses Jahres war das Schlechteste, was er je in Liga zwei bot. Dicht gefolgt vom 1:2 in Sandhausen am 22. April.

Die höchste Klatsche: Der FC Bayern hatte es 1974 in der Bundesliga mal geschafft, der damals sehr starke AS St. Étienne 1980 im damaligen UEFA-Cup. Aber Jahn Regensburg? Am 23. September 2019 schlitterte der HSV mit der 0:5-Heimpleite in die höchste Klatsche seiner Zweitligazeit. Unvergessen. Und nach wie vor unglaublich.

Das Feuerwerk: Die größte Schießbude der bisherigen HSV-Zweitligageschichte stellte der VfL Osnabrück. Beim 5:0 im Volkspark am 18. Januar 2021 war die HSV-Welt in Ordnung. Da dachten alle an den Aufstieg – der nun abermals stark gefährdet ist.

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