Fantasy Filmfest: Es ist wieder Zeit für Nervenkitzel
Erst sind sie wie Hund und Katze, aber am Ende kriegen sich die zwei Hauptfiguren in einer Romantikkomödie doch. Immer. Ein Schurke hat vor, die Menschheit zu unterjochen, aber Wonder Woman, Captain America und Co. werden mit ihm fertig. Immer. Mainstream-Filme sind schon fein, aber ab und zu sollten wir unsere Kino-Komfortzone mal verlassen. Und das geht am besten beim Fantasy Filmfest!
Zum 39. Mal findet das Festival nun schon statt, auf dem Programm stehen Thriller, Horror, Science Fiction, Animation und Komödien (natürlich schwarzhumorig) – schräge Geschichten und eine Portion Wahnsinn, die im normalen Kinoalltag fehlt. Es soll Fans geben, die in dieser Woche Urlaub nehmen, um möglichst nichts zu verpassen: Mittags geht es im Savoy los, die letzte Vorstellung beginnt am späten Abend.
Gänsehaut-Grusel und die Suche nach Ungewöhnlichem
Seinem Ruf, Außergewöhnliches zu zeigen, wird das Fest gleich zu Beginn gerecht. „Good Boy“ ist Gänsehaut-Grusel – aus der Sicht eines Hundes. Indy und sein Herrchen Todd sind ein Herz und eine Seele. Doch als Todd mit ihm in das abgelegene Haus seines verstorbenen Großvaters zieht, spürt das Tier, dass etwas nicht stimmt. Etwas Gefährliches nistet in dem neuen Zuhause und scheint es auf Todd abgesehen zu haben. Indy wird seinen besten Freund mit allen Mitteln verteidigen; denn was auch immer in diesem Haus lauert: Es kommt näher!

Diesjähriges Centerpiece, der Film in der Mitte, ist „Exit 8“, ein klaustrophobischer Thriller in der Tradition von „Cube“. Die Geschichte folgt einem Mann, der in einem endlos wirkenden U-Bahn-Tunnel gefangen ist und verzweifelt versucht, Ausgang 8 zu finden. Die Regel ist einfach: Achte auf Ungewöhnliches.
Film mit Star Wars-Star Daisy Ridley
Die Filmemacherinnen und -macher haben ihrer Fantasie wieder mal freien Lauf gelassen. Da ist etwa der Schocker „The Home“ um eine alte Frau, die nach einem Infarkt sieben Minuten lang tot war – der Ausflug ins Jenseits hat sie auf furchterregende Weise verändert. In der Sektion „Fresh Blood“ feiert „Nina“ Deutschlandpremiere. Die Titelheldin kehrt nach 30 Jahren zurück an den Ort ihrer Jugend, ein spanisches Dorf. Sie hat nur leichtes Gepäck: ein Gewehr … Ein alter Bekannter ist Regisseur Quentin Dupieux. Der Franzose sorgte 2010 bei Genre-Fans für Aufsehen mit seiner durchgeknallten Horrorkomödie „Rubber“ um einen mordenden Autoreifen. Sein neuestes Werk „The Piano Accident“ ist böse Mediensatire und Thrillerkomödie in einem.

Neben vielen Indie-Perlen mit hierzulande unbekannten Schauspielern gibt es natürlich auch Star-Kino. Daisy Ridley etwa („Star Wars: Das Erwachen der Macht“) bekommt es in „We Bury The Dead“ mit ungewöhnlichen Zombies zu tun, Rainn Wilson („The Office“) glänzt in „Code 3“ als Rettungswagenfahrer, der eine besonders harte Schicht überstehen muss.
Filme mit dem „gewissen Etwas“
Zum Schluss wird’s noch mal völlig verrückt. Im koreanischen Streifen „Hi-Five“ haben fünf Leute, denen zuvor ein Organ transplantiert wurde, plötzlich Superkräfte. Und ein Superschurke ist natürlich auch nicht weit …
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Eine tolle Mischung ist das, die das Team da wieder zusammengestellt hat. Festivalmacher Artur Brzozowski drückt es so aus: „Wir suchen nach Filmen, die sich besonders anfühlen; nicht unbedingt, weil sie das Rad neu erfinden, sondern weil sie dieses gewisse Etwas haben, das im Gedächtnis bleibt.“
Savoy-Kino: 3.-10.9., 14/12 Euro (Einzeltickets; der Festivalpass ist bereits ausverkauft), fantasyfilmfest.com

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