Billy Idol in Hamburg: Eine Rampensau im besten Sinne
„White Wedding“, „Rebel Yell“, „Eyes Without A Face“ – das sind nur einige der großen Hits, mit denen Billy Idol einst den Rock-Olymp bestieg. Mittlerweile ist der Brite 66 Jahre alt, gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen. Davon konnten sich die Fans in der Hamburger Barclays Arena selbst überzeugen – für die Hansestadt hatte er ein Extralob parat.
Einigen Künstlern eilt ja der Ruf voraus, live besonders gut zu sein. Der Name der blonden Punkrock-Ikone Billy Idol stünde auf dieser Liste, und zwar in besonders großen Buchstaben. Auch, weil man ihn dahingehend gern so akut unterschätzt. Jedes Mal wieder ist man überrascht, was für eine großartige Bühnensau der Mann aus Los Angeles doch ist. Nach dem Eröffnungskracher „Dancing With Myself“ ist am Donnerstagabend auch seine wunderbar kehlig-tiefe Stimme voll da und entzückt wie eh und je.
- Deutsch (Deutschland)
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„White Wedding“, „Rebel Yell“, „Eyes Without A Face“ – das sind nur einige der großen Hits, mit denen Billy Idol einst den Rock-Olymp bestieg. Mittlerweile ist der Brite 66 Jahre alt, gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen. Davon konnten sich die Fans in der Hamburger Barclays Arena selbst überzeugen – für die Hansestadt hatte er ein Extralob parat.
Einigen Künstlern eilt ja der Ruf voraus, live besonders gut zu sein. Der Name der blonden Punkrock-Ikone Billy Idol stünde auf dieser Liste, und zwar in besonders großen Buchstaben. Auch, weil man ihn dahingehend gern so akut unterschätzt. Jedes Mal wieder ist man überrascht, was für eine großartige Bühnensau der Mann aus Los Angeles doch ist. Nach dem Eröffnungskracher „Dancing With Myself“ ist am Donnerstagabend auch seine wunderbar kehlig-tiefe Stimme voll da und entzückt wie eh und je.
Billy Idol: „Hamburg ist die Rock’n’Roll-Stadt!“
Und was für eine Tüte an Hits der 66-Jährige mitgebracht hat! Quasi eine dieser riesigen blauen Ikea-Taschen voll: „Flesh For Fantasy“, „Eyes Without A Face“, „Mony Mony“, „Rebel Yell“. Und jeden davon performt Idol, als müsste er ihn den rund 7000 begeisterten Fans in der Barclays Arena noch verkaufen. Er posiert, stolziert, lässt den durchtrainierten Oberkörper unter der Lederweste hervorblitzen. Und wickelt das Publikum um den Finger: „Hamburg! Deutschland! Ihr wart immer so gut zu mir. Hamburg ist die Rock’n’Roll-Stadt! Die Beatles sind hierhergekommen, jeder will hierherkommen!“
Zwischen den Superhits stellt Billy Idol auch ein paar – teils erst gerade veröffentlichte – neue Songs vor, unter anderem die bewegende Rockballade „Bitter Taste“. Er habe den Song geschrieben, um endlich den schweren Motorradunfall zu verarbeiten, der ihn 1990 fast das Leben gekostet hätte, so Billy Idol. „Das war schrecklich, schmerzhaft und verwirrend“, sagt er mit Emotion in der Stimme. Das Stück packt das Publikum sichtlich.
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Ansonsten wirbelt der Blondschopf sich mit weniger Pathos, aber jeder Menge Energie durch Punk, Wave und Rock, hat Spaß, reißt mit – aber gibt auch seiner exzellenten Band Raum. Gitarrenzauberer Steve Stevens darf etwa ein ausgiebiges Solo zupfen. Und ganz am Ende, nach rund anderthalb höchst unterhaltsamen Stunden, wartet die Hymne schlechthin: „White Wedding“. Das Publikum ist nicht mehr zu halten. Nichts hat gefehlt an diesem Abend.