• Überragend: Kreisläufer Johannes Golla glänzte gegen Brasilien im Angriff und überzeugte auch in der Abwehr.
  • Foto: Petr David Josek/AP POOL/dpa

31:24 gegen Brasilien: DHB-Team zeigt Moral, aber letzte Viertelfinal-Hoffnung geplatzt

Deutschlands Handballer haben Charakter bewiesen, sind bei der WM in Ägypten zurück auf der Siegerstraße, aber dennoch vorzeitig und endgültig in der Hauptrunde gescheitert. Im zweiten Hauptrundenspiel besiegte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason Brasilien nach einer überzeugenden und phasenweise richtig starken Leistung mit 31:24 (16:12).

Strahlende Gesichter nach der Schlusssirene. Dieser Sieg tat der Mannschaft richtig gut und gibt Selbstvertrauen.

„Es schauen ja ein paar Menschen zu Hause zu und wir haben den Adler auf der Brust, deswegen wollten wir heute als Sieger vom Feld gehen“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer nach den 60 Minuten. Alfred Gislason war „recht zufrieden mit dem Auftritt.“

Handball-WM: Deutschland besiegt Brasilien klar

Schon vor dem Anwurf hatte sich die Minimal-Chance, doch noch die K.o.-Runde zu erreichen, in Luft aufgelöst. Durch den 30:26-Sieg von Ungarn gegen Polen war das vorzeitige Aus der DHB-Auswahl in der Hauptrunde auch rechnerisch klar.

Ein Motivations-Killer? Von wegen. Von der ersten Sekunde an war der deutschen Mannschaft der Wille anzumerken, nach zwei Niederlagen in Serie gegen Ungarn und Spanien wieder einen Sieg zu landen.

Johannes Bitter stark im Tor, Andreas Wolff nicht im Kader

Im Tor begann Johannes Bitter, auf der Bank saß Silvio Heinevetter. Andreas Wolff, der bei dieser WM seine Form sucht, war nicht im Kader und schaute von der Tribüne aus zu. 

Bitter lieferte mit einigen Paraden zu Beginn des Spiels die Basis für eine frühe Führung. Wieder ein überzeugender Auftritt von Bitter. Der Hamburger, der für den TVB Stuttgart spielt, ist eindeutig der beste deutsche Keeper bei dieser WM.

DHB-Team überzeugt gegen Brasilien vor allem im Angriff

Die Abwehr stand gut, im Angriff wurde variabel agiert und breit gespielt, sodass Tor aus dem Rückraum, vom Kreis über den überragenden Johannes Golla (mit sieben Toren bester DHB-Schütze des Spiels) und von Außen gelangen.

Dass das deutlich bessere Team zur Pause nicht noch höher führte, lag daran, dass die Mannschaft durch mehrere Zeitstrafen häufiger in Unterzahl agierte und nicht alle Chancen konsequent ausnutzte.

Alfred Gislason kritisiert: „Macht keine Traumpässe!“

Nach der Pause zog die DHB-Auswahl auf 18:12 (33.) davon, ließ es Mitte zweiter Halbzeit aber im Angriff an Konzentration mangeln, was die Brasilianer bis auf drei Tore herankommen ließ (24:21/48.) und Gislason mächtig ärgerte. „Spielt es normal. Macht keine Traumpässe, die alles kaputt machen!“, forderte der Isländer in einer Auszeit.

Die Ansage fruchtete. Seine Spieler zogen durch und fuhren einen letztlich souveränen Sieg ein. 

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Im abschließenden Hauptrunden-Spiel am Montag gegen Polen (20.30 Uhr, live in der ARD) soll der nächste Sieg und damit ein versöhnlicher Abschluss einer außergewöhnlichen WM her.

Handball-WM: Sensation! Argentinien schlägt Kroatien

Eine Sensation gab es in Hauptrundengruppe II. Außenseiter Argentinien besiegte mit Kroatien einen der Titelkandidaten mit 23:19 und ist jetzt Tabellenzweiter.

Den Kroaten, die am Montag im Giganten-Duell gegen den amtierenden Weltmeister Dänemark antreten, droht der vorzeitige K.o., wenn Argentinien das abschließende Spiel gegen Katar gewinnt.

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