• Finn Ole Becker, Ryo Miyaichi, Dimitrios Diamantakos und Waldemar Sobota zählen zu St. Paulis Stammformation.
  • Foto: imago images/Sven Simon

36 eingesetzte Profis!: Der FC St. Pauli hatte nie eine Stammelf

Nicht immer hat Zahlenwerk im Fußball Aussagekraft. Hoher Ballbesitz oder gute Laufwerte garantieren keine Punkte. Sucht man aber am Ende einer Saison nach der vermeintlichen Stammelf, lässt die Anzahl der jeweiligen Startelf-Nominierungen durchaus Rückschlüsse zu. Beim FC St. Pauli wird diesbezüglich mehr als deutlich: Eine Stammformation gab es nicht einmal in Ansätzen.

Mit Arminia Bielefeld steigt ein absolutes Überraschungsteam als Zweitliga-Meister in die Bundesliga auf. So etwas geschieht nie grundlos, eine Platzierung im Endklassement hat immer Ursachen. Bei den Ostwestfalen hat Trainer Uwe Neuhaus großen Anteil am Erfolg, er formte aus seinem Kader eine Einheit, eine extrem eingespielte obendrein: Gleich acht Bielefelder kommen in dieser Serie auf 28 oder mehr Startelf-Einsätze, sogar in Vorbereitungsspielen wie beim 4:3 gegen St. Pauli im Januar in Spanien machte Neuhaus nahezu keine Experimente, unterschied klar in A- und B-Elf. Was sich am Ende natürlich auch in Automatismen und Abläufen auf dem Rasen erkennen lässt.

St. Pauli: Nur fünf Spieler mit 25 oder mehr Einsätzen

Nach denen sucht man beim Kiezklub bis heute weitestgehend vergebens, aber auch daraus wird ein Schuh, wenn man sich durch die Anzahl der Anfangself-Benennungen wühlt. Neben Keeper Robin Himmelmann (in allen 33 Partien von Beginn an am Start) kommen eigentlich nur Ryo Miyaichi (28 Spiele), Daniel Buballa (27) sowie mit einer Portion Wohlwollen Leo Östigard und Waldemar Sobota (beide je 25) in den Genuss, sich Stammspieler nennen zu dürfen. Von den von Coach Jos Luhukay vor Saisonbeginn angepeilten „zehn Spielern mit 25 oder mehr Einsätzen“ ist man also weiterhin Ewigkeiten entfernt.

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Leo Östigard, Daniel Buballa und Robin Himmelmann

Foto:

imago images/Eibner

St. Pauli setzte ein Dutzend mehr Spieler ein als Bielefeld

Das hat ohne Zweifel auch, aber beileibe nicht nur mit Verletzungsproblematik zu tun. Dass St. Pauli (36) zwölf Spieler mehr in der Liga eingesetzt hat als Bielefeld (24), zeugt ebenfalls davon, dass es Luhukay zu keinem Zeitpunkt gelungen ist, ein fixes Gerüst oder wenigstens funktionierende Achsen zu installieren. Und daran wird sich am Sonntag beim letzten Spiel dieser trotz zweier Derby-Siege unterm Strich verschenkten Saison nichts mehr ändern.

So sieht St. Paulis Team mit den meisten Startelf-Nominierungen aus:

Robin Himmelmann

Stand in allen bisherigen 33 Partien von An- bis Abpfiff zwischen den
Pfosten. Nur im DFB-Pokal gegen Frankfurt draußen.

Luca Zander

Der Rechtsverteidiger kam nicht mal auf die Hälfte aller möglichen Start-elf-Nominierungen, mit nur 15 aber schon vorne mit dabei.

Leo Östigard

Der Norweger war als Innenverteidiger in der Regel gesetzt, kam bisher auf 25 Spiele, in denen er beim Anpfiff auf dem Platz stand.

Daniel Buballa

Wenn er fit  war, spielte er in der Regel auch als Links- oder Innenverteidiger. Mit 27 Startelf-Spielen die Nummer zwei der Feldspieler.

Sebastian Ohlsson

Immerhin 23 Mal stand der Schwede in der Startelf. Rechts hinten, links hinten und neuerdings auch auf der Sechs aufgestellt.

Marvin Knoll

Bisweilen gemieden wie das Weihwasser vom Teufel, trotzdem mit 21 Startelf-Nominierungen beständigster Mann auf der Sechs.

Ryo Miyaichi

Erfreulich, dass der oft so gebeutelte Japaner mit 28 Partien – meist auf der rechten Bahn – der Feldspieler mit den meisten Startelf-Einsätzen ist.

Finn Ole Becker

St. Paulis bester Fußballer stand zwar nur 18 Mal im zentralen Mittelfeld in der Startelf – reicht aber trotzdem zur Bezeichnung Stammkraft.

Waldemar Sobota

Der Pole, von Luhukay ins Zentrum gezogen, spielte seine beste St. Pauli-Saison, was sich in 25 Startelf-Einsätzen ausdrückt.

Viktor Gyökeres

In vielen seiner auch nur 18 Startelf-Einsätze im linken Mittelfeld nominiert. Keiner spielte beimKiezklub öfter auf dieser Position.

Dimitrios Diamantakos

Die Nummer eins im Sturm, obwohl nur 18 Mal von Beginn an gebracht. Die Zeit nutzte er immerhin für respektable elf Treffer.

Die weiteren eingesetzten Spieler und ihre Startelf-Einsätze:

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Henk Veerman und Mats Möller Daehli

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WITTERS

Henk Veerman: 15
Mats Möller Daehli: 15
Matt Penney: 13
James Lawrence: 11
Rico Benatelli: 10
Johannes Flum: 6
Jan-Philipp Kalla: 5
Christian Conteh: 5
Christopher Buchtmann: 4
Niklas Hoffmann: 3
Florian Carstens: 3
Philipp Ziereis: 3
Luis Coordes: 3
Christian Viet: 2
Boris Tashchy: 2
Marvin Senger: 2
Christopher Avevor: 2
Marc Hornschuh: 1
Mert Kuyucu: 1
Ersin Zehir: 1
Kevin Lankford: 1
Jakub Bednarczyk: 1
Yi-Young Park: 1
Youba Diarra: 1
Maximilian Franzke: 0

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