„Live Art Festival“: Hier dürfen (oft) nur Erwachsene rein
Kleines Wortspiel der Macher:innen: Dem „Live Art Festival“ auf Kampnagel verpassen sie 2025 das Motto „Artzy Knartzy Vibe“, auf Deutsch künstlerisch-knarrende Stimmung. Die 15. Festival-Ausgabe setzt zehn Tage lang mit lebendiger Kunst den Schlusspunkt an die Spielzeit der Kulturfabrik. Wie gewohnt zeigen sich lokal und international agierende Künstler und Künstlerinnen mit Performances, Tanz, Musik und Vorträgen – in den Hallen, auf dem Gelände – und diesmal sogar in Großraumtaxis. Am letzten Abend lockt die Party „Queeriental“.
Auffallend ist: Vier Veranstaltungen erlauben den Zutritt nur für Erwachsene, für zwei muss man mindestens 16 Jahre alt sein. Das gilt zum Beispiel auch für „Taxi Darko“: eine Autobiografie, im fahrenden Auto erzählt von Taxifahrer Bernard Darko und seiner Tochter Zandile. Die einstündige Soundcollage beschreibt einen schwierigen Weg von Ghana nach Hamburg, mit Erinnerungen, Träumen und Musik (5.6., verschiedene Termine ab 17 Uhr; Restkarten gegebenenfalls an der Abendkasse).
Beim „Live Art Festival“ gibt’s viele Stücke erst ab 18
„La Fleur“ – unverzichtbares Element jedes „Live Art Festivals“ – positioniert sich gegen Antisemitismus und hängt die Story an einem berühmten jüdischen Mann auf: Die Performance „Kiss Me, Judas“ gibt’s vom 12. bis 14. Juni zu sehen.

18-Jährige dürfen zur Abschlussparty (14.6., ab 22.30 Uhr), in den Hetera-Club (11.-14.6.) sowie in die Vorstellungen von Marga Alfeirão (5.-7.6.) und Göksu Kunak (5.-7.6.): Kunak, queer, thematisiert in „Innocence“ die ganz und gar nicht unschuldigen Zustände von Korruption und Drogenhandel in der Türkei, Kunaks Heimatland. Alfeirãos Stück „No Coração dela“ hat zwar das portugiesische Wort für „Herz“ im Titel, doch drehen sich ihre zwischen verbaler und Körpersprache changierenden Arbeiten um Erotik und Sex – und in diesem Fall ums gemeinschaftliche Heilen.
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Und die Hamburgerin Sibylle Peters und ihr Hetera-Club zeigen als interaktive Uraufführung „Shotgun Wedding – Ein Mitsommernachtstraum“.
Tanz, Musik und Vorträge
Ohne Altersbeschränkung – dafür mit einem Hinweis auf Nacktheit und mögliche Reize durch stroboskopische Lichtmuster – ist „Mirage“ (5.-7.6.) zugänglich, die jüngste Zusammenarbeit der beiden erfolgreichen Künstler Damien Jalet und Kohei Nawa; mit dem „Ballet du Grand Théâtre de Genève“ präsentieren der Choreograf und der bildende Künstler faszinierende Naturphänomene mithilfe des Tanzes.
Kampnagel: 5.-14.6., div. Zeiten und Preise, Tel. 27094949

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