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Stadtansicht Leiden
  • Blumen, Grachten, prächtige Häuser - Leiden ist kleiner als Amsterdam, aber mindestens genauso sehenswert.
  • Foto: Anke Geffers

Leiden, Rembrandts Geburtsstadt: Wie Amsterdam im Kleinformat

Würde Rembrandt heute durch seine Geburtsstadt Leiden gehen, er würde sich nicht verlaufen. Wohnhäuser und Grachten, Mühlen, Brücken und Kirchen stehen unverändert an der gleichen Stelle wie zu Lebzeiten des weltberühmten Malers. Die Stadt kann man prima auf der Rembrandt-Route erkunden und sich auf dem Weg sogar vom Meister persönlich zeichnen lassen. Und nach dem Stadtbummel schnell an den Strand von Katwijk radeln, denn die Nordsee ist nur wenige Kilometer entfernt.

Tulpen und Universität

Im Stadtzentrum von Leiden ist die Kornbrücke ein beliebter Treffpunkt. Anke Geffers
Kornbrücke
Im Stadtzentrum von Leiden ist die Kornbrücke ein beliebter Treffpunkt.

Schon auf den ersten Blick ist Leiden genauso sehenswert wie das 40 Kilometer entfernte Amsterdam. Nur viel übersichtlicher, herausgeputzter und weniger überlaufen. Dass die Stadt im 17. Jahrhundert, dem Goldenen Zeitalter Hollands, eine der reichsten Städte der Niederlande war, hat sie auch einer Blume zu verdanken, die aus der Türkei stammt. Die ersten Tulpenzwiebeln wuchsen seit 1593 im botanischen Garten der Universität. Im 17. Jahrhundert waren Tulpen wertvoller als Gold. Reiche Bürger zahlten für eine Tulpenzwiebel so viel, wie für ein Grachtenhaus in Amsterdam. Heute gibt es Tulpenzwiebeln für ein paar Euro an jeder Ecke zu kaufen. Das Leben Rembrandts ist eng mit der Universität verbunden – er war hier schon mit 14 Jahren als Student eingeschrieben. Und auch im botanischen Garten dürfte er häufig zu Besuch gewesen sein.

Im botanischen Garten der Universität Leiden wuchsen vor über 400 Jahren die ersten Tulpen in den Niederlanden. Anke Geffers
Hortus Botanicus
Im botanischen Garten der Universität Leiden wuchsen vor über 400 Jahren die ersten Tulpen in den Niederlanden.

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Porträt in der Lateinschule

Mit zehn Jahren wurde Rembrandt Schüler der Lateinschule in der Nähe des Pieterskerkhofs. Heute können sich Besucher hier vom Meister zeichnen lassen. Naja, nicht ganz. Ein Computerprogramm erstellt eine Zeichnung im Stil Rembrandts. Dazu muss man nur durchs Fenster in eine Kamera schauen. Zwei Minuten, dann erscheint das Porträt nach Art des großen Künstlers auf einem Bildschirm.

Im Alter von zehn Jahren wurde Rembrandt Schüler der Lateinschule. Anke Geffers
Lateinschule
Im Alter von zehn Jahren wurde Rembrandt Schüler der Lateinschule.

Zeitreise in der Zeichenschule

Rembrandts überragendes Talent erkannte sein Zeichenlehrer Jacob van Swanenburgh auf Anhieb. Im Haus Langebrug 89 bekam der 14-Jährige vier Jahre lang Unterricht. Im ehemaligen Zeichenzimmer, das noch so aussieht wie vor 400 Jahren, läuft täglich außer montags von 12 bis 17 Uhr die kostenlose Video-Animation „The young Rembrandt“, die von den künstlerischen Anfängen des Genies erzählt. Zehn Minuten, die sich lohnen.

Die Molen de Put steht in der Nähe von Rembrandts Geburtshaus. Der Maler war Sohn eines Müllers. Anke Geffers
Molen de Put
Die Molen de Put steht in der Nähe von Rembrandts Geburtshaus. Der Maler war Sohn eines Müllers.

Gassen und Grachten

Durch Gassen und entlang an Grachten führt der Spaziergang auf Rembrandts Spuren zum Waisenhaus, zur Mühle Molen de Put und durch den Weddesteeg, wo Rembrandt 1606 als Sohn eines Müllers geboren wurde. An sein Geburtshaus erinnert nur noch eine Gedenktafel, aber die alte Mühle steht noch. Vorbei an begrünten Hinterhöfen, Cafés und Restaurants geht es durch die autofreie Innenstadt weiter zur Kornbrücke, zum Rathaus und zum Fischmarkt. Hier spielt sich schon seit Jahrhunderten ein großer Teil des Stadtlebens ab. Rembrandt war mittendrin im Goldenen Zeitalter, das Leiden heute noch zum Leuchten bringt.

Die Duin & Zeeroute führt durch den Nationalpark Hollandse Duinen von Leiden über Wassenaar und Katwijk zurück nach Leiden. Anke Geffers
Radfahrer in Katwijk
Die Duin & Zeeroute führt durch den Nationalpark Hollandse Duinen von Leiden über Wassenaar und Katwijk zurück nach Leiden.

Früher Künstlerkolonie, heute beliebter Badeort

Leiden lässt sich von Hamburg aus gut per Bahn via Amsterdam erreichen. Auf halben Weg zwischen Leiden und Katwijk liegt der Vakantiepark Koningshof. Besonders zu empfehlen im Ferienpark sind die komfortablen neuen Luxusbungalows mit Platz für bis zu sechs Personen: https://de.koningshofholland.com
Anfang des 20. Jahrhundert entdeckten Künstler, darunter auch Max Liebermann, die Fischerdörfer Katwijk und Noordwijk als Kulisse für ihre Freilichtmalerei. Die Maler hielten das harte Leben der Fischer genauso fest wie die unvergleichliche Landschaft. Katwijk entwickelte sich zur Künstlerkolonie und später zum viel besuchten Seebad. Eine der schönsten Seepromenaden der Niederlande und ausgedehnte Stränden laden zum Urlaub am Meer ein. Besucher können die Küstenregion zudem auf Rad- und Wanderrouten (Tipp: die neue Duin & Zeeroute durch den Nationalpark Hollandse Duinen) auf den Spuren der Künstler entdecken, ihre Bilder im Katwijk Museum anschauen und das Strandleben bei gutem Essen und Meerblick in den Strandpavillons (z. B. Zand oder Zee en Zon, www.zeeenzon.nl; www.zandkatwijk.nl ) genießen. Lohnenswert ist auch ein Besuch des historischen Leuchtturms Vuurbaak in Katwijk. Info: www.ditiskatwijk.nl/de , www.streekvanverrassingen.nl/de; www.visitleiden.nl/de

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