Terrakotta-Armee

Die Original-Terrakotta-Armee wurde 1974 in Zentralchina entdeckt. Foto: Proud Lion Entertainment

Repliken der legendären Terrakotta-Armee – nur noch kurze Zeit in Hamburg

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Sie sehen fantastisch aus, die alten Krieger der legendären chinesischen Terrakotta-Armee, doch echt sind sie nicht. Und es ist ein bisschen unredlich, dass die Ausstellungsmacher der „Proud Lion Entertainment GmbH“ mit Sitz in Mecklenburg-Vorpommern das nicht glasklar formulieren. Es handelt sich nämlich nicht um die Original-Kriegerfiguren der Terrakotta‑Armee, sondern um Repliken, also originalgetreue Nachbildungen.

Etwa 150 dieser Nachbildungen zeigt jetzt eine Ausstellung in Hamburg: keine echten Zeitzeugnisse aus der Grabstätte des ersten chinesischen Kaisers Qin Shi Huang Di, der im dritten Jahrhundert vor Christus gelebt hat. Dennoch ist die Ausstellung sehenswert, weil sie eine Vorstellung davon gibt, was der erste Kaiser von China vor über 2000 Jahren im Sinn hatte, als er sich sein Mausoleum errichten ließ – inklusive einer ganzen Armee aus Terrakotta-Figuren, Infanteristen, Kavalleristen, Bogenschützen, Offizieren, Generälen, sogar Pferden und Wagen.

Ausstellung mit 150 Terrakotta-Figuren

Die Ausstellung mit insgesamt 150 Terrakotta-Figuren erklärt den Machtanspruch mit Texttafeln, Grafiken, Videos und einer Multimedia-Vorführung, erläutert das Wesen der monumentalen Grabstätte und der Terrakotta-Armee, die 1974 in Zentralchina, in der Provinz Shaanxi entdeckt wurde. 7000 Figuren umfasst die Original-Armee – eine komplette Garnison. Jede einzelne Figur ist ein Meisterwerk.

Die Bedeutung dieser Figuren, das spürt man selbst beim Betrachten der Repliken in der Ausstellung im „La Piazza“-Interim-Bau der Horner Rennbahn, ist noch heute immens: Diese Armee erzählt von einem Kaiser, der versuchte, seinen Einfluss über seinen Tod hinaus zu sichern – und damit ein verrücktes Monument seiner Angst vor Vergänglichkeit schuf. Und so ist die Armee ein Spiegel der Sehnsucht nach Unsterblichkeit.

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Dennoch wäre es interessant zu wissen, wann genau die Repliken hergestellt wurden. Schon 2007 stellte das Museum für Völkerkunde solche Krieger-Figuren aus, die keine Originale waren. Was uns also schon interessieren könnte: Wer hat die Figuren produziert? Wann genau? Und unter welchen Bedingungen?

Horner Rennbahn: bis 9.11., täglich 11-18 Uhr, 17 Euro, Rennbahnstr. 96, terrakottaarmee.info

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