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  • Die beiden Engel – Katharina Martin und Elisa Pape – packen „Die Wahrheit über Weihnachten“ aus.
  • Foto: Henning Heide

Alexandra Kamp übers „Theaterschiff“: „Hier gibt’s Comedy – hautnah und aufregend!“

„Es ist einfach ein besonderer Ort“, sagt Alexandra Kamp. „Und einfach auch ein besonders schöner Ort. Ich habe hier oft gespielt – und von der Bühne diese einmalige Atmosphäre erlebt, diese Nähe zum Publikum. Das ‚Theaterschiff‘ ist familiär, hautnah und gleichzeitig absolut professionell – eine wirklich aufregende Mischung.

Ich finde es überhaupt nicht selbstverständlich für so ein kleines Theater, dass man es wie das ‚Theaterschiff‘ schafft, sich auf Unterhaltung zu spezialisieren – auf Kabarett, Comedy, musikalische Komödien – und dabei einen solch hohen künstlerischen Anspruch zu wahren. Aber ich denke, dass das Publikum genau das spürt: Die Menschen, die hier arbeiten und auftreten, lieben das Theater, lieben ihr ‚Theaterschiff‘.


Hamburgs Theater sind so etwas wie das Rückgrat der vielfältigen Kulturlandschaft. Rund 50 Häuser, verteilt überall in der Stadt. Hier wird täglich verhandelt, was uns ausmacht und umtreibt, als Menschen. Es wird: gelacht, geweint, geschrien, gejubelt, geschimpft. Und, in einigen Häusern​ gebangt um die Existenz – angesichts der pandemiebedingten und anhaltenden Zurückhaltung vieler beim Ticketkauf.​ Hier finden Sie Liebeserklärungen prominenter und engagierter Theater-Fans an die von ihnen favorisierten Häuser. Eine Einladung an Sie mitzuhelfen, diese Vielfalt zu erhalten.


An der Theke trifft man die Künstler

Jeden Abend gehen die Künstler:innen direkt von der Bühne an die Theke – und man kann noch ins Gespräch kommen. Wo gibt’s das sonst? Bei Premieren werden alle zu einem Glas Sekt eingeladen: ,Feiern Sie mit uns‘ heißt es dann einfach. Das ist großartig und genau das, was wir gerade in Zeiten der viel beschworenen Entfremdung der Gesellschaft brauchen: Begegnungen, Nähe, den Austausch.“

Alexandra Kamp war oft mit ihrem Stück „Gut gegen Nordwind“ zu Gast auf dem „Theaterschiff“. Philip Nuernberger
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Alexandra Kamp war oft mit ihrem Stück „Gut gegen Nordwind“ zu Gast auf dem „Theaterschiff“.

Genau das liegt den Macher:innen des ‚Theaterschiffs‘ besonders am Herzen: Nah dran sein am Publikum, an den gesellschaftlichen Entwicklungen, an den aktuellen Diskussionen. „Das mit den Mitteln der Komödie zu machen ist eine Herausforderung“, sagt der künstlerische Leiter Michael Frowin. „Aber das Schönste ist, wenn Zuschauer:innen nach der Vorstellung zu uns kommen und sagen, dass sie schon lange nicht mehr so gelacht haben. Das ist ein Geschenk. Für beide Seiten.“

Aber bei aller Unterhaltung ist den Theatermachern auch eine klare Haltung wichtig. „Keine Bühne für irgendein rechtes Gedankengut“, erläutert Geschäftsführer Heiko Schlesselmann, „auch nicht in Andeutungen oder Witzen. Wir stehen für Vielfalt, Offenheit, für ein buntes Theater.“

„Ich mag auch sehr, wie sich das ‚Theaterschiff‘ in Sachen Frauen-Comedy engagiert“, sagt Kamp, „und dass in den Kabarett-Programmen mal diese doofe Mehr-Männer-als-Frauen-Verteilung aufgehoben wird. Ich selbst habe bei ,Sisters of Comedy‘ mitgemacht, eine tolle bundesweite Veranstaltung, bei der man die ganze Bandbreite grandioser komischer Frauen erlebt. Natürlich auch auf dem ‚Theaterschiff‘! Und dass die neue Weihnachtskabarett-Show endlich eine Zwei-Frauen-Comedy ist, das finde ich grandios!“

Theaterschiff: Nah am Wasser gespielt

„Die Wahrheit über Weihnachten – Zwei Engel packen aus“ hat am 2. Dezember auf dem „Theaterschiff“ am Nikolaifleet Premiere. Vielleicht eine Gelegenheit, das Juwel der Hansestadt kennenzulernen. Immerhin ist es die einzige Hamburger Bühne, die von sich behaupten kann: Hier wird Theater auf dem Wasser gemacht!