Marc Martel in Hamburg: Mehr Queen geht nicht – eine fast perfekte Illusion
Es gibt nur einen Freddie Mercury (†45) – und der ist schon seit mehr als 30 Jahren tot. In irdischen Gefilden tourt indes Marc Martel (46) als laut Eigenbeschreibung „stimmliche Reinkarnation“ des Rock-König um die Welt. Am Donnerstag war der Sänger mit der Band One Vision of Queen zu Gast in der Barclays Arena. Ein Konzertabend, der dem Original überraschend nahekam.
Es gibt nur einen Freddie Mercury (†45) – und der ist schon seit mehr als 30 Jahren tot. In irdischen Gefilden tourt indes Marc Martel (46) als laut Eigenbeschreibung „stimmliche Reinkarnation“ des Rock-König um die Welt. Am Donnerstag war der Sänger mit der Band One Vision of Queen zu Gast in der Barclays Arena. Ein Konzertabend, der dem Original überraschend nahekam.
Wer die Augen schließt, als Marc Martel und die Band um kurz nach 20 Uhr loslegen, kann nicht anders, als sich das legendäre Vorbild vorzustellen. Denn der Kanadier singt wie Freddie. Er klingt wie Freddie. Und, Augen wieder auf: Er bewegt sich wie Freddie. Nur der ikonische Schnurrbart fehlt. Man verzeiht es ihm. Irgendeinen Unterschied muss es ja geben.
Marc Martel erweckt Freddie Mercury zum Leben
Der Abend steht unter dem Motto „Lasst uns eine gute Zeit haben, Freunde!“, sagt Martel zur Begrüßung. Die anschließende (Scherz-)Frage, ob denn Queen-Fans da wären, endet mit großem Jubel. Nicht der letzte, den es im Laufe der nächsten zwei Stunden gibt.
Natürlich trägt die Songauswahl in der Barclays Arena dazu bei, dass die Fans eine gute Zeit haben. „One Vision“ und „Bicycle Race“ sind die ersten beiden Bretter, die die fünfköpfige Band in der dicht besetzten Arena präsentiert.
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Es folgt ein bunter Streifzug durch die Queen-Diskografie: „Under Pressure“, „Killer Queen“, „Hammer to Fall“, „You’re My Best Friend“, „A Kind of Magic“, „I Want to Break Free“, „Love of My Life“, „I Want It All“, „Radio GaGa“, „We Will Rock You“ und all die anderen Welthits lassen niemanden kalt. Trotz Bestuhlung wird in der ganzen Arena gestanden und getanzt, was das Zeug hält.
Authentizität trifft nicht nur auf den Sänger Marc Martel, der auch am Piano überzeugt und noch einen kurzen Moonwalk einschiebt, zu. Jeder Einsatz, jedes Solo passt auf den Punkt genau. Für einen kurzen Moment fühlt es sich an wie in Wembley 1986, nicht wie in der Barclays Arena 2023. Nur, dass Freddie Mercury, Roger Taylor, Brian May und John Deacon nicht auf der Bühne stehen. Wirklich nicht.
Marc Martel: „Die Musik lebt immer weiter und weiter“
Selbstverständlich steht auch „Bohemian Rhapsody“ auf der Setlist. Die sechs Minuten lange Mini-Oper gilt als Freddie Mercurys Meisterwerk – und als einer der am schwierigsten zu singenden und zu spielen Songs aller Zeiten. Doch der Tribut-Kombo gelingt einmal mehr die perfekte Illusion. Sie covern Queen nicht bloß. Sie sind an diesem Abend Queen.
„Die Musik lebt immer weiter und weiter“, sagt Marc Martel zwischendurch. Und meint damit: Freddie Mercurys Genialität ist unsterblich. Dafür, dass das so bleibt, sorgt immer noch Queen selbst (mit Sänger Adam Lambert), doch One Vision of Queen und Marc Martel spielen definitiv in einer ähnlichen Liga. Zum Abschluss des Konzerts gibt es übrigens „We Are the Champions“. Mehr Finale geht nicht.