Mega-Show in Hamburg: Lewis Capaldi zeigt, warum er ein echter Popstar ist
Die Barclays Arena ist voll am Sonntagabend, zumeist mit sehr enthusiastischen Mädchen im Teenager-Alter – und gelegentlich deren Eltern. Als Lewis Capaldi mit einem lässigen „Hamburg, was geht?“ die Bühne betritt, wird entsprechend ordentlich gekreischt. Als ignoranter Ü30-Konzertkritikerin dämmert einem womöglich jetzt erst: Der Typ ist ein echter Popstar! Und schnell wird klar, warum.
Die Barclays Arena ist voll am Sonntagabend, zumeist mit sehr enthusiastischen Mädchen im Teenager-Alter – und gelegentlich deren Eltern. Als Lewis Capaldi mit einem lässigen „Hamburg, was geht?“ die Bühne betritt, wird entsprechend ordentlich gekreischt. Als ignoranter Ü30-Konzertkritikerin dämmert einem womöglich jetzt erst: Der Typ ist ein echter Popstar! Und schnell wird klar, warum.
Der 26-jährige Schotte singt geschmeidige Balladen, irgendwo zwischen Ed Sheeran und Adele, mit einer fantastischen Stimme voller Gefühl. Das allein muss man anerkennen, selbst wenn einem das persönlich vielleicht etwas glatt und gefällig anmutet. Aber wer hier mäkelt, im Angesicht Tausender strahlender Teenie-Augen, der muss ein Stein sein.
Lewis Capaldi singt und plaudert in Hamburg
Ein Konzert von Lewis Capaldi ist allerdings mehr als bloß traurig-schöne Schmusesongs. Denn wenn der junge Schotte nicht singt, dann plaudert er – und das ist ebenso charmant wie unterhaltsam. So sei die Band am Samstag auf der Reeperbahn gewesen („So viele Ladys der Nacht dort!“) und einer der Musiker stünde heute mit Kater auf der Bühne, weil er etwas zu tief ins Glas geschaut hätte. Außerdem freut sich Capaldi über die vollen Ränge und merkt an, dass es in Berlin nicht so gut besucht gewesen sei. „Hamburg ist deshalb definitiv meine Lieblingsstadt!“ Mit kaum etwas macht man sich hier bekanntlich schneller beliebt als mit einem soliden Diss gegen die Hauptstadt.
Es wirkt, als habe der Musiker keinen Filter. Er erzählt, was ihm in den Kopf kommt, und das ist ungemein sympathisch. Allerdings, und da sieht man immer wieder begleitende Elternteile leicht zusammenzucken: Jedes zweite Wort des 26-Jährigen ist „Fuck“. Aber so nett wie er sagt das vermutlich sonst keiner. Nett ist er auch zu den begeisterten Fans: Erfreut nimmt er ein selbstgebasteltes T-Shirt von einem Fan namens Alissa entgegen, auf dem in Glitzersteinen „I kissed Harry Styles“ steht. Eine Tatsache: Die beiden Popstars knutschten kürzlich bei den „Brit Awards“ für die Fotografen.
Ein Mädchen darf mit Lewis Capaldi Fotos machen
Ein weiteres Mädchen darf später nach vorn an die Bühne kommen und Fotos mit Capaldi für Social Media machen. Und für eine junge Dame namens Jasmin singt er sogar „Happy Birthday“. Da passiert etwas Lustiges: Die ganze Halle hängt noch Rolf Zuckowskis „Wie schön, dass du geboren bist“ hintendran – das der Schotte vermutlich nicht kennt, er wippt aber amüsiert mit.
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Das einzige, was vielleicht zu meckern gibt, ist das recht frühe Ende nach rund anderthalb Stunden. Allerdings: Niemand dürfte mit dem Gefühl gegangen sein, dass Lewis Capaldi nicht alles gegeben hätte, und manchmal ist Qualität dann ja wirklich wichtiger als Quantität.