Die Prinzen in Hamburg: Nostalgie und Zeitgeist in perfekter Harmonie
Sieben Frösche quaken am Donnerstag auf der Leinwand das Konzert-Intro von Die Prinzen in der Barclays Arena. Ein paar Sekunden später stehen die Herren der Leipziger Band mit dem prächtigen Harmoniegesang höchstselbst auf der Bühne. Der Auftritt – auch eine Liebeserklärung an Hamburg.
Sieben Frösche quaken am Donnerstag auf der Leinwand das Konzert-Intro von Die Prinzen in der Barclays Arena. Ein paar Sekunden später stehen die Herren der Leipziger Band mit dem prächtigen Harmoniegesang höchstselbst auf der Bühne. Der Auftritt – auch eine Liebeserklärung an Hamburg.
Mit dem Titeltrack ihres aktuellen Albums „Krone der Schöpfung“, das es auf Platz 2 der Charts schaffte, zeigen sie gleich ein weiteres ihrer Talente: Gesellschaftskritik so zu verpacken, dass sie sogar unterhaltsam ist. Die Stimmung ist von Anfang an prima.
„30 Jahre – 30 Hits – 30 Städte“: Die Prinzen in Hamburg
„Hamburg ist für uns eine zweite Heimat – und das ist kein Spruch“, meint Sebastian Krumbiegel zur Begrüßung. Hier bekamen sie 1991 von Produzentin Annette Humpe ihren Sound verpasst und wurden nach der Maueröffnung zu den ersten ostdeutschen Popstars für Gesamtdeutschland. Unter dem Motto „30 Jahre – 30 Hits – 30 Städte“ präsentieren Die Prinzen live nun eine Auswahl ihrer mehr als 150 veröffentlichten Songs.
„Das Publikum ist schöner als die Band. Das Publikum singt lauter und besser als die Band“, gibt Krumbiegel die Spielregeln für den Abend vor. Letzteres klappt schon beim nachfolgenden Song „Millionär“ bestens. Es spiegelt sich in den vielen strahlenden Gesichtern im Publikum, dass manche hier auch die Ostalgie feiern, die mit ihrer eigenen Vita verknüpft ist. Als bei „Es war nicht alles schlecht“ Bilder vom Mauerfall auf der Leinwand eingeblendet werden, gibt es Zwischenapplaus.
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Niedliche Kinderfotos der Musiker sowie Bilder aus mittlerweile 32 Jahren Die Prinzen zeugen auch von modischen Entgleisungen und witzigen Frisuren. Stilsicher ist hingegen das Pianosolo von Krumbiegel mit dem „Alpaka-Song“. „Deutschland“, „Küssen verboten“, „(Du musst ein) Schwein sein“, „Alles nur geklaut“ – kein Hit wird ausgelassen. Das Stück „Unsicherheit macht sich breit“ trifft heute noch so sehr den Zeitgeist wie vor 20 Jahren.
„Wenn man es so lange zusammen aushält, dann muss da was sein, was man mit ,Freundschaft‘ beschreiben kann“, fasst Krumbiegel seine Verbindung zu Kollege Tobias Künzel zusammen. Wie gut, dass es Die Prinzen immer noch gibt.