Radtour auf den Spuren eines Nobelpreisträgers
Fast 30 Jahre lang lebte Günter Grass mit seiner Frau Ute in Behlendorf in der Nähe von Lübeck. Hier hat er nicht nur seine weltbekannten Romane geschrieben, sondern auch gemalt. Auf dem Behlendorfer Friedhof ist der 2015 verstorbene Nobelpreisträger begraben. Eine Radtour führt jetzt auf den Spuren des Schriftstellers ins Herzogtum Lauenburg.
Mit der App auf Tour
Radfahrer starten die 46 Kilometer lange Route entlang des Elbe-Lübeck-Kanals am besten mit der App „Tour de Grass“, die vom Günter-Grass-Haus in Lübeck angeboten wird. Los geht es in Lübeck, Ziel ist die Eulenspiegelstadt Mölln.

24 Stationen erzählen von Günter Grass
Die Smartphone-App leitet zu 24 Stationen, die im Leben und Werk von Günter Grass eine Rolle gespielt haben. Darüber hinaus gibt es Informationen zum Beispiel zur Alten Salzstraße, dem mittelalterlichen Handelsweg, dem der Radweg am Kanal entlang folgt. Texte von Günter Grass und weitere Audiobeiträge wurden von Katharina Thalbach eingesprochen.
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Weiße Villa in Behlendorf
Eine der wichtigsten Stationen ist Behlendorf. Am Rand des Ortes kaufte Grass in den 1980er Jahren eine weiße Villa, in der er bis zu seinem Tod 2015 lebte. Die Obstwiese hinter dem Haus mit Apfel-, Birnen- und Nussbaum hielt Grass in Aquarellen fest.
Im Dorf Berkenthin mit seiner Kanalschleuse lohnt eine Pause. Hier führt eine Brücke über den Kanal.Ein weiteres Highlight ist ein Interview, das auf dem Marktplatz der Eulenspiegelstadt Mölln abgerufen werden kann: Autor Daniel Kehlmann spricht darin mit dem Leiter des Günter-Grass-Hauses Jörg-Philipp Thomsa über die Ähnlichkeiten zwischen den Schelmenfiguren Till Eulenspiegel aus seinem Roman „Tyll“ und Oskar Matzerath aus der „Blechtrommel“.

Zeitreise mit Kuh Lieselotte
Auch an der Hudeeiche nahe Mölln wartet eine Überraschung: Hier hat der für seine „Kuh Lieselotte“ bekannte Illustrator Alexander Steffensmeier für die App-Station an der 350 Jahre alten Eiche am Kanal eine kleine Zeitreise gezeichnet, bei der die Kuh Lieselotte den Nutzen der Eichen für die Landwirtschaft erläutert.
Weitere Informationen gibt es auf www.herzogtum-lauenburg.de.
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