Nightwish in Hamburg: Eine feurige Traumreise mit Weltpremiere
Auf dieses Konzert haben die Nightwish-Fans voller Sehnsucht gewartet. Immerhin hingen die Tickets zwei Jahre länger als geplant an den Kühlschränken. Belohnt wurden alle, die sich auf den Weg in die Barclays-Arena gemacht hatten: ein Abend voller Energie, mit reichlich Feuer – und mit einer echten Weltpremiere.
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Auf dieses Konzert haben die Nightwish-Fans voller Sehnsucht gewartet. Immerhin hingen die Tickets zwei Jahre länger als geplant an den Kühlschränken. Belohnt wurden alle, die sich auf den Weg in die Barclays-Arena gemacht hatten: ein Abend voller Energie, mit reichlich Feuer – und mit einer echten Weltpremiere.
Ohne große Worte legen Nightwish um exakt 20.45 Uhr los. „Noise“ heißt der erste Song – und das nimmt die finnische Symphonic-Metal-Band wörtlich: Nach und nach kommen Sängerin Floor Jansen, Mastermind und Keyboarder Tuomas Holopainen und der Rest der Gruppe auf die Bühne, dann gibt’s einen großen Knall und die erste feurige Einlage des Abends.
Konzert zwei Jahre verschoben: Nightwish rocken in Hamburg
„Schönen Abend Hamburg! Wie schön, wieder hier zu sein! Wie schön, dass das wieder möglich ist!“, begrüßt Floor Jansen das Publikum danach auf Deutsch. Der 41-jährigen Niederländerin ist die Freude deutlich anzumerken. „Es ist viel zu lange her. Aber heute Abend sind wir endlich hier“, sagt sie noch, und erinnert daran, dass sich die große Nightwish-Gemeinde eigentlich schon vor mehr als zwei Jahren wieder in Hamburg hatte treffen wollen.
Verlernt haben allerdings weder die Band noch die Fans, wie so ein Konzert eigentlich funktioniert. Floor Jansen macht auf der Bühne vor, wie Headbangen geht und wie man auf einem Metal-Konzert tanzt – und die Fans ziehen geschlossen mit. Absolute Textsicherheit bei jedem Song inklusive. „Krass!“ und „Nice!“ findet Floor das und drückt immer weiter aufs Gaspedal. Davon, dass sie gerade erst eine Brustkrebserkrankung überstanden hat, ist ihr nichts anzumerken.
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Floor Jansens Stimme ist so gewaltig und vielfältig wie eh und je. Mühelos nimmt sie sich Songs aus jeder Nightwish-Ära vor, ob aus der Zeit mit der ausgebildeten Opern-Sängerin Tarja Turunen oder der Phase um die frühere Musical-Darstellerin Anette Olzon. Songs vom aktuellen Album „Human. :II: Nature“ mischen sich mit Klassikern wie „Storytime“, „Élan“, „I Want My Tears Back“ oder „Ghost Love Score“. „Nemo“, der Hit, der die Band Anfang des Jahrtausends außerhalb der Metalszene bekannt gemacht hat, steht natürlich ebenfalls auf der Setlist. Sogar eine Weltpremiere gibt es: „Our Decades In The Sun“ spielt die Band als ruhige Akustik-Version, die auch die Herzen der härtesten Metalheads schmelzen lässt.
Was Nightwish an diesem Abend anbieten, ist eine Reise raus aus dem Alltag und mitten hinein in eine fantastisch-poetische Traumwelt. Es geht um das menschliche Leben und dessen Ursprung, um Liebe, Leidenschaft, Trauer und Schmerz, um Verluste oder schlicht um das Zusammenspiel von Mensch und Natur. Immer wieder nimmt die Band Anleihen aus der nordischen oder keltischen Mythologie in ihre Songs auf. Ein Topf voll Gold am Ende eines Regenbogens hätte auf der Bühne definitiv nicht verwundert, genau wie Auftritte von Elfen, Zwergen oder Orks.
Nightwish in Hamburg: Eine energiegeladene Traumreise
Schade ist nur: Jeder Traum endet einmal. So ist nach rund 100 energiegeladenen Minuten Schluss. Der finale Song „The Greatest Show On Earth“ endet mit einem letzten feurigen Knall. „Ihr habt die Arena gerade drei Meter tiefer getanzt“, sagt Floor Jansen. Und fasst kurz und knapp zusammen: „Es war wunderschön mit Euch.“