Neues Denken, neue Sammlung! Warum dieses Museum islamische Kunst anders präsentiert
Seit dem 17. Oktober ist die Umgestaltung der außereuropäischen Sammlungen des Museums für Kunst und Gewerbe vollendet. Letzter Baustein ist die Sammlungspräsentation „Inspiration SWANA“: ein Abschluss der Neugestaltung, die sich kritisch mit dem kolonialen Erbe des Museums auseinandersetzt.
Teil dieses Prozesses ist auch die Umbenennung der „Sammlung Islamische Kunst“ in „Sammlung SWANA“, wobei „SWANA“ für die Region Südwestasien und Nordafrika steht. Die nun geografische Beschreibung der Sammlung soll diese von „eurozentrischen Zuweisungen wie ‚islamisch‘ oder ‚orientalisch‘ befreien“.
Mehr als 200 Objekte zu sehen

So viel zum neuen Namen, aber was ist hier zu sehen? Es sind mehr als 200 Objekte, die neu arrangiert und ergänzt wurden: Fliesen, Keramikgefäße, Metallarbeiten, Glas, Textilien und Kalligrafien. Traditionelle Kunst und Kunsthandwerk, aber auch zeitgenössische Werke wie „Untitled Convertible“ der iranischen Künstlerin Monir Shahroudy Farmanfarmaian († 96) – eine Wandinstallation aus mehreren geometrischen Spiegeln mit eingravierten und farbig unterlegten Mustern – sowie eine interaktive Position zum arabischen Alphabet des Hamburger Modelabels „Habibi“.
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Die Präsentation in insgesamt fünf Räumen ist Ausdruck eines neuen Denkens, wie auch das große Fassadenbanner am MK&G deutlich macht. Hier ist in arabischer Schrift zu lesen „Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Habibi“. Die Museumsleute sagen: „Mit dieser künstlerischen Intervention setzen das Modelabel Habibi und das MK&G ein Zeichen für Sichtbarkeit und eine positive Wahrnehmung arabischer Schrift im öffentlichen Raum.“ Verschiedene Führungen am 1. und 22. November um jeweils 15 Uhr bieten Einblicke in die neue Sammlungspräsentation.
Museum für Kunst und Gewerbe: Di-Mi 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr, Eintritt 14 Euro, mkg-hamburg.de

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