Der ungarische Trompeter Tamás Pálfalvi

Einer der Solisten: der ungarische Trompeter Tamás Pálfalvi Foto: Dominik Odenkirchen

Duell um den Klang der Zukunft: Junges Ensemble tritt in der Elphi gegen eine KI an

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Komponist kontra Künstliche Intelligenz! Können Ohren den Unterschied hören zwischen einer vom Menschen gemachten Musik und dem Werk einer Maschine? Genau das dürfen die Zuhörer:innen im Publikum per Selbsttest herausfinden: beim Konzert des Fanny Mendelssohn Förderpreises.

Der belohnt seit nunmehr zehn Jahren frische Ideen und neue Konzepte des musikalischen Nachwuchses auf verschiedensten Instrumenten. Preisträgerin des Jahres 2025 ist Sarah Luisa Wurmer, die der Zither ungeahnte Klangwelten entlockt. Gemeinsam mit Gewinner:innen vergangener Jahre gestaltet sie das diesjährige Programm.

Dazu gehört eins der bekanntesten Werke der Musikgeschichte: Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ – an diesem Abend allerdings in der populären einstündigen Fassung von Tango-Spezialist Astor Piazolla als „Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires“.

Publikum entscheidet: Mensch oder Maschine?

Die Fanny Mendelssohn Artists stellen sich dem direkten Vergleich mit einer KI. @Claudia Höhne
Die Fanny Mendelssohn Artists
Die Fanny Mendelssohn Artists stellen sich dem direkten Vergleich mit einer KI.

Nach der Pause folgt dann das Experiment: Mathias Rehfeldt, Organist und Komponist Jahrgang 1986, stellt seine Version des Klassikers vor: „Four Seasons For Hasty People“ („Vier Jahreszeiten für eilige Leute“) rast in nur wenigen Minuten musikalisch durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und zwar einmal in einer vom ihm selbst komponierten Fassung, und ein zweites Mal kreiert von KI. Beide Werke werden anonym vom selben Ensemble gespielt, danach entscheidet das Publikum, was es gehört hat: Mensch oder Maschine? Rehfeldts Ansinnen: Müssen wir Kreativität und durch Musik ausgelöste Gefühle neu denken in Zeiten, in denen Maschinen Kunst produzieren können?

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Während das Publikum noch überlegt, spielt das siebenköpfige Orchester das „Arrangement für Klavier und Violine aus ‚Das Jahr‘“ von Fanny Hensel Mendelssohn. Was der Komponistin zeitlebens verwehrt blieb – ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit vorzutragen – soll internationalem Nachwuchs durch diesen Förderpreis ermöglicht werden.

Elbphilharmonie, Kleiner Saal: 11.11., 19.30 Uhr, 25-55 Euro, Tel. 35 76 66 66, elbphilharmonie.de

Der Plan7 vom 7. November 2025 MOPO
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