Sexy, knackig: Die Kooks sorgen für eine Party wie im Jahr 2006
Wir werden alt – und all die großen Indiealben feiern inzwischen Jubiläen: Im Herbst 22 gastierten noch die Libertines zum 20. von „Up The Bracket“ in Wilhelmsburg, am Montag zelebrierten die Kooks in der Alsterdorfer Sporthalle den 15. ihres Debüts „Inside In / Inside Out“. Ein lauwarmer Nostalgieabend? Ganz im Gegenteil!
- Deutsch (Deutschland)
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Wir werden alt – und all die großen Indiealben feiern inzwischen Jubiläen: Im Herbst 22 gastierten noch die Libertines zum 20. von „Up The Bracket“ in Wilhelmsburg, am Montag zelebrierten die Kooks in der Alsterdorfer Sporthalle den 15. ihres Debüts „Inside In / Inside Out“. Ein lauwarmer Nostalgieabend? Ganz im Gegenteil!
Mit dem akustischen Opener „Seaside“ ließen die Briten ihre Fans wissen, dass sie nach wie vor eine grandiose Band sind, die sich einen so sanften Start erlauben kann. Um dann mit ihrem charakteristischen Wumms nachzulegen. Herrlich.
Hamburg: The Kooks starten mit Klassiker „Seaside“
Die „alten“ Songs, sie alle klingen so unverschämt frisch und knackig und krachig-melodisch, als hätten wir noch 2006. Und auch das Publikum ist so hübsch zurechtgemacht – und in großen Teilen sogar so jung – wie damals. Das bemerkt auch die Band: „Ihr seid verrückt, und ihr seid schön“, ruft Frontmann Luke Pritchard entzückt in die Menge. „Ihr seid wunderschöne Menschen!“ Wenn auch viele, so stellt er fest, zu jung seien, um die Band damals schon bewusst miterlebt zu haben. „Danke, dass ihr unseren Songs neues Leben einhaucht“, bedankt er sich.
Eine Mischung aus Eitelkeit, Lebensfreude und Hormonen
Selbst die immer etwas schwierige Atmosphäre der Sporthalle kann der allgemeinen Begeisterung nichts anhaben. Songs wie „Ooh La“, „She Moves Her Own Way“ oder „Don’t You Wanna“ sitzen einfach, und man kommt zumindest an diesem Abend zu dem Schluss, dass Indierock vielleicht doch die beste Musik ist, Indierocker die sexiesten Musiker und das Indiepublikum das schönste Publikum.
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Diese Mischung aus Eitelkeit, Lebensfreude und Hormonen, das hat einfach was. Schön zu sehen, dass Bands wie die Kooks genau diese Qualitäten noch immer eindrücklich vermitteln können und junge Fans das feiern. Die Forderung nach einer Zugabe ist am Ende ein ohrenbetäubendes Donnern, dass die Briten natürlich nicht ungehört lassen – und die Show mit „Matchbox“, „No Pressure“ und „Naive“ ausklingen lassen.