Mega-Show mit Beigeschmack: König Jason Derulo sorgt für Kreisch-Alarm in Hamburg
Kreisch-Alarm in der Barclays Arena! Tausende Fans feiern Mega-Star Jason Derulo, der im Rahmen seiner „Nu King Tour“ am Sonntagabend Halt in Hamburg machte. Feuer-Effekte, Laser-Show, Konfetti-Regen: Der US-Amerikaner liefert eine perfekt choreografierte Performance ab. Doch manchmal kommt ein unangenehmes Gefühl auf – war das zu viel des Guten?
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Kreisch-Alarm in der Barclays Arena! Tausende Fans feiern Mega-Star Jason Derulo, der im Rahmen seiner „Nu King Tour“ am Sonntagabend Halt in Hamburg machte. Feuer-Effekte, Laser-Show, Konfetti-Regen: Der US-Amerikaner liefert eine perfekt choreografierte Performance ab. Doch manchmal kommt ein unangenehmes Gefühl auf – war das zu viel des Guten?
Noch zehn Minuten, dann geht es los: Ein Countdown auf der XXL-Leinwand über der Bühne kündigt den Start der Show an. Die Spannung steigt, die letzten gehen schnellen Schrittes in Richtung Toilette. Dann ist es endlich so weit, die Handys werden gezückt.
Jason Derulo lässt sich in Hamburg wie ein König feiern
3… 2… 1… Ja, wo ist er denn? Es bleibt noch für rund zehn Sekunden dunkel, dann läuft ein kurzes Video, in dem zu sehen ist, wie Derulo in einem roten Pelzmantel und mit einer Dornenkrone auf dem Kopf auf einem Thron sitzt. Plötzlich steht der König dann auf der Bühne und blickt mit ernster Miene ins Publikum.
Sofort steht fest: Derulo ist ein absoluter Profi, der genau weiß, was er tun muss, damit seine Fans ihn feiern. Los geht es mit „Watcha Say“ – vor 14 Jahren hatte der Pop-Sänger mit diesem Song seinen Durchbruch, seitdem verkaufte er über 250 Millionen Tonträger, seine Songs wurden mehr als 18,2 Milliarden Mal gestreamt, auf TikTok folgen ihm mehr als 58 Millionen Menschen – es sind galaktische Sphären, in denen der in Florida geborene Derulo spielt.
Jason Derulo in der Barclays Arena: Eine Weltklasse-Show – und ein unangenehmes Gefühl
Dass es sich bei Derulo um einen Superstar handelt, merkt man in jeder einzelnen Sekunde – es ist eine Show auf Weltklasse-Niveau. Von der Nahaufnahme von Derulos schweißüberströmter Stirn über die unzähligen Feuer-Stöße bis hin zum Konfetti- und Funkenregen und zur Laser-Show: Hier ist alles bis ins kleinste Detail durchgeplant. Mehr kann man aus der Barclays Arena nicht rausholen.
Während der allermeisten Lieder wirbeln über ein Dutzend Tänzerinnen und Tänzer um Derulo herum und liefern eine perfekt synchrone Performance ab – wirklich beeindruckend. Doch manchmal, wenn wieder eine der knapp bekleideten Frauen ihre Beine in die Luft streckt und ihren Hintern an Derulo reibt, kommt ein unangenehmes Gefühl auf: Derulo wird als der begehrenswerte Mann dargestellt, der scheinbar machen kann, was er will, während die Frauen um ihn herum auf ihr Äußeres reduziert werden. Sind die Zeiten, in denen solche Darstellungen populär waren, nicht eigentlich vorbei?
Klar ist: Jason Derulo mag sich selber ganz schön gerne. Immer wieder gibt es Momente, in denen keine Musik läuft, einfach nur ein Scheinwerfer auf den 34-Jährigen geworfen ist und er schlicht in die Menge guckt, lächelt und das Kreischen der Fans genießt.
Das Publikum von Jason Derulo könnte bunter kaum sein
Diese feiern Hits wie „Talk Dirty“, „Swalla“ und „Spicy Margarita“ ab, in der fast ausverkauften Arena ist die Stimmung super. Das Publikum könnte im Übrigen vielfältiger kaum sein: Eltern mit ihren kleinen Kindern, Paare, Kumpels, Freundinnen-Gruppen. Man könnte fast sagen: Da bringt ein 34-jähriger Pop- und R&B-Künstler, der in seinen Songs meist über Frauen und Sex singt, die Generationen zusammen – spannend!
Die knapp zweistündige Show ist erfrischend abwechslungsreich. Immer wieder gibt es zwischen den bunten und lauten Parts ruhige und intensive Momente, in denen Derulo zeigen kann, dass er auch stimmtechnisch einiges drauf hat.
Das könnte Sie auch interessieren: Idles machen aus Konzert eine Pro-Palästina-Kundgebung – so reagiert das Publikum
Wirklich beeindruckend ist, mit welcher Ausdauer Derulo abliefert – auch nach zwei Stunden intensiver Performance scheint er nicht erschöpft. Als Zuschauer wird man jedoch fast erschlagen von der ganzen Show. Doch wenn man dann um kurz nach 23 Uhr vor der Arena die kalte Frühlingsluft einatmet und die vergangenen 120 Minuten Revue passieren lässt, dann wird einem klar: Spaß gemacht hat diese Reizüberflutung auf jeden Fall.