Hier wird der Hafen zum Fotomodell
Ganz große Künstler und Künstlerinnen haben den Hafen im Laufe der Geschichte dargestellt: Emil Nolde oder Oskar Kokoschka, um nur zwei zu nennen. Und auch Fotograf:innen haben hier ihre Motive gefunden. „Der Hafen Hamburg. Vier Perspektiven in schwarz/weiß“ heißt nun eine große Fotoausstellung in Hamburg.
Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit der Stiftung F. C. Gundlach, und so präsentiert sie natürlich auch Hafenbilder des berühmten Modefotografen – Fotos aus einer Zeit, als Mode noch ein Versprechen war. Diese Bilder – Fashion vor Stahl, Schleppern und Schiffen – versprühen einen Duft nach Freiheit, nach einem lässigen, aufregenden Leben. Der 2021 in Hamburg mit 95 Jahren verstorbene Grandseigneur der deutschen Fotografie ist der bekannteste der vier ausgestellten Künstler.
Die Fabrik der Künste zeigt Bilder von F. C. Gundlach und Kollegen
Etwas weniger populär ist das Werk des 2018 verstorbenen Hans Meyer-Veden, der Hamburg und vor allem auch den Hafen im Wandel festgehalten hat. „Mein Wohnort ist Ottensen und rund um diesen Lebensmittelpunkt sind die Fotos entstanden, wie Markierungen eines Netzwerks von Wegen, Orten und Augenblicken“, so hat er einmal seine Kunst beschrieben. „Spuren einer Vergewisserung. Grabungen nach dem Wie des eigenen Lebens, nach dem Wo und dem Warum.“ Menschen tauchen kaum auf in seinen Bildern.

Ist es bei ihm die Lust an der Transformation, so zeigt uns der 1964 in Rom geborene Paolo Pellegrin ganz andere Bilder. Er wurde für seine Kriegsberichterstattung bekannt und mit vielen Preisen ausgezeichnet – für die Darstellung von Leid, Elend und Gewalt. Seine Bilder des Hafens zeigen diesen als eine technische Landschaft – und fokussieren auf seine wirtschaftliche Kraft.
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Und schließlich Peter Schulte, 1965 geboren. Seit mehr als 30 Jahren fotografiert er den Hafen als Ort des Abenteuers – mit Spiegelungen, Durchblicken und steilen Perspektiven.
Fabrik der Künste: bis 6.7., Mi-Fr 14-18 Uhr, Sa-So 12-18 Uhr, 5 Euro, fabrikderkuenste.de

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