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  • Die Fassade der alten Ferrari-Fabrik in Maranello ist in Italiens Landesfarben Grün-Weiß-Rot angestrahlt.
  • Foto: Ferrari

Alarmstufe Corona: Ferrari-Brennpunkte: Lahmes Auto, Regel-Reform, Vettel-Vertrag

Maranello –

Ferraris Werkstore sind wegen der Corona-Krise weiterhin geschlossen, der auf den 14. Juni in Montréal verschobene Saisonstart ist weiter ungewiss. Doch hinter den Kulissen herrscht bei den Roten eine explosive Stimmung – und das liegt nicht an der neuen SS20-Jacke, die im Internetshop angeboten wird.

Die größten Brennpunkte sind die langsame Rote Göttin SF1000, die Nachteile durch die auf 2022 verschobene Regel-Reform und die öffentlichen Diskussionen über Sebastian Vettels (32) auslaufenden Vertrag und dessen Nachfolger.

1. Das langsame Auto

Schon vor dem ersten Rennen ist klar: Der SF1000 ist kein großer Wurf. Im Bemühen, mit mehr Abtrieb den Kurven-Nachteil auf Mercedes aufzuholen, bürdete Ferrari-Chefdesigner Simone Resta (49) der Roten Göttin zuviel Luftwiderstand auf.

Gepaart mit dem schwächeren, weil vom Weltverband FIA streng reglementierten Motor ergab sich bei den Tests in Barcelona ein Sekunden-Rückstand. Vettel und Charles Leclerc (22) beim abgesagten WM-Start in Melbourne kleinlaut: „Wir sind nicht siegfähig.“

Hier lesen Sie mehr: Sebastian Vettel sieht seinen Titel-Traum schwinden.

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Nach den FIA-Maßnahmen gegen den Ferrari-Motor fuhr Sebastian Vettel beim Formel-1-Test in Barcelona hinter Mercedes her.

Foto:

AFP

Mercedes kann seinen Vorsprung weiter ausbauen

Und die von Vettel geforderte Aufholjagd in der Fabrik wird nun vom Coronavirus auf lange Sicht lahmgelegt. Dagegen dürfen die Rivalen in England munter weiterentwickeln.

Hier lesen Sie mehr: Ferrari schließt seine Fabriken, Mercedes nicht

2. Die Regel-Bremse

Gegen die Entscheidung, die komplexe Technik-Reform auf 2022 zu verschieben, legte Teamchef Mattia Binotto (50) zunächst sein Veto ein. Er hatte intern offenbar schon viele Ressourcen hin zum Bau des SF1000-Nachfolgers gelenkt. Letztlich wurde er von Red Bull-Teamchef Christian Horner (46) und McLaren-Geschäftsführer Zak Brown (48) auf Linie gebracht.

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Von wegen blühende Landschaften: Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist als Krisenmanager gefordert.

Foto:

Getty Images

Ferrari wird 2021 doppelt leiden

Bedeutet: Ferrari muss mit dem Grundkonzept des SF1000 zwei Jahre fahren. Und leidet damit 2021 doppelt, denn dann steht für den Bau des 2022er-Boliden durch die Budgetobergrenze (156 Millionen Euro) weniger Geld zur Verfügung.

Hier lesen Sie: Nächster Grand Prix abgesagt, Regel-Reform auf 2022 verschoben

3. Der Vettel-Vertrag

Nachdem Teamchef Binotto dem Altmeister im Februar trotz dessen Misserfolgen eine Vertragsverlängerung avisiert hatte („Sebastian ist unsere erste Option“), setzte er ihn vor Melbourne stark unter Druck: „Er weiß, dass er es gut machen muss.“

Und weil Vettel nun selbst vom nahenden Karriereende sprach („Mit 32 weiß man, dass es zu Ende geht“), kochen direkt Spekulationen über seinen Nachfolger hoch.

Hier lesen Sie mehr: Sebastian Vettel redet schon vom Karriereende

Vettel sieht Titel-Traum schwinden

Sebastian Vettel wirkte schon bei den Tests in Barcelona angeschlagen und sieht der neuen Saison sorgenvoll entgegen.

Foto:

AFP

Sainz und Ricciardo Favoriten auf die Vettel-Nachfolge

Sky-Experte Martin Brundle (60) sieht Carlos Sainz jr. (25) und Daniel Ricciardo (30) als Favoriten auf die Nachfolge. Der Spanier habe nach den starken Leistungen im Mittelklasse-McLaren (Dritter in Interlagos) gute Karten: „Ich denke, Carlos hat die gleiche Siegermentalität wie sein Vater. Schon bei Toro Rosso war er nahe an Max Verstappen dran.“

Hier lesen Sie mehr: In Corona-Pause: Formel-1-Stars fahren virtuelle Grands Prix

Sollte McLaren aber mit Sainz verlängern, läge Ricciardo, der Vettel bei Red Bull 2014 besiegte, als Nachfolger auf der Hand. Brundle: „Ich denke, auch Daniel könnte eine Option für Ferrari sein.“

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