Simple Minds in Hamburg: Ausgerechnet beim größten Hit fallen die Lautsprecher aus
Fast droht der Abend mit den Simple Minds ein frühzeitiges Ende zu nehmen. Ausgerechnet bei ihrem größten Hit „Don’t You (Forget About Me)“ aus dem Film „The Breakfast Club“ fallen stellenweise die Lautsprecherboxen aus. Frontmann Jim Kerr (62) überspielt es gekonnt, animiert das Publikum zum Mitsingen.
„Laaalalalalaaa“ tönt es gefühlte Minuten lang aus 5000 überwiegend männlichen Kehlen in der Barclays Arena – da wird der Sound fast schon zur Nebensache. Ein tackernder Ton bleibt, der Mann am Mischpult rotiert, Kerr kündigt vorsichtshalber mit „New Gold Dream“ den letzten Song an. Dann werden die Techniker doch noch Herr des Problems, die (um einen Song gekürzte) Zugabe wird gespielt, und ein großartiges Konzert findet mit den Songs „Alive And Kicking“ und „Sanctify Yourself“ seinen würdigen Abschluss.
Simple Minds in Hamburg: Konzert mehrfach verschoben
Fast droht der Abend mit den Simple Minds ein frühzeitiges Ende zu nehmen. Ausgerechnet bei ihrem größten Hit „Don’t You (Forget About Me)“ aus dem Film „The Breakfast Club“ fallen stellenweise die Lautsprecherboxen aus. Frontmann Jim Kerr (62) überspielt es gekonnt, animiert das Publikum zum Mitsingen.
„Laaalalalalaaa“ tönt es gefühlte Minuten lang aus 5000 überwiegend männlichen Kehlen in der Barclays Arena – da wird der Sound fast schon zur Nebensache. Ein tackernder Ton bleibt, der Mann am Mischpult rotiert, Kerr kündigt vorsichtshalber mit „New Gold Dream“ den letzten Song an. Dann werden die Techniker doch noch Herr des Problems, die (um einen Song gekürzte) Zugabe wird gespielt, und ein großartiges Konzert findet mit den Songs „Alive And Kicking“ und „Sanctify Yourself“ seinen würdigen Abschluss.
Simple Minds in Hamburg: Konzert mehrfach verschoben
Es wurde ja auch Zeit. Etliche Male wurde das Konzert der Schotten pandemiebedingt verschoben. „Dass ihr die Tickets gekauft habt, ist einige Jahre her. Das ist Loyalität, wir wertschätzen das“, merkt Kerr an und witzelt: „Wir hatten eine fantastische Zeit mit all dem Ticketgeld – es gab Champagner, Austern und ein bisschen Botox…“ Die Lacher hat er damit auf seiner Seite. Und jede Menge Hits mit dabei: von „Waterfront“ bis zu „Someone Somewhere (In Summertime)“ – dem vielleicht besten aller Simple-Minds-Songs.
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Ihr Konzert ist in zwei Sets aufgeteilt mit einer 15-minütigen Pause dazwischen. „Weil wir Schotten gerne trinken… Kamillentee!“, liefert Kerr als Begründung. Die Bühne wirkt gigantisch und wie für ein Stadion gemacht: Unzählige Strahler sorgen für beeindruckende Lichteffekte, ein gutes Dutzend Monitore erzeugen bunte Bilderwelten. Und vorne am Bühnenrand gibt Kerr den Animateur dazu. Zu seinen coolsten Posen gehören der angedeutete Spagat, bei dem er die Füße eindrucksvoll weit voneinander aufstellt, sowie die Lasso-Bewegung mit seinem Mikrofon.
Simple Minds: „Girlpower“ am Schlagzeug
Die XL-Band, die er um sich schart, ist erstklassig. Gitarrist Charlie Burchill ist wie Kerr Gründungsmitglied der Simple Minds. Die Herren gehen mit der Zeit, drei Frauen sind mittlerweile Teil ihrer Band, und das nicht nur als Dekoration. So ist der eigentliche Star auf der Bühne nicht Kerr, sondern Cherisse Osei hinter dem Schlagzeug. Dass ihr Afro zusätzlich von einer Windmaschine aufgeplustert wird, als sie im glitzernden Pailettenkleid ein wuchtiges Drumsolo zum Besten gibt, ist dennoch ein schöner Effekt. Vom Publikum gibt es Jubel, Kerr quittiert ihren Einsatz mit den Worten „That‘s what we call girlpower!“
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Nur einmal wird es ganz still in der Arena. „Wir haben den Song nicht oft gespielt in den letzten zehn Jahren, weil wir das Gefühl hatten, die Welt hätte sich verändert, das Thema wäre nicht mehr so relevant“, erklärt Kerr. „Aber die Geografie ist nur eine andere, das Thema ist leider wieder sehr relevant dieser Tage.“ Es folgt die Ballade „Belfast Child“ von 1989, deren Text von den Simple Minds zur Musik eines irischen Folksongs geschrieben wurde und vom Nordirlandkonflikt handelt. Bilder von zerbombten Häusern und Trümmern flimmern dazu über die Leinwand, während Kerr mit sanfter Stimme singt. Und für die Länge des Songs holt einen auch an einem so vergnüglichen Abend die Realität wieder ein.