• Hilft eine Atemschutzmaske tatsächlich gegen eine Infektion mit dem Coronavirus?
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Atemschutzmaske zum Schutz vor Corona: Welcher Atemschutz bringt wirklich etwas?

Die Gefahr der Ausbreitung des Coronavirus bzw. Sars-CoV-2 in Deutschland hat die Öffentlichkeit nach wie vor fest im Griff. Die Angst vor der ansteckenden Krankheit steigerte die Nachfrage nach Atemschutzmasken, vielenorts in Apotheken sind Mundschutz oder Desinfektionsspray Mangelware.

Hilft eine Atemschutzmaske gegen die Infektion mit dem Coronavirus?

Einweg-Mund-Nasen-Schutz:

Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, wie man ihn aus dem Operationssaal kennt, kann lediglich gegen eine Schmierinfektion helfen, weil man sich mit den Händen nicht direkt an Mund und Nase berühren kann.

Mund-Nasen-Schutz

Ein herkömmlicher Mund-Nasen-Schutz, wie man ihn aus Krankenhäusern und Operationssälen kennt.

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Sich damit vor Infektionskrankheiten wie dem Coronavirus schützen zu können oder das Ansteckungsrisiko merklich zu verringern, ist laut Robert Koch-Institut jedoch nicht bewiesen. Stattdessen sollte mehr Aufmerksamkeit auf die Grundregeln des Schutzes vor SARS-CoV-2 gelegt werden: regelmäßige und gründliche Reinigung der Hände, 1,5-m-Sicherheitsabstand und das Husten und Niesen in die Armbeuge.

Empfohlen wird ein Mund-Nasen-Schutz aber trotzdem für Menschen, die sich bereits angesteckt haben, um die Gefahr einer Weitergabe des Virus an andere Personen zu mindern (bspw. beim Husten oder Niesen). Auch wird dadurch bei jedem potentiellen Träger des Coronavirus die Weitergabe an Mitmenschen erschwert, auch, wenn dieser selbst noch keine Symptome zeigt.

Stoffmasken als Mundschutz:

Eine Alternative, die zumindest nachhaltiger ist und weniger Müll verursacht als der bekannte Einweg-Mundschutz, sind waschbare Stoffmasken. Dabei handelt es sich nicht um einen ausreichenden medizinischen Schutz gegen das Coronavirus, wenn Sie tatsächlich in engen Kontakt zu Infizierten kommen. Das Filtern von Aerosolen, Tröpfchen und Flüssigkeiten, über die Covid-19 übertragen wird, bewerkstelligen Stoffmasken nicht.

Aber eine Stoffmaske kann helfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzuschränken, da sie in der Öffentlichkeit eine zusätzliche Barriere zwischen Ihnen und Ihren Mitmenschen darstellt, neben den persönlichen Schutzmaßnahmen wie dem regelmäßigen Händewaschen oder dem Einhalten des Mindestabstands zu anderen Personen. Wie in diesem Beispiel zu sehen ist, fallen bei den Stoffmasken die Preise auch deutlich moderater aus und sie sind zudem waschbar und damit wiederverwendbar:

Welche Atemschutzmasken bieten mehr Schutz?

Spezielle Feinpartikelmasken können einen höheren Schutz bieten, sind laut Robert-Koch-Institut aber eher für die Arbeit von medizinischem Personal vorgesehen, das sich im direkten Kontakt mit Erkrankten befindet.

Diese partikelfiltrierenden Halbmasken oder Feinstaubmasken werden in 3 Klassen namens FFP (englisch: „filtering face piece“) unterteilt. Die höchste Klasse davon ist FFP-3. Deren zulässige Durchlässigkeit beträgt maximal 5%, die Schutzwirkung mindestens 99%, damit bieten Atemschutzmasken mit dieser Klassifizierung deutlich mehr Schutz vor feinen Partikeln und Mikroorganismen.

Atemschutzmaske FFP-3

Eine partikelfiltrierende Halbmaske nach FFP-3-Standard. Diese  Atemschutzmaske filtert Feinstaub, Mikroorganismen usw. aus der Luft.

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Sie sind aber im Alltag sehr unpraktikabel, erschweren die Atmung und können nicht lange getragen werden, sind also kaum eine praktikable Lösung für den Einkauf im Supermarkt.

Darüberhinaus merkt das RKI an, dass FFP-Atemschutzmasken mit Ventil keinen Fremdschutz bieten, da sie die ausgeatmete Luft nicht filtern, sondern nur die eingeatmete. Einen sicheren Schutz der Mitmenschen bieten diese also nicht.

FFP-2-Atemschutzmasken bieten ebenfalls angemessenen Schutz

Laut Robert-Koch-Institut eignen sich bereits FFP-2-Atemschutzmasken zum Schutz vor Aerosolen und Tröpfchen im Mund- und Nasenbereich, über die das Coronavirus bei Kontakt übertragen wird.

Atemschutzmasken mit FFP-2-Klassifizierung bieten eine Schutzwirkung von mindestens 95%. Sie dienen darüber hinaus ebenso als Schutz für die Mitmenschen, falls man sich möglicherweise selbst mit COVID-19 infiziert hat. Einweg-Atemschutzmasken sollten direkt über dem Mund- und Nasenbereich getragen und unter normalen Umständen täglich gewechselt werden.

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Ein hundertprozentig sicherer Schutz vor Corona ist mit einer FFP-2-Atemschutzmaske jedoch nicht garantiert, zumal davon lediglich Mund und Nase abgedeckt sind. Zum Vergleich: Im medizinischen Bereich beim direkten Kontakt mit Infizierten empfiehlt das RKI mindestens FFP-2-Masken zusammen mit Schutzkittel, Einweghandschuhen und Schutzbrille als wirksamen Schutz, was jedoch im Alltag nicht umsetzbar ist und auf Rat des RKI dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben sollte.

Höhere Preise auch bei FFP-2-Masken:

Die Preise sind auch bei FFP-2-Atemschutzmasken derzeit erhöht. So kommen Sie, wie im folgenden Beispiel, für fünfzehn Einweg-Masken auf einen ordentlichen Preis, außerdem sind die Lieferzeiten recht lang angegeben, so dass die Bestellung vermutlich etwas auf sich warten lassen wird. Ob jedoch bei der Kaufabwicklung alles so abläuft, wie angegeben, kann dabei nicht garantiert werden.

Auch hier ist es ratsam, ein Angebot genau unter die Lupe zu nehmen, die Kommentare anderer Käufer kritisch zu checken und auf die möglicherweise langen Lieferzeiten zu achten, die derzeit laut Angabe bis über einen Monat betragen können. Hier spielt es sicherlich auch eine Rolle, von wo die Masken geliefert und wie schnell sie nachproduziert werden:

Atemschutzmasken mit FFP-3 sind im Preis enorm gestiegen

Die Angst vor einer Ansteckung führt jedoch dazu, dass selbst privat zu solchen Mitteln wie FFP-3-Atemschutzmasken gegriffen wird. Auch diese stehen derzeit scheinbar hoch im Kurs. Verfolgt man allein bei Amazon die Entwicklung der Preise, so haben diese sich im März bei FFP-3-genormten Atemschutzmasken innerhalb kürzester Zeit verdrei- bis vervierfacht! Wurden Sie vor der Corona Krise noch für einen Betrag zwischen 5 und 8 € gehandelt, so geht die Lieferung derzeit für Preise zwischen 10 und 30 € an den Besteller raus. Pro Stück! So können für einen Zehnerpack schnell 100-300 € zusammenkommen. Falls Sie überhaupt noch verfügbare Angebote finden sollten, die obendrein keine Mogelpackungen sind.

Außerdem tauchen ständig neue Angebote mit wechselnden Preisen auf, bei denen Sie vorsichtig sein bzw. die Angebote prüfen sollten. Sie sollten ebenso darauf achten, welche Typenbezeichnung tatsächlich auf den Masken steht. Oftmals ist in den langen Produkttiteln verglichen mit den zugehörigen Produktbildern nicht klar erkennbar, ob es sich um FFP-3-Masken oder eine andere Klassifizierung handelt.

Es gilt zu Bedenken: Es handelt sich bei diesen Atemschutzmasken häufig um Einweg-Produkte, die nach Gebrauch entsorgt werden sollten. Also ist die Funktionstätigkeit des Filters nach einiger Zeit nicht mehr gewährleistet und er sollte ausgetauscht werden.

Zusätzlich lässt sich erkennen, dass Preise mehrmals täglich angepasst werden und immer wieder angebotene Atemschutzmasken nicht mehr verfügbar sind oder neue Angebote hochgeladen werden.

Zusätzlicher Schutz? Gesichtsschutz aus Kunststoff

Ein solcher Gesichtsschutz verspricht zusätzlichen Spritzschutz vor Tröpfcheninfektionen, durch die das Coronavirus ja übertragen wird. Wer zu solchen Artikeln greifen will, hat es vermutlich auf eine zusätzliche Schutzbarriere abgesehen. So ist auf jeden Fall die Augenpartie ebenfalls geschützt. Eine solche Maßnahme als Zusatz zum Nasen- und Mundschutz wird für den einen oder anderen im Alltag jedoch viel zu unpraktikabel sein. Wer jedoch beruflich mit Menschen zu tun hat oder regelmäßig und häufig unter Menschen muss, für den ist dieser Schutz sicherlich hilfreich.
Ob dadurch eine ausreichende Schutzwirkung vor einer Infektion mit dem Coronavirus gewährleistet ist, ist schwer zu sagen. Auf der Einhaltung des Mindestabstands und das Händewaschen sollte trotzdem weiterhin viel Wert gelegt werden.

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Wie können Sie sich auch ohne Atemschutzmaske vor dem Coronavirus schützen?

Das Robert Koch-Institut empfiehlt hinsichtlich der Vermeidung einer Ansteckung mit dem Coronavirus (so wie auch bei Grippe- und Erkältungswelle) folgendes:

  • gute Händehygiene, also regelmäßig waschen
  • Hände desinfizieren, wenn Wasser und Seife nicht verfügbar sind
  • möglichst wenig in das eigene Gesicht fassen, um  mögliche Krankheitserreger nicht über die Schleimhäute von Augen, Nase oder Mund aufzunehmen
  • Mindestabstand (ca. 1 bis 2 Meter) gegenüber Personen einhalten, die möglicherweise erkrankt sind

Wenn man, wie bei Erkältung oder Grippe, bereits erkrankt ist, gilt es außerdem zum Schutz anderer, zu beachten:

  • korrekte Nies- und Hustenetikette, d.h. sich von anderen Personen abwenden, in Taschentuch oder Ärmel niesen, Hände danach waschen
  • wenn man erkrankt ist, nach Möglichkeit zu Hause bleiben

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