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  • In besseren Zeiten ist die Eisbahn Stellingen Treffpunkt für Schlittschuhläufer.
  • Foto: Anke Geffers

Stadtrundgang durch Stellingen: Ein Stadtteil in Bewegung

Stellingen –

Mit Stellingen verbinden viele Hamburger neben Hagenbecks Tierpark oft nur eine Autobahnausfahrt. Dabei ist das Stadtviertel gut für ungewöhnliche Entdeckungen geeignet. Erstaunlich, wie viele Sportler unterwegs sind. Wir starten am U-Bahnhof Hagenbecks Tierpark und machen uns auf den Weg.

Tennis und Fitness

Mitten im Dezember, wenn die meisten Menschen zu Hause beim Adventskaffee sitzen, scheint halb Stellingen draußen und in Bewegung zu sein. Die Eislaufhalle unter dem großen Zeltdach ist zwar geschlossen, aber auf dem Gelände rund um die Eisbahn sind Jogger und Radfahrer unterwegs. An den Geräten auf der „Hamburg Active City Bewegungsinsel“ trainieren junge Fitnessfanatiker. Die passende Musik dazu haben sie einfach selbst mitgebracht. Auf dem Tennisplatz daneben hat ein Anfänger eine Trainerstunde. Draußen. Fast könnte man vergessen, dass Winter ist.

Wasserturm zum Wohnen

Wir überqueren die Hagenbeckstraße und gehen durch den Eimsbütteler Stadtpark, der eigentlich in Stellingen liegt, direkt auf den 47,59 Meter hohen Wasserturm zu. Im Park das gleiche Bild: Jogger, Radfahrer und Boulespieler. Viele Familien sind unterwegs. Vor dem zu einem Wohnhaus umgebauten Wasserturm lernt Hund Emmi die ersten Befehle. Und wir erfahren, dass seit Mai 2019 durch die Kleingartenanlage hinter dem Turm die Veloroute 2 gebaut wird. Schon bald werden Radfahrer ohne Hindernisse von Eidelstedt über Stellingen in die City kommen. Und noch ein Projekt macht den Stadtteil attraktiver: der Deckel über der A7, der schon im Sommer 2021 zur autofreien Grünfläche werden soll.

Kirche mit Kuppeln

Wir folgen der Högenstraße bis zur Hausnummer 61. Vor 20 Jahren wurde hier das Geburtshaus des Schriftstellers Hans Henny Jahnn abgerissen, um Platz für einen gesichtslosen Neubau zu schaffen. Nur ein kleiner Gedenkstein erinnert an den berühmten Hamburger.

Die russisch-orthodoxe Kirche in Stellingen ist dem Heiligen Prokop, einem Lübecker Kaufmann, gewidmet.

Die russisch-orthodoxe Kirche in Stellingen ist dem Heiligen Prokop, einem Lübecker Kaufmann, gewidmet.

Foto:

Anke Geffers

Ernüchtert drehen wir um und biegen nach wenigen Metern rechts in die Wohnstraße Brehmweg ein, gehen bis zur Hagenbeckstraße und sehen auf der rechten Seite die blauen Kuppeln der russischorthodoxen Kirche, die nach dem Lübecker Kaufmann Prokop, der vor 700 Jahren sein Vermögen den Armen schenkte, benannt wurde.

Amsinck und Hagenbeck

Zurück auf der Hagenbeckstraße bis zum Mann auf der Giraffe. Das Werk des Künstlers Stephan Balkenhol am Eingang zum Tierpark ist nicht zu übersehen. Unser Ziel ist aber ein anderer Park, der auch einen berühmten Namen trägt. Am Tierpark vorbei gehen wir auf der Lokstedter Grenzstraße und Deelwisch bis zum Amsinckpark, der schon zum Teil in Lokstedt liegt. Leicht hügelig ist es hier. Villa und Baumbestand erinnern an den Jenischpark, nur dass hier alles eine Nummer kleiner ist. Kaufmann Wilhelm Amsinck hatte im Jahr 1868 auf dem Gelände ein Wohnhaus errichten lassen. Die renovierte Villa wird als Kita genutzt. Die Freundinnen Heike und Kristina machen eine Pause im Park. Ihre Wegzehrung haben sie in Corona-Zeiten immer dabei – für einen Spaziergang durch Stellingen ist das in Zeiten wie diesen sehr zu empfehlen!

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