Pianist Seong-Jin Cho

Pianist Seong-Jin Cho spielt Ravel (13.5.). Foto: Christoph Köstlin

„Internationales Musikfest Hamburg“: So klingt die Zukunft!

In die Zukunft sehen – klappt nicht. In sie hineinhören geht schon eher, glaubt man dem Programm des diesjährigen „Internationalen Musikfests Hamburg“. 2025 werden einerseits Gäste erwartet, die wahrscheinlich die Zukunft der klassischen Musik mitgestalten. Andererseits wird an bedeutende Komponisten und Musiker erinnert, die ganz offensichtlich ihrer Zeit voraus waren. Fünf Wochen lang richten die musikalischen Ereignisse in der Elbphilharmonie den Blick in die „Zukunft“, so das Motto.

Mit seinem Verständnis, was alles als Musik gelten darf, stieß John Cage schon vor 65 Jahren viele Leute vor den Kopf. Noch heute klingen die Töne seines „prepared piano“ fremd und neu – er klemmte Papier, Nägel und Radiergummis zwischen die Saiten. „CAGE²“ lässt diese Praxis – wie damals als Begleitung zum Tanz – wieder aufleben (9.5.).

Klassik-Stars von heute und morgen

Den Themen-Schwerpunkt gibt der französische Komponist Pierre Boulez vor, der 2025 100 Jahre geworden wäre und definitiv zur Avantgarde seiner Zeit gehörte. Seinen Werken widmen sich unter anderen das London Symphony Orchestra, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Sir Simon Rattle sowie zur Eröffnung das Philharmonische Staatsorchester Hamburg unter Kent Nagano.

Das Decoder Ensemble erkundet die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in Musik und Kunst (18.5.). Richard Stöhr / Lorin Strohm
Verzerrte Gesichter der fünf Mitglieder des Decoder Ensembles
Das Decoder Ensemble erkundet die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in Musik und Kunst (18.5.).

Neben großen Namen aus Hamburg stehen auch international renommierte Stars auf dem Programm, die zum Saisonfinale eingeladen wurden. Zu ihnen gehören die argentinische Cellistin Sol Gabetta, die mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden Schostakowitsch spielen wird (21.5.), Daniil Trifonov mit seinem Klavierabend (26.5.) sowie Rolando Villazón, der mit der „Lautten Compagney Berlin“ auftritt (28.5.).

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Wie die Zukunft des Komponierens aussehen könnte, stellt das „Decoder Ensemble“ vor: Alle vier Werke des Abends experimentieren mit den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der Musik. Alexander Schuberts Beitrag verbindet darüber hinaus Texte, Klänge und Videos zu einem multimedialen Werk, das ausnahmslos KI-generiert ist. (18.5.) Zukunftweisend auch die Oper „The Rise“ mit dem gehörlosen Schauspieler Ruben Grandits als Erzähler, dessen Bewegungen über Sensoren in Töne umgewandelt werden (21.5., Kampnagel). So klingt Zukunftsmusik!

Musikfest: 1.5.-5.6., diverse Zeiten, Elbphilharmonie, Laeiszhalle, Kampnagel und Resonanzraum, Karten unter Tel. (040) 35 76 66 66 und www.elbphilharmonie.de

Die Plan7-Woche ab 25. April 2025 MOPO
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