Punk-Vergnügen pur: The Offspring bringen die 90er zurück nach Hamburg
Die Neunziger sind zurück, nicht nur in Mode, Film und Fernsehen, sondern auch in der Sporthalle. Dort trat mit The Offspring eine der Bands auf, die damals Musik und Lebensgefühl entscheidend mitgeprägt hat – und damit auch heute noch für ordentlich Wirbel sorgen kann.
Die Neunziger sind zurück, nicht nur in Mode, Film und Fernsehen, sondern auch in der Sporthalle. Dort trat mit The Offspring eine der Bands auf, die damals Musik und Lebensgefühl entscheidend mitgeprägt hat – und damit auch heute noch für ordentlich Wirbel sorgen kann.
Also mittenrein in das Punk-Vergnügen: Aufgewärmt von Kiss-Cam und einem Animateur im Affenkostüm (endlich keine Langeweile zwischen Support und Hauptact!) läuft das Publikum schon auf Betriebstemperatur, als der Countdown auf der Leinwand Null anzeigt und die Band die Bühne betritt.
The Offspring sind vom Start weg in Form, allen voran Sänger Dexter Holland und Bassist Noodles Wassermann – die beiden funktionieren blind, schließlich machen sie schon seit fast 40 Jahren Musik zusammen. Auch der neue Schlagzeuger Brandon Pertzborn harmoniert mit seinen Kollegen, als wäre er schon ebenso lange dabei und nicht erst seit einer Handvoll Konzerten. Da kann man schon mal über einen längeren Laber-Block von Noodles hinwegsehen.
The Offspring sind zurück: Ein Flashback in die eigene Jugend
Lange war wenig von den Spaß-Punkern aus Kalifornien zu hören gewesen, Holland hatte in der Zwischenzeit sogar seinen Doktor als Virologe gemacht. Im ersten Moment fällt es schwer, sich den Typen am Mikrofon in weißem Kittel im Uni-Labor vorzustellen. Aber klar, wir sind alle erwachsen geworden. Von der Mähne, die einst im Kinderzimmer und in Clubs zu den Songs geschwungen wurde, ist bei vielen nicht mehr viel übrig. The Offspring sind da auch ein willkommener Flashback in die eigene Jugend – und ein Stück Loslassen vom Hier und Jetzt.
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Zwar mischen The Offspring wieder im Musikgeschäft mit, haben nach neunjähriger Pause 2021 ein Album veröffentlicht und ein weiteres in der Pipeline. Doch die Fans haben sich vor allem für die Songs, mit denen sie so viele Erinnerungen verbinden, auf den Weg in die Sporthalle gemacht, und das weiß die Band auch: Obwohl die Tour nach dem aktuellen Album „Let The Bad Times Roll“ benannt ist, spielen sie nur ganz vereinzelt Stücke davon.
The Offspring packen die Klassiker aus: Fans feiern in der Sporthalle
Dafür gibt es ein „Blitzkrieg Bop“-Cover. Mit der Klavierballade „Gone Away“ setzt Dexter Holland – der Mann kann anscheinend wirklich alles – einen Kontrapunkt zum sonstigen Gitarrengeschrammel. Bei den ersten Zeilen von „Why Don’t You Get A Job?“ geht dann ein Raunen durch die Menge: Das Warten hat sich gelohnt, im letzten Drittel des Konzerts packen The Offspring endlich die Klassiker aus. Und ganz zum Schluss spielen sie natürlich „Self Esteem“, die auch schon fast 30 Jahre alte Riesen-Punk-Hymne. Da kommt noch einmal richtig Bewegung in die Halle – bevor es wieder rausgeht ins 21. Jahrhundert.