Marteria im Volkspark: Schwitzende Perlen im Vollkontakt
Rund 15.000 Menschen stehen vor dem Volkparkstadion. Sie wirken, als würden sie auf den nächsten Bus warten. Von Konzert-Stimmung ist am Samstagabend um kurz vor 21 Uhr wenig zu spüren – zwischen Vor-Künstler Kid Simius und dem Mainact des Abends liegt rund eine Stunde Wartezeit. Doch dann betritt er endlich die Bühne vor der Osttribüne des HSV-Stadions: Marten Laciny – besser bekannt als Marteria. Und was dann passiert, schafft nur der gefeierte Rapstar aus Rostock.

Rund 15.000 Menschen stehen vor dem Volkparkstadion. Sie wirken, als würden sie auf den nächsten Bus warten. Von Konzert-Stimmung ist am Samstagabend um kurz vor 21 Uhr wenig zu spüren – zwischen Vor-Künstler Kid Simius und dem Mainact des Abends liegt rund eine Stunde Wartezeit. Doch dann betritt er endlich die Bühne vor der Osttribüne des HSV-Stadions: Marten Laciny – besser bekannt als Marteria. Und was dann passiert, schafft nur der gefeierte Rapstar aus Rostock.

Marteria in Hamburg: „Es ist geil hier. Vielen Dank an alle, die heute hier sind“
„Ich glaub‘, wir sind zu mehr bestimmt. Du weißt, dass wir gefährlich sind. Gibst mir das, was sonst nur Scherben bringt. Deine Augen strahlen wie Halogen, Marilyn“, rappt der 39-Jährige. Er trägt einen schwarzen Sweater mit goldenen Mustern auf den Schultern. Das Bühnenbild erinnert an ein Videospiel aus den Neunzigern: Eine verpixelte Rennstrecke, auf der das Gesicht von Marteria zu sehen ist, flimmert im Hintergrund. Das Publikum taut auf. „Es ist geil hier. Vielen Dank an alle, die heute hier sind“, ruft Marteria der Masse zu.
Das Publikum, das zum Konzert von Marterias „Vollkontakt“-Tour gekommen ist, ist im Durchschnitt um die 30 Jahre alt. Einige Väter haben ihre Kids auf den Schultern. Das ändert sich bei „Marteria Girl“. Ansage des Rappers: „Ich will nun alle Mädels auf den Schultern der Jungs sitzen sehen.“ Und im Nu sind es nicht mehr nur die Kinder, die auf den Schultern ihrer Väter sitzen. „Hamburg, deine Perlen“, kommentiert Marteria den Anblick.
Marteria: „Hamburg, deine Perlen“
Ein paar Bengalos brennen. Die HSV-Fahnen, die im Hintergrund das Volksparkstadion zieren, wirken blass angesichts der spektakulären Show. „Oh mein Gott, dieser Himmel. Wie komme ich da bloß rein?“, rappt Marteria seinen Song aus dem Jahr 2014. Die Fans singen mit. Ein Flugzeug hinterlässt seine Streifen am Himmel.
Hamburg: Stimmung vor Volksparkstadion kocht
Nach rund anderthalb Stunden kleben dem 39-jährigen Rapper Haarsträhnen auf der verschwitzten Stirn. Davon lässt er sich jedoch wenig beeinflussen – im Gegenteil. „Vollkontakt“ heißt seine Tour, also alles rein. „Ich will, dass ihr jetzt alle Moshpits bildet“, fordert Marteria. Das Publikum geht dem artig nach, alle tanzen in großen Kreisen vor der Bühne, springen und rappen laut mit. „Alle haben ‘nen Job, ich hab‘ Langeweile. Keiner hat mehr Bock auf kiffen, saufen, feiern.“
Von Langweile kann hier nicht die Rede sein. „Ich habe im „Gruenspan“, im „Uebel & Gefährlich“ und auf der Trabrennbahn gespielt. Und jetzt stehe ich hier in Hamburg vor 15.000 Menschen. Da werde ich immer stolz drauf sein“, sagt der Rapper.

Marteria: Zwei Stunden Mega-Konzert
Nach seinem Hit „Niemand hier bringt Marten um“, ist das Publikum noch nicht bereit, nach Hause zu gehen. Es sollte eigentlich das Ende der Show sein, so kündigte der Rapper es zuvor an. Doch die Stimmung ist zu gut, der Rostocker bringt jede Menge Zugaben. Mega-Lichtshow, Videos und elektronische Sounds, die rund 15.000 Menschen springen und rasten förmlich aus, powern sich nochmal ordentlich aus, bevor sie sich auf den Heimweg machen.
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Vollkontakt? Versprechen gehalten. Und wer hinterher auch noch einen Platz im Bus erwischt hat, wird sich erschöpft und zufrieden auf den Sitz gelümmelt haben.