Gil Ofarim im Knust: Der Vorfall schwingt immer mit
Hat er die Kette mit dem Davidstern getragen oder nicht? Beim leidlich bekannten Vorfall im Leipziger Westin-Hotel, wo Gil Ofarim im 2021 wegen dieses Symbols des jüdischen Glaubens schlecht behandelt worden sein will, ist das nach wie vor unklar. Die Gerichtsverhandlung steht noch aus. Für Donnerstagabend im Knust lässt sich die Frage aber leicht beantworten: Ja.
Demonstrativ hängt sie um seinen Hals, wird bei besonders emotionalen Songpassagen auch berührt, manchmal auch geküsst. Der 40-jährige Musiker ist nach Hamburg gekommen, um nach der Pandemiepause die Songs seines neuen Albums „Alles auf Hoffnung“ live vorzustellen.
Hat er die Kette mit dem Davidstern getragen oder nicht? Beim leidlich bekannten Vorfall im Leipziger Westin-Hotel, wo Gil Ofarim im 2021 wegen dieses Symbols des jüdischen Glaubens schlecht behandelt worden sein will, ist das nach wie vor unklar. Die Gerichtsverhandlung steht noch aus. Für Donnerstagabend im Knust lässt sich die Frage aber leicht beantworten: Ja.
Demonstrativ hängt sie um seinen Hals, wird bei besonders emotionalen Songpassagen auch berührt, manchmal auch geküsst. Der 40-jährige Musiker ist nach Hamburg gekommen, um nach der Pandemiepause die Songs seines neuen Albums „Alles auf Hoffnung“ live vorzustellen.
Gil Ofarim im Knust: Kein Wort über Hotel-Vorfall
Aber die Sache mit dem Hotel – sie schwingt immer mit. Wurde er wirklich beleidigt? Hat er geschwindelt, für die Aufmerksamkeit? War es ein obskures Missverständnis? Bis das entweder geklärt oder vergessen ist, hat Ofarim ein Problem. Und das weiß er. Am Donnerstag ist spürbar, dass er sich besonders viel Mühe gibt. Oft bedankt er sich bei den Fans und betont, wie viel es ihm bedeutet, dass sie gekommen sind. Den Vorfall selbst spricht er nicht an.
Im Publikum befinden sich fast ausschließlich Frauen, und bei diesen handelt es sich um eingefleischte Fans. Jeder Liedtext wird mitgesungen, es wird laut gejubelt und mitgeklatscht. Gil Ofarim ist ja auch ein fescher Typ, der all die lässigen Rockerposen drauf hat. Hier ist die Laune ausgezeichnet, hier stellt niemand die Hotel-Geschichte in Frage.
Gil Ofarim spielt in Hamburg: Knust nur zu drei Vierteln voll
Aber wer das tut, der ist halt einfach nicht gekommen. Das Knust ist zu drei Vierteln gefüllt, da wäre noch Platz gewesen. Das ist schade, irgendwie. Denn musikalisch scheint sich der Münchner gefunden zu haben. Er singt emotionale deutsche Texte, wie auch Kollegen à la Mark Forster oder Johannes Oerding, bloß mit mehr Rock-Attitüde. Das steht ihm und hätte durchaus sein Ticket in den Mainstream sein können, auf die großen Bühnen. Auch die mitunter etwas selbstverliebte Art seiner 20er hat er abgelegt, wirkt nahbarer und charmanter.
Das Publikum bejubelt ihn ausgiebig, und Ofarim selbst wirkt zum Schluss ehrlich glücklich – und auch ein bisschen erleichtert. Man hofft an einem Abend wie heute, dass sich auch diese Hotel-Geschichte endlich irgendwie klärt.