Max Mutzke sorgt für kollektives Kuscheln im Stadtpark
Max Mutzke ist in Hochform, begeistert die Leute im Stadtpark mit seiner samtigen Soul-Stimme und beweist mal wieder, was für ein perfekter Animateur, was für eine Rampensau er ist. Manche tanzen mit einem verzückten Lächeln auf dem Gesicht. Als er erklärt, wie es zu dem Titelsong kam und ihn schließlich singt, schmiegen sich viele Pärchen aneinander.
Genau als die ersten Töne aus den Lautsprechern über das Stadtparkrund schallen, wagt sich die Sonne zum ersten Mal an diesem Tag hinter den Wolken hervor und bereitet, genau wie das Publikum, Max Mutzke einen warmen Empfang. Der hopst und läuft auch sogleich zu groovigen Rhythmen über die ganze Bühne, singt, animiert, bis alle klatschen und die Hüften schwingen. Seine erste Botschaft des Abends: „Nur die guten Geschichten zählen“. Und dieses Konzert am Samstag wird eine davon.
Denn der Sänger, der natürlich sein Markenzeichen, einen Hut, trägt, ist in Hochform, begeistert von Anfang an die Leute mit seiner samtigen Soul-Stimme und beweist mal wieder, was für ein perfekter Animateur, was für eine Rampensau er ist. Schon beim ersten Lied, das wie so viele an dem Abend von seinem aktuellen Album „Wunschlos süchtig“ ist, baut er einen langen Mitsing-Part ein, von denen an diesem Konzertabend noch viele folgen sollen. Und die das Publikum jedes Mal begeistert mitsingt und mitsummt.
Max Mutzke-Show im Stadtpark: Pärchen schmiegen sich aneinander
Manche tanzen mit einem verzückten Lächeln auf dem Gesicht. Als Max Mutzke erklärt, wie es zu dem Titelsong kam („Ich darf seit vielen Jahren frisch verliebt sein und bin wunschlos süchtig, weil wunschlos sein süchtig macht!“) und ihn schließlich singt, schmiegen sich viele Pärchen aneinander, drücken sich einen Schmatzer auf die Wange, streicheln sich gegenseitig über den Rücken. Kollektives Kuscheln im Stadtpark. Bei seinem größten Hit „Just Can’t Wait Until Tonight“, mit dem er 2004 beim Eurovision Song Contest antrat und der ihn schlagartig bekannt machte, braucht er nur die erste Zeile anzustimmen – den Rest singt das Publikum und lässt die Melodie mit einem relaxten „dudu-dudu-duuu“ ausklingen.
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Zwischen den Liedern erzählt Max Mutzke immer wieder kurze Geschichten – von seiner Freundin, seinen Kindern, aber auch Kritisches. Er mahnt „Wir müssten eigentlich alle zusammenhalten, weil wir unter derselben Sonne leben.“ Und „Viele sind heute so faktenfeindlich.“ Oder „Uns fehlt es an nichts in diesem Land. Wir stehen auf den Schultern der Giganten des Fortschritts. Das bringt eine Riesenverantwortung mit sich.“
Genau für solche Aussagen liebt ihn sein Publikum, klatscht ihm zu, nickt. Und Max kauft man ab, dass er sagt was denkt, und dass er tut, was er sagt. Eine total coole Socke, die authentisch ihr Ding durchzieht. Ein Typ, der am Ende des Abends hanseatisch „Tschüß, Hamburch!“ ruft. (jh)