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Der Gangster-Boss Mackie Messer auf der Bühne, hinter ihm Tänzerinnen
  • Mackie Messer (Michael Rotschopf), gefürchteter und geliebter Boss der Londoner Unterwelt
  • Foto: Kerstin Schomburg

Theater auf dem Kiez: Der Gangster-Boss ist wieder am Start!

Schon der junge Bertolt Brecht pflegte zeitgleich mehrere Liebesbeziehungen; später wurden nicht nur seine Ehefrauen von ihm schwanger, sondern auch seine Geliebten. Die eigenen Womanizer-Qualitäten hat er offenbar auf die Figur Mackie Messers übertragen, auf jenen Boss der Londoner Unterwelt, dem die Frauen ebenfalls zu Füßen liegen. In der „Dreigroschenoper“ wurde der Typ unsterblich: „Die Moritat von Mackie Messer“ erzählt vom mordenden Macheath, wie der Gangster eigentlich heißt, und beginnt mit der weltberühmten Zeile „Und der Haifisch, der hat Zähne …“

Komponiert hat diesen Welthit – und alle „Dreigroschenoper“-Songs – der geniale Kurt Weill, das Theaterstück schrieb Brecht gemeinsam mit seiner damaligen Mitarbeiterin und Geliebten Elisabeth Hauptmann. Die Berliner Uraufführung dieses ersten deutschen Musicals wurde 1928 zu einem riesigen Erfolg.

„Die Dreigroschenoper“ ist zurück am St. Pauli-Theater

Das gilt auch für die Hamburger Inszenierung, die den zeitlosen Stoff fürs 21. Jahrhundert aufbereitet: Peter Jordan und Leonhard Koppelmann erzählen die alte Geschichte vom Kampf Mackie Messers (charismatisch: Michael Rotschopf) gegen den Bettler-König Peachum (großartig: Gustav Peter Wöhler) in rasant-heutigem Tempo. Befeuert wird die Rivalität der beiden Kiez-Größen durch die Heirat Mackies mit Peachums Tochter Polly. Dieser Akt soll gerächt werden, und so droht Macheath die Verhaftung. Doch statt zu fliehen, wird dem Gauner die Vorliebe für Huren zum Verhängnis: Eine Ex-Geliebte verrät ihn an den bestechlichen Polizeichef (hervorragend: Stephan Schad), eine Kollegin aus demselben Gewerbe verhilft ihm wenig später zur Flucht …

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Das „Theater Orchester Hamburg“, souverän geleitet von Uwe Granitza, überzeugt mit dem unverwechselbaren Weill-Sound: Zeitlose Lieder gehen unter die Haut, egal, ob sie die Soldaten, eine Seeräuber-Jenny oder die sexuelle Hörigkeit besingen.

St. Pauli-Theater: 21.5.-7.6., je 19.30 Uhr, 19,90-59,90 Euro

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