Nie wieder Milchbubi: Rick Astley „rickrolled“ in Hamburg
Nach sechs Jahren Hamburg-Abstinenz begeisterte Rick Astley am Freitag in der vollbestuhlten Edel-Optics-Arena in Wilhelmsburg mit starker Stimme, grandiosen Pophits, sexy Grunzlauten und jeder Menge britischem Humor.
Das Bühnenbild mit gerafften Vorhängen ist elegant und stimmig. Seine Band mit drei Bläsern und zwei Background-Röhren erstklassig, Rick Astley stimmlich grandios. „Yeah! Hell Yeah! Fuck Yeah!“, bringt der Sänger und Songwriter die Stimmung frühzeitig auf den Punkt.
Alle lieben Rick Astley in Hamburg
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Nach sechs Jahren Hamburg-Abstinenz begeisterte Rick Astley am Freitag in der vollbestuhlten Edel-Optics-Arena in Wilhelmsburg mit starker Stimme, grandiosen Pophits, sexy Grunzlauten und jeder Menge britischem Humor.
Das Bühnenbild mit gerafften Vorhängen ist elegant und stimmig. Seine Band mit drei Bläsern und zwei Background-Röhren erstklassig, Rick Astley stimmlich grandios. „Yeah! Hell Yeah! Fuck Yeah!“, bringt der Sänger und Songwriter die Stimmung frühzeitig auf den Punkt.
Alle lieben Rick Astley in Hamburg
Schon mit dem zweiten Lied „Together Forever“ entführt er in seinen tanzbaren Happy-Sound der 80er. Oftmals haben Musiker:innen mit 50 den bedeutendsten Teil ihrer Karriere schon hinter sich. Aber Astley dreht jetzt mit 58 noch mal so richtig auf. Der einstige „Tee-Junge“ des 80er-Produzenten-Trios Stock Aitken Waterman hat seit 2016 drei tolle Studioalben veröffentlicht, mehrmals spielte er mit den Foo Fighters seinen Meilenstein-Hit „Never Gonna Give You Up“ live und brachte das Internet zum Glühen, und mit seinem umjubelten Konzert mit Covern von The Smiths beim letztjährigen Glastonbury-Festival setzte er erneut eine Marke. Alle lieben Rick Astley! Und an diesem Abend ganz besonders.
Sein Gesang zu „Crying For Help“ und dem kitschigen „Hold Me In Your Arms“ ist schlichtweg göttlich. Das mit Gospel dekorierte „Keep Singing“ von seinem 2016 veröffentlichten Comeback-Album mutet wie der heilige Gral der Popmusik an. Apropos: „Die Beatles fingen in Hamburg ihre Karriere an. Ich weiß nicht, was ihr ihnen zu trinken gegeben habt, aber es hat die Welt für immer verändert“, meint Astley und spielt ein Mix-Mash aus „Start Me Up“ von den Rolling Stones und „Dippin My Feet“ von seinem jüngsten Album „Are We There Yet?“.
Rick Astley hatte einen Jägermeister zu viel
Seine Songs sind modern arrangiert – um ein Sample ist Astley nie verlegen. So motzt er „She Wants To Dance With Me“ mit „Juice“ von Lizzo auf, „Whenever You Need Somebody“ mit Chics „Good Times“ und seine Coverversion von Harry Styles‘ „As It Was“ mit A-has „Take On Me“. Das macht Laune! „Es ist Freitagabend und ich fühle mich sexy, baby“, röhrt und grunzt Astley ins Mikro und offenbart, dass er einen Jägermeister zu viel hatte. Ein anderes Mal geht er mit den Hüften tief nach unten und witzelt: „Ich glaub, ich hab mir gerade den Rücken verrenkt.“
Das könnte Sie auch interessieren: Sex und viel Liebe: Paul Young in der Fabrik
Zu AC/DCs „Highway To Hell“ habe er als 15-Jähriger Trommeln gelernt, erzählt er, nimmt in der Zugabe hinter dem Schlagzeug Platz und frönt jenem Rockklassiker. Ist das wirklich noch der rothaarige Milchbubi von einst? Beeindruckend! „Als ich beschloss, Popstar zu werden, legte ich mir ein Ringelshirt und Sakko zu“, meint Astley und präsentiert sich in eben jener Garderobe. Selbstironisch vollzieht er eine Trockenübung seiner Dance-Moves aus dem Video zu „Never Gonna Give You Up“. Die Leute johlen und lassen sich mit einer XXL-Version des Überhits gerne von ihm „rickrollen“, indem sie selbst ausgelassen tanzen. Einfach umwerfend, dieser Rick Astley.