Danger Dan im Stadtpark: Filmreife Andacht statt Filmriss
Überpünktlich um 19.30 Uhr fängt Danger Dan am Samstagabend im sehr gut gefüllten Stadtpark an, seinen ersten Song „Lauf davon“ an spielen. Deswegen heißt’s für manch eine(n) auch: „Renn hin“. Bloß nichts von Deutschlands aktuell wohl gefragtestem Liedermacher verpassen!
„Hallo Hamburg! Boah, seid ihr viele – das ist mein bisher größtes Solokonzert, deswegen war ich ziemlich nervös, als ich auf die Bühne kam“, sagt er. „Ich heiße Daniel – ich sehe das nicht mehr ein, mich mit meinen 39 Jahren als ‚Danger Dan‘ vorzustellen.“ Das Mitglied der Antilopen Gang hat das an, was es immer anhat – weinrote Bomberjacke und Dr. Martens. Danger Dan erzählt davon, dass er einen Mann am Klavier, der traurige Lieder schreibt, eigentlich immer kritisch gesehen – aber sich selbst am Anfang des Lockdowns dann auch mal wieder ans Klavierüben gemacht habe. Und daraus sei eben irgendwann sein Album „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ entstanden. Komplett sympathisch, bescheiden und immer noch irgendwie ungläubig erzählt er das, obwohl es so ein großer Erfolg ist!
Überpünktlich um 19.30 Uhr fängt Danger Dan am Samstagabend im sehr gut gefüllten Stadtpark an, seinen ersten Song „Lauf davon“ an spielen. Deswegen heißt’s für manch eine(n) auch: „Renn hin“. Bloß nichts von Deutschlands aktuell wohl gefragtestem Liedermacher verpassen!
„Hallo Hamburg! Boah, seid ihr viele – das ist mein bisher größtes Solokonzert, deswegen war ich ziemlich nervös, als ich auf die Bühne kam“, sagt er. „Ich heiße Daniel – ich sehe das nicht mehr ein, mich mit meinen 39 Jahren als ‚Danger Dan‘ vorzustellen.“ Das Mitglied der Antilopen Gang hat das an, was es immer anhat – weinrote Bomberjacke und Dr. Martens. Danger Dan erzählt davon, dass er einen Mann am Klavier, der traurige Lieder schreibt, eigentlich immer kritisch gesehen – aber sich selbst am Anfang des Lockdowns dann auch mal wieder ans Klavierüben gemacht habe. Und daraus sei eben irgendwann sein Album „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ entstanden. Komplett sympathisch, bescheiden und immer noch irgendwie ungläubig erzählt er das, obwohl es so ein großer Erfolg ist!
Es folgen Songs wie „Nudeln und Klopapier“ (bei dem Danger Dan die Mitsing-Skills des Publikums erst als „dünn“ und dann als „vierlagig“ beurteilt), das eigenartige Liebeslied „Topf und Deckel“ oder „Ode an den Mord“: Er habe selbst schon Morddrohungen von gewissen Menschen bekommen, erzählt er, „aber das ist immer noch besser als Liebesbriefe von Neonazis“.
Danger Dan: Erinnerung an die Künstler:innen-Verfolgung in der Nazi-Zeit
Zu „Ingloria Victoria“, der Abrechnung mit seinem ehemaligen Aachener Gymnasium, erzählt Danger Dan die vielen Anekdoten, die sich um den Song ranken: Dass deswegen der Wikipedia-Artikel über die Schule schon x Mal geändert wurde (von ihm selbst auch!). Dass sich an dem Gymnasium Lager pro und contra Danger Dan gebildet haben. Oder dass sein Gruß in einem Interview an einen okayen Lehrer der Schule zur Überschrift des zugehörigen Zeitungsartikels wurde – der dann wohl auch im Lehrerzimmer an die Pinnwand gepinnt wurde. Verrückt!
Ernst und sehr berührend wird es dann, als Danger Dan über Kunstfreiheit spricht und an die Künstler:innen-Verfolgung in der Nazi-Zeit erinnert. Ein Streichquartett kommt auf die Bühne, um Hans Drachs Lied „Mein Vater wird gesucht“ zu spielen, das als eines der wenigen Lieder nach der Machtergreifung überliefert wurde. „Auf dass dieses Lied nie, nie, niemals in Vergessenheit geraten kann!“, ruft Danger Dan. Später beim eigenen „Kunstfreiheit“-Hit schunkelt und singt die Menge dann auch zum ersten Mal richtig mit – vorher wurde die ganze Zeit eher andächtig und aufmerksam zugehört.

Bei den Songs zur „Privaten Altersvorsorge“ und auch „Tesafilm“ (inklusive kleinem Stolpern über die Bühne, das für gute Lacher sorgt) gibt’s dann noch Gratis-Gruppentherapie fürs Publikum. Und die erste Zugabe „Eine gute Nachricht“ ist wohl das schönste Liebeslied, das es aktuell gibt.
„Ernsthaft Dankeschön an alle, die die Antilopen Gang, mich als Solo-Künstler schon lange oder ganz neu begleiten“, sagt Danger Dan. „Das war wirklich ein wunderschöner Abend, ich bin stolz!“ Und Knochenfabriks „Filmriss“ ist nicht nur Danger Dans Lieblingslied, sondern auch sein Rausschmeißer des Abends. Danke auch dir, Daniel Pongratz, das war kein „Filmriss“, sondern filmreif.