Riesige Gemälde in den Deichtorhallen

Der ganze Raum wird Kunst: Katharina Grosse präsentiert ihre Arbeit „Wunderbild“ in den Deichtorhallen. Foto: VG Bild-Kunst/ Foto: Jens Ziehe

Die Meisterin mit der Spritzpistole: Star-Künstlerin zeigt 60-Meter-Werk

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Katharina Grosses Werk ist vor allem mit einem Werkzeug verbunden, das in der Welt der Kunst eher selten benutzt wird: mit der Spritzpistole. Die 1961 geborene Freiburgerin, die schon lange in Berlin lebt, malt nicht, sie spritzt ihre Bilder. Wobei der Begriff des „Bildes“ in diesem Fall hoffnungslos untertrieben ist: Stets sind es ganze Rauminstallationen, welche Grosse in die Welt sprüht. Jetzt zeigt sie in den Deichtorhallen ihre Installation „Wunderbild“.

Schon früh entwickelt Katharina Grosse ihren eigenen sehr markanten Stil. 1998 entstehen erste Spritzarbeiten – etwa als Beitrag zur „11th Biennale Of Sydney“. Zuerst arbeitete sie in Innenräumen, wagte dann aber schnell den Schritt nach draußen. Denn Malgrund kann alles sein: Boden, Decke, Wände, Gegenstände, Stoffe, Objekte aus Styropor, Erde, Möbel, Bälle, aufgeschüttete Steine oder Holzstämme. Ja, ganze Straßenzüge hat die Künstlerin inzwischen besprüht.

Ausstellung in der Halle für aktuelle Kunst

2,98 mal 5,98 Meter groß ist dieses Werk ohne Titel aus dem Jahr 2006. VG Bild-Kunst/Foto: Olaf Bergmann
Großes Gemälde von Katharina Grosse
2,98 mal 5,98 Meter groß ist dieses Werk ohne Titel aus dem Jahr 2006.

Bis heute will sie mit ihren Arbeiten Gegenpunkte setzen. Leuchtende, schimmernde, farbenfrohe Irritationen. Ein solcher Illusionismus ist selten in der Kunst, was vielleicht auch ihren Erfolg erklärt: Mit diesem sinnlichen Werk wurde sie eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart – sie wurde vielfach mit wichtigen internationalen Preisen ausgezeichnet.

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Die Ausstellung in der Halle für aktuelle Kunst, die ab dem 5. Juni und bis 14. September zu sehen ist (Vernissage: 4. Juni, 19 Uhr), zeigt die Installation „Wunderbild“, die das alles noch einmal zusammenbringt: raumgreifende Malerei, haptische Environments – eine körperliche Erfahrung! 60 Meter lang ist das Werk, Malerei auf losen Stoffbahnen, die von der Decke herabhängen. Zudem gibt es im Ausstellungsraum noch eine begehbare Hügellandschaft zu erleben. Zu der Installation hat Stefan Schneider eine Soundkomposition entwickelt – man kennt ihn von avancierten Bands wie Kreidler und To Rococo Rot. Raumkunst trifft minimalistischen Art-Pop. Eine ganz und gar hippe Sache, das!

Deichtorhallen: 5.6.-14.9., Di-So 11-18 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat bis 21 Uhr, 14 Euro, deichtorhallen.de

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