Deichkind-Spektakel in Hamburg: Bass-Betankung bis nach Fuhlsbüttel
„Wollt ihr mit uns ans Limit gehen?“, fragen die Deichkinder – und Augenblicke danach springen 99,9 Prozent der rund 25.000 Fans auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld. Es ist das Finale einer ziemlich genau zweistündigen Show, an deren Ende 22 Menschen Hand in Hand im Kreis auf der Bühne tanzen, begleitet von einem aufgepusteten Kackhaufen-Emoji, einer Pappfigur des Kult-Memes des US-Politikers Bernie Sanders und einer Abrissbirne. Kurz: Hier hat Deichkind gerade eine Show hingelegt, die einmalig in der Branche ist.
„Danke“, sagt ein Mann auf dem Heimweg zu seinem Kumpel. Er nimmt ihn in den Arm, fragt: „Und was wünscht du dir zum Geburtstag?“ Die Antwort: „Ich werde 55, da brauche ich eigentlich nichts.“ Kurzer Blick. „Aber du hast doch gehört, dass die nächstes Jahr wiederkommen…“ Beide lachen. Abgemachte Sache.
Für die Deichkind-Fans geht es um ein Gefühl
„Wollt ihr mit uns ans Limit gehen?“, fragen die Deichkinder – und Augenblicke danach springen 99,9 Prozent der rund 25.000 Fans auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld. Es ist das Finale einer ziemlich genau zweistündigen Show, an deren Ende 22 Menschen Hand in Hand im Kreis auf der Bühne tanzen, begleitet von einem aufgepusteten Kackhaufen-Emoji, einer Pappfigur des Kult-Memes des US-Politikers Bernie Sanders und einer Abrissbirne. Kurz: Hier hat Deichkind gerade eine Show hingelegt, die einmalig in der Branche ist.
„Danke“, sagt ein Mann auf dem Heimweg zu seinem Kumpel. Er nimmt ihn in den Arm, fragt: „Und was wünscht du dir zum Geburtstag?“ Die Antwort: „Ich werde 55, da brauche ich eigentlich nichts.“ Kurzer Blick. „Aber du hast doch gehört, dass die nächstes Jahr wiederkommen…“ Beide lachen. Abgemachte Sache.
Für die Deichkind-Fans geht es um ein Gefühl
Deichkind – das ist seit etwa zwei Jahrzehnten der gemeinsame Nenner von Generationen, die Essenz von Bier und Schweiß und Bass und Achtsamkeit und Eskalation. Musikalisch als Elektro-Rap eingestuft – was natürlich als Beschreibung keinesfalls ausreicht. Diese ist hier tatsächlich auch zweitrangig, denn für die 25.000 geht es um das Gefühl, das sie heute bekommen werden. Trabrennbahn. Samstagabend. Open-Air. Remmidemmi. (Fast) kein Regen.

Das Konzert ist kein normales Konzert, das wird schnell klar. Es ist eine Inszenierung. Da wird bei „Auch im Bentley wird geweint“ auf einer Chanel-Tasche geritten, Trampoline kommen zum Einsatz. Überall blitzt und blinkt es. Alle zwei bis drei Lieder wechseln die Künstler ihre Verkleidung, oftmals wird auch das Bühnenbild gleich mit geändert.
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Die Band fährt mit einem XXL-Bierfass durch die Menge, schwenkt dabei eine Fahne mit „Kein Bier für Nazis“. Irgendwie Kunst. Irgendwie gaga. Irgendwie sehr, sehr gut. Das Publikum ist gemischt. Eltern mit Kindern, Paare, Senioren, Studienräte, Türsteher-Typen. Einige tragen selbstgebastelte Klamotten aus Yummy-Suppen-Verpackungen.
Deichkind spielen alle Hits: „Leider geil“, „Remmidemmi“
Eröffnet wird um kurz nach 20.30 Uhr mit „99 Bierkanister“. Bereits nach zwei Liedern stellt Roger Rekless, der die Ur-Bandmitglieder Kryptik Joe, Porky und DJ Phono live unterstützt, fest: „Opa hat Gänsehaut!“ Die weitere Setlist ist der Querschnitt der Band-Metamorphose von den Anfängen einer reinen Hip-Hop-Kombo („Bon Voyage“) hin zu dem, was sie heute sind und sich nicht so wirklich definieren lässt: „Bück dich hoch“, „Leider geil“, „Wutboy“, natürlich „Remmidemmi“ – und alles mit permanenter Bass-Überdosis versehen. In den sozialen Medien gab es zeitgleich Berichte von Anwohnern aus Niendorf, Langenhorn und Fuhlsbüttel, die die Bässe in ihren Wohnzimmern gehört haben wollen.
Ein wuchtiges Spektakel, getanzte Gesellschaftskritik. Oder nochmal kurz: Eine Show, wie sie nur Deichkind kann.