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  • Nicht schlimm: Ins Meer pinkeln.
  • Foto: imago/Udo Kröner

Forscher erklären: Darum ist es okay, ins Meer zu pinkeln

Hamburg –

Diese Situation hat im Urlaub jeder schon einmal erlebt: Man liegt am Strand und merkt: Ich muss mal! Aber ein Toilettenhäuschen ist weit und breit nicht in Sicht. Die Notlösung, wenn keine Dünen vorhanden sind: Mit schlechtem Gewissen ins Meer pinkeln und hoffen, dass es niemand bemerkt. Schließlich sind wir keine Kinder mehr, können uns benehmen und der Umwelt schaden wollen wir auch nicht.

Doch das schlechte Gewissen ist unnötig: Die American Chemical Society erklärt in einem Video, warum es aus wissenschaftlicher Sicht völlig in Ordnung ist, die Blase im Ozean zu entleeren. Dafür nennt die American Chemical Society (Amerikanische Gesellschaft für Chemie) vier Gründe:

Der erste Grund: Urin besteht zu 95 Prozent aus Wasser und enthält die Mineralstoffe Natrium, Chlorid und Kalium. Meerwasser besteht sogar zu 96,5 Prozent aus Wasser und hat einen höheren Anteil an Mineralstoffen.

Erkenntnis: Durch Pipi kommt nichts ins Meer, was darin ohnehin nicht schon vorhanden wäre.

Der zweite Grund: Das Hauptabfallprodukt von Urin ist Harnstoff. Die Menge an Harnstoff, die beim Pipimachen ins Meerwasser gelangt, ist allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Atlantik enthält 350 Trillionen Liter Meerwasser (ungefähr 7,3 Millionen Mal so viel wie der Bodensee). Selbst wenn alle 7,2 Milliarden Menschen auf dieser Erde gleichzeitig in den Atlantik pinkeln würden, wäre die Menge an Harnstoff, die dabei in den Ozean gelangt, mit einem 60-Billionstel der gesamten Wassermenge immer noch verschwindend gering.

Erkenntnis: Der Harnstoff, der durch Urlauber-Urin ins Meer kommt, fällt in Anbetracht des Gesamtwasservolumen des Ozeans überhaupt nicht ins Gewicht.

Der dritte Grund: Der im Harnstoff enthaltene Stickstoff verbindet sich mit Wasser zu Ammonium, das Wasserpflanzen als Nährstoff aufnehmen.

Erkenntnis: Harnstoff kann für die Pflanzen noch einen Nutzen haben.

Der vierte Grund: Alle Meerestiere pinkeln ins Meer. Ein Wal etwa, gibt täglich bis zu 970 Liter Urin ins Wasser ab.

Erkenntnis: „Wenn Meerestiere mit ihrem Urin dem Wasser nicht schaden, tun Menschen es erst recht nicht“, resümmieren die Wissenschaftler.

Einen wichtigen Hinweis sprechen diese in dem Video aber dennoch aus: In geschützten Bereichen, wie Korallenriffen, bitte nicht pinkeln! Und in den Hotel-Pool oder ins Schwimmbad selbstverständlich auch nicht! (kkl)

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