Karl-May-Spiele: Das gab’s noch nie bei Winnetou!
Eine Eisenbahn (!) fährt durchs Bühnenbild, Reiter führen auf galoppierenden Pferden Kunststücke vor und ein herrlich böser Gangsterboss plant – natürlich – Fieses: An diesem Wochenende starten in der Kalkberg-Arena in Bad Segeberg wieder die Karl-May-Spiele, Samstagabend ist Premiere. Was das Publikum in „Halbblut“ erwartet? Eine Menge!
„Wir haben das Stück in den vergangenen 70 Jahren erst viermal auf die Bühne gebracht“, sagte Geschäftsführerin Ute Thienel. Und noch nie so wie in diesem Jahr: In der 72. Saison haben die Bühnenbildner zum ersten Mal den Charme der amerikanischen Südstaaten an den Kalkberg geholt. „Es gibt eine prächtige weiße Villa mit Balkon und Veranda im Stil von ,Fackeln im Sturm‘ und ,Vom Winde verweht‘“, schwärmt Thienel.
Alexander Klaws erneut als Winnetou
„Halbblut“ verspricht auch ein Wiedersehen von Old Shatterhand und Winnetou, die in der vergangenen Saison keinen gemeinsamen Auftritt hatten. In mittlerweile gewohnter Manier schlüpft Alexander Klaws wieder in die Rolle von Winnetou, er ist zum fünften Mal dabei. An seiner Seite reitet nun Bastian Semm wieder als Old Shatterhand.

Das Promi-Ensemble wird komplettiert von Sonja Kirchberger und Francis Fulton-Smith. Beide spielen – besonders schön böse – das glamouröse Gangsterpärchen Charles und Donna Leveret. Natürlich sind sie die Bewohner der schicken Südstaaten-Villa …
Produktionskosten noch nie so hoch
Das alles hat seinen Preis: Die neue Produktion kostet 6,5 Millionen Euro, so Ute Thienel. So viel wurde noch nie in einem Karl-May-Jahr ausgegeben. Kosten, die aber bereits dann wieder eingespielt würden, wenn gut 200.000 zahlende Gäste da waren, so die Geschäftsführerin.
In den vergangenen Monaten wurden außerdem die großen Bühnenscheinwerfer am Kalkberg durch LED-Scheinwerfer ersetzt und der 80 Meter lange Reitweg für fast 250.000 Euro erneuert.
72 „Halbblut“-Vorstellungen geplant
Was vermutlich die wenigsten im Publikum wissen: Die Karl-May-Spiele sind zu etwa 76 Prozent in städtischer Hand, der Rest gehört mehreren Privatinvestoren. Etwa 25 Prozent der Gewinne bleiben bei den Machern, der Rest fließt in die Stadtkasse, wie Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen erklärte. 2024 waren das rund 2,3 Millionen Euro. Das Geld fließe größtenteils in die touristische Aufwertung der Stadt.
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Und apropos Tourismus: Im vergangenen Jahr kamen so viele Besucherinnen und Besucher wie nie zuvor an den Kalkberg: 445.000 Menschen sahen sich „Winnetou II – Ribanna und Old Firehand“ an. Rekord! Ob „Halbblut“ das toppen wird? Abwarten. Nach der Premiere sind bis zum 7. September 72 Vorstellungen geplant. (dpa/nr)
Karl-May-Spiele: bis 7.9., div. Termine und Zeiten, Am Kalkberg, Bad Segeberg, 21,50-37 €, karl-may-spiele.de

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