Fjørt in der Fabrik: Laute Gitarren, Krach und Schweiß
Die Fabrik in Altona ist nicht ganz ausverkauft, aber es sind doch eine ganze Menge Leute gekommen, um sich zum Start ins Wochenende ordentlich anschreien zu lassen. Das erledigt die Band Fjørt in Person von Chris Hell und David Frings nur zu gerne, am Schlagzeug werden beide von Frank Schophaus unterstützt. Mit ihrem vierten Album „nichts“ ist die Post-Hardcore-Band aus Aachen gerade auf Tour.
Die Fabrik in Altona ist nicht ganz ausverkauft, aber es sind doch eine ganze Menge Leute gekommen, um sich zum Start ins Wochenende ordentlich anschreien zu lassen. Das erledigt die Band Fjørt in Person von Chris Hell und David Frings nur zu gerne, am Schlagzeug werden beide von Frank Schophaus unterstützt. Mit ihrem vierten Album „nichts“ ist die Post-Hardcore-Band aus Aachen gerade auf Tour.
Am Anfang müssen alle noch etwas warm werden, doch spätestens beim Klassiker „Anthrazit“ fliegen auf und vor der Bühne die Mähnen. Die Arbeitsteilung bei Fjørt: Gitarrist Hell und Bassist Frings teilen sich den Gesang – und derjenige, der gerade nicht am Mikro steht, treibt das Publikum mit Gesten und Bewegungen an. Das kann David Frings besonders gut, er scheint die oft düsteren, wütenden Texte fast mitzutanzen. Die Fans schließen sich ihm an, zumindest diejenigen, die in den ersten Reihen stehen. Am Rand entlockt der brachiale Sound vielen nur ein dezentes Kopfnicken.
Gewisse „Grundaggressivität“ im Raum
Es herrscht eine gewisse Grundaggressivität im Raum, das hat die Musik so an sich. Trotzdem fordert Chris Hell die Fans dazu auf, aufeinander achtzugeben: „Wir wollen, dass alle eine gute Zeit haben.“ Die vor zehn Jahren gegründete Band singt am liebsten über all das was schiefläuft – in Gesellschaft und Politik, in der Liebe, im eigenen Leben. Und bietet damit einen Raum, auch den eigenen Frust in Form von Musik zu kanalisieren. Es geht um „die schlimmen Sachen da draußen und die schlimmen Sachen da drinnen“, erklärt Hell in einer etwas nachdenklicheren Ansage, „bei denen man laute Gitarren, Krach und Schweiß braucht, um sie rauszulassen“. Mit Stücken wie „Paroli“ wendet sich das Trio klar gegen rechts, danach skandiert die Menge „Alle zusammen gegen die Faschisten“.
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Etwa ein Drittel der Songs, die Fjørt am Freitag spielen, sind Tracks von der neuen Platte. Da bleibt noch Zeit für ältere Stücke, denn Hamburg und Fjørt sind schon seit Jahren gute Bekannte. „Uns verbindet einiges mit Hamburg“, sagt Hell. Schließlich haben Fjørt hier im November ihr Releasekonzert zum neuen Album gespielt und davor eine Gesamtschau ihrer gesamten Bandkarriere zu ihrem zehnjährigen Jubiläum – in vier Clubs an einem Tag. Und den Auftritt in der Fabrik bezeichnet Hell als „das größte Fjørt-Konzert aller Zeiten“. Das dürfte nicht nur der Band in Erinnerung bleiben.