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  • Daniel Kühnel ist seit 2004 Geschäftsführer und Intendant der Symphoniker Hamburg.
  • Foto: / Patrick Sun

Daniel Kühnel über die Laeiszhalle: „Diese Mauern speichern Klänge“

Wenn Martha Argerich, eine wahre „Jahrhundertpianistin“, die sämtliche große Bühnen der Welt bespielt hat, die Laeiszhalle betritt, geht eine sanfte Bewegung über ihr Gesicht. Sie lächelt, seufzt leicht, als wolle sie sagen: „Endlich wieder zu Hause.“

In der Laeiszhalle sind sie alle aufgetreten, Maria Callas, Vladimir Horowitz, Martha Argerich, deren Karriere hier begann – alle Stars der Musik, dieser so flüchtigen und so zu Herzen gehenden Kunst. Und obwohl die Klänge verhallt sind, glaube ich fest an das Potenzial der dicken Mauern, diese zu speichern. Wie eine kaum hörbare Obertonreihe schwingen alle Konzerte mit, die die Laeiszhalle – damals und mitunter immer noch „Musikhalle“ genannt – seit ihrer Eröffnung 1908 erlebt hat.


Hamburgs Theater sind so etwas wie das Rückgrat der vielfältigen Kulturlandschaft. Rund 50 Häuser, verteilt überall in der Stadt. Hier wird täglich verhandelt, was uns ausmacht und umtreibt, als Menschen. Es wird: gelacht, geweint, geschrien, gejubelt, geschimpft. Und, in einigen Häusern​ gebangt um die Existenz – angesichts der pandemiebedingten und anhaltenden Zurückhaltung vieler beim Ticketkauf.​ Hier finden Sie Liebeserklärungen prominenter und engagierter Theater-Fans an die von ihnen favorisierten Häuser. Eine Einladung an Sie mitzuhelfen, diese Vielfalt zu erhalten.


Das vielleicht schönste Foyer der Stadt

Kunst hat kein Verfallsdatum: Ein Rembrandt ist in der Post-Picasso-Ära nicht veraltet, die alte Stradivari hat einen unverändert schönen Klang, die Pracht eines neobarocken Gebäudes verblasst nicht neben einem Hochhaus. Schönheit ist nicht vergleichbar und nicht in Superlativen zu fassen. Die beste Akustik gibt es ebenso wenig wie das schönste Rot. Musik entfaltet je nach Kontext unterschiedliche Wirkung; dafür bieten der Große Saal mit seinen mehr als 2.000 Plätzen, der kleinere, aber herausragende Kammermusik-Saal sowie das vielleicht schönste Foyer der Stadt, das Brahms-Foyer über dem Haupteingang, perfekte Möglichkeiten: für klassische Musik, für erste Konzerterfahrungen der Kleinsten oder für Gastspiele herausragender Jazz- und Popkünstler.

In der Laeiszhalle hat das moderne symphonische Konzertleben Hamburgs begonnen, und heute wird sie von vielen „die Altehrwürdige“ genannt. Die Aufgabe der Symphoniker Hamburg als ihr Residenzorchester ist, die zweite Jugend der hervorragenden, warmen und einfach zugänglichen Laeiszhalle zu gestalten. Mit diesem Anspruch programmieren die Symphoniker Hamburg ihren anspruchsvollen und stets zugänglichen Spielplan.

Das heißt für uns, Musik zu machen, die die Wirklichkeit unserer Stadt reflektiert, die potenziell für jeden da und gleichzeitig so einzigartig und unverwechselbar ist wie der Ort, an dem sie erklingt.

Lassen Sie sich, verehrtes Publikum, begeistern und an jedem Abend neu für die Musik gewinnen. Erleben Sie, was Martha Argerich schon seit Jahrzehnten im Herzen bewegt.

Ihr Daniel Kühnel

Laeiszhalle: Konzertsaal seit 1908

Als größtes und seinerzeit modernstes Konzerthaus Deutschlands wurde die Laeiszhalle 1908 eingeweiht. Seit 2017 sind die Symphoniker Hamburg das dortige Residenzorchester. Den kompletten Veranstaltungskalender finden Sie auf der gemeinsamen Website von Elbphilharmonie und Laeiszhalle: www.elbphilharmonie.de