Maamunagau, Naturfans aufgepasst!
Maamunagau liegt im Raa Atoll und ist mit dem Wasserflugzeug in nur 35 Minuten vom internationalen Flughafen Malé entfernt und „die“ Insel für Naturfans. Gleich nach Betreten der Insel schillert mir das fluoreszierende Türkis der Lagune und der makellos weiße Strand entgegen. Und auch der einzige Leuchtturm der Malediven fällt mir sofort ins Auge. Von hier oben erstreckt sich vor mir das Eiland aus einer für die Malediven gänzlich ungewohnten Seeadler-Perspektive: Der Strand vor dem Inselkap ist nicht nur endlos lang, sondern auch endlos breit. Und das Türkis von einer Farbwucht, dass ich Strand und Lagune zu den Protagonisten der Insel erhebe. So ist Maamunagau ideal für Verliebte, die sich beispielsweise hoch oben auf dem Leuchtturm das Ja-Wort geben möchten. Aber auch Familien mit Kindern kommen dank der abwechslungsreichen Natur und dem „Planet Trekkers Kids Clubs“ mit eigener Mini-Zipline voll auf ihre Kosten.
Schnorcheln wie in einem Aquarium
Auch das Hausriff des Intercontinental Maldives Maamunagau Resorts hat Star-Qualitäten. Während ich hier schnorchle, wähne ich mich in einem bunten Aquarium. Riesige Unterwasserberge tun sich nur wenige Schwimmzüge vom samtig weichen Strand entfernt vor mir auf. Eine Myriade von Fischen schwimmt durch das Türkis, das an der Riffkante in ein sattes Dunkelblau übergeht. Von Blutorangenrot über Grapefruitpink bis hin zu Safrangelb, Himmelblau, Ultramarin und Petrol, flosselt, gleitet, kreist und zickzackt es unter Wasser an mir vorbei. Dabei machen die Großaugen-Stachelmakrelen ihrem Namen alle Ehre und beäugen mich aus der Ferne. Weißkehldoktorfische tummeln sich in Scharen, während regenbogenschillernde Papageienfische mit ihren Schnäbeln schmatzend an den Korallen nagen. Gelbe Tangfische drehen Pirouetten, während der kantige Kofferfisch die Unterwasserhöhle vor mir erkundet und dabei auf eine scheue Muräne stößt.
Im Raa-Atoll mit Mantarochen schwimmen
Wer auf Maamunagau urlaubt, sollte aber auch hinter die Grenzen des Hausriffs blicken. Denn das Raa-Atoll bietet die einmalige Gelegenheit, mit Mantarochen zu schwimmen. Und zwar mit dem Meeresbiologen der Insel, Gerrit, und dem Mantarochen Ranger Nablab. Bevor es losgeht, bekommen die Inselgäste ein informatives Briefing über die eleganten Meeresbewohner. So erfahre ich beispielsweise, dass Manta auf portugiesisch Decke heißt. Denn aus der Vogelperspektive gleichen die großen Mantarochen riesigen Decken, die den Ozean überziehen. Dabei sind sie wahre Schwergewichte: Riffmantas können zwischen 500-700 kg und Ozeanmantas zwischen 1.000 und 2.000 kg wiegen. Am Ende seines Briefings bittet uns Nablab, stets einen gebührenden Abstand von ca. 3 Metern bei einer Manta-Begegnung einzuhalten und die Tiere niemals zu berühren. Dies gilt übrigens für alles, was man unter Wasser auf den Malediven erblickt. Tatsächlich halte ich dann schon aus Respekt vor den eleganten Gleitern einen Sicherheits-Abstand, während ich ihren Flug durch die Weiten des Indischen Ozeans bewundernd verfolge.
Autorenprofil:
Andrea Labonte hat einen außergewöhnlichen Beruf, um den sie viele beneiden: Sie ist seit über 17 Jahren als Hoteltesterin für den Wellnesshotel Guide Wellness Heaven unterwegs. Über ihre Spa-Erlebnisse, außergewöhnliche Destinationen und die skurrilsten Begebenheiten aus ihrem Berufsalltag schreibt sie regelmäßig in ihrer Kolumne „Aus dem Leben einer Hoteltesterin“. Mit über 300 getesteten Wellnesshotels besitzt Andrea Labonte eine breite Vergleichsbasis und weiß, worauf es dem anspruchsvollen Reisenden ankommt. Ihr beruflicher Hintergrund: sie ist internationale Diplom-Betriebswirtin mit Doppeldiplom. Ihre Studien absolvierte sie an der Fachhochschule Mainz und an der Ecole Supérieure du Commerce Extérieur in Paris.