Sportfreunde Stiller in Hamburg: „Ein Kompliment“ für diese Gute-Laune-Sause
Lange herrschte Funkstille um die Sportfreunde Stiller. Für mehr als fünf Jahre verschwanden Peter, Rüde und Flo von der Bildfläche, ehe sie sich im Herbst 2022 mit neuer Platte zurückmeldeten. Am Montag machte das Trio erstmals wieder in Hamburg halt. Die ewig jungen Indie-Rocker sind jetzt erwachsene Männer um die 50 – passen die überhaupt noch zu ihrer eigenen Musik? Die fulminante Antwort lieferten die „Sportis“ in der ausverkauften Großen Freiheit 36.
Lange herrschte Funkstille um die Sportfreunde Stiller. Für mehr als fünf Jahre verschwanden Peter, Rüde und Flo von der Bildfläche, ehe sie sich im Herbst 2022 mit neuer Platte zurückmeldeten. Am Montag machte das Trio erstmals wieder in Hamburg halt. Die ewig jungen Indie-Rocker sind jetzt erwachsene Männer um die 50 – passen die überhaupt noch zu ihrer eigenen Musik? Die fulminante Antwort lieferten die „Sportis“ in der ausverkauften Großen Freiheit 36.
„Ein besonderer Abend“, sagt Sportfreunde Stiller-Sänger Peter Brugger – der jetzt lange Haare hat und dessen Outfit verdächtig an Björn Borg erinnert – irgendwann im Laufe des selbigen. „Man ist erst wieder da, wenn man in Hamburg gespielt hat“, fügt Bassist Rüde Linhof hinzu. Denn ja, sie sind endlich wieder da: Eine, wie Peter erklärt, „ordentliche Krise“ später haben die Sportfreunde Stiller wieder als Band zueinander gefunden. „Die Musik hat uns wieder zusammengebracht.“
Sportfreunde Stiller in Hamburg: Eine Hymne für Benny Lauth
Das gilt auch für die rund 1600 Fans, die sich in der Großen Freiheit 36 zusammengefunden haben. Ausverkauft. So heiß, wie es in dem Musikclub an der Reeperbahn schon früh an diesem Abend ist, so heiß ist die Menge darauf, endlich wieder zur sommerlich-leicht-luftigen „Sportis“-Musik abzuzappeln.

Auf der Setlist steht eine große Auswahl aus dem Werk des Trios, das mittlerweile schon seit 27 Jahren aktiv ist. Da gibt’s, na klar, die alten Klassiker, wie „Wellenreiten ’54“, „Siehst Du das genauso?“, „Sieben Tage, sieben Nächte“ oder „Frühling“. Da gibt’s die Fußball-Songs „Ich, Roque“ und „Lauth anhören“ – liebe Grüße an Ex-HSV-Profi Benny Lauth –, da gibt’s die ganz neuen Stücke wie „I’m Alright“ oder „Jeder nur ein X“.
Das könnte Sie auch interessieren: Whisky, Flammenwerfer und „Gangbang“: Mein Tag als Helfer im Kult-Club
Dass Peter, Rüde und Flo – auf Tour von Mario Radetzky an der Gitarre unterstützt – eine längere Pause gemacht haben, merkt man ihnen übrigens nicht an. Das Zusammenspiel auf der Bühne, die Musik, die Texte – passt alles. Klar, sie sind alle älter geworden, aber die Message hinter den Songs, dieses Gefühl von Leichtigkeit und dass es immer einen Grund gibt, optimistisch zu bleiben, das bringen sie immer noch authentisch herüber.
Die Fans freut’s – auch sie sind schließlich älter geworden. Erwachsener. Und katapultieren sich gemeinsam mit den „Sportis” in die Zeit zwischen Abi, Uni und Jobeinstieg zurück, gemeinhin wohl als „die beste Zeit des Lebens“ bekannt. Das wird vor allem bei einem Song deutlich: „Ein Kompliment“, DEM Über-Hit der Sportfreunde Stiller. „Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist“, gröhlt der ganze Club. Gänsehaut.
Sportfreunde Stiller: Hamburg ist ihre zweite Heimat
Erst nach zwei Zugaben und mehr als zwei Stunden Spielzeit machen Peter, Rüde und Flo Feierabend. In ihrer zweiten Heimat, wie das Trio mehrfach betont: „Was haben wir bei euch in Hamburg schon alles erlebt“, erinnert sich Peter. Viele Konzerte gab’s, zudem entstanden hier zwei Alben. Der letzte von knapp 30 Songs ist „Fast wie von selbst“. „Fast wie von allein, jedoch niemals ohne dich möchte ich sein“, heißt es darin. Und ja, so ist es nach diesem Abend: Niemals ohne die „Sportis“ möchten wir sein.