Schauspieler stehen vor einer skurril-fantastischen Waldkulisse.

In seinen skurril-fantastischen Theaterbildern verwebt Philippe Quesne Wissenschaft, Poesie und Humor. Foto: Katrin Ribbe

Wo die Blutsauger tanzen: „Vampire’s Mountain“ am Schauspielhaus

kommentar icon
arrow down

Wer auch immer sich als Erstes Vampire ausdachte, hatte ein feines Gespür dafür, wonach sich Menschen gruselnd sehnen. Denn die fantastischen Wesen bedienen genau diese beiden Bedürfnisse: Schrecken und Hingabe. Eine ganz eigene Form der Romantik speist sich aus dem Gedanken, Tote können wieder auferstehen und sich schließlich am Blut der Lebenden laben – und sie möglicherweise infizieren. Sexuelle Gelüste und Gefahren spielen dabei eine große Rolle, und es ist sicher kein Zufall, dass in allerlei „New Adult“-Romanen Vampire ihre Leidenschaften ausleben dürfen und das Herz der Leser:innen zum Pochen bringen.

Den kulturellen Grundstein legte vor knapp 130 Jahren Bram Stoker mit „Dracula“. Anknüpfend an diese lange Tradition untersucht der französische Regisseur Philippe Quesne auf der Bühne des Schauspielhauses nun die Motive, Fantasien und Erscheinungsformen der Vampir-Mania.

Erste Arbeit von Regisseur Quesne am Schauspielhaus

„Vampire’s Mountain“ heißt sein Stück, denn Vampire stammen den Sagen nach schließlich vornehmlich aus den Gipfel- und Tallandschaften Südosteuropas. Quesne ist in seiner Heimat ein gefeierter Multi-Genre-Künstler, der in seinen Bühnenstücken großen Wert auf überwältigende Bilder legt und sie mit Musik und Text zu ästhetischen Gesamt-Erlebnissen verwebt. Dabei interessiert er sich zudem für wissenschaftliche Überlegungen. Bei „Vampire’s Mountain“ dürfte es sich dabei vor allem um die Einflüsse handeln, die Gedanken an die blutrünstigen Spitzzähne auf die menschliche Seele haben.

Das könnte Sie auch interessieren: Ihr Tatort ist jetzt die Bühne: „Ein Stück Großstadtrevier“ im St. Pauli-Theater

Obwohl Quesne schon mehrmals in deutschsprachigen Theatern inszeniert hat, ist dies seine erste Arbeit am Schauspielhaus. Dabei bringt er ein paar Akteure seiner Theatergruppe „Studio Vivarium“ mit, die diese Uraufführung zusammen mit vier Ensemblemitgliedern des Hauses auf die Beine stellen. Eine echte deutsch-französische Koproduktion!

Schauspielhaus: 16.10. (19.30 Uhr), 19.10. (18 Uhr), 30.10. (20 Uhr), Karten 12-74 Euro, Tel. 24 87 13, schauspielhaus.de

Der Plan7 vom 10. Oktober 2025 MOPO
Der Plan7 vom 10. Oktober 2025
Der Plan7 vom 10. Oktober 2025

Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der neuen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voller Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. Dazu gibt’s Interviews und Verlosungen für Konzerte, Lesungen, Shows und mehr.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test