„Aufregend“: König Boris mit fetter Solo-Show – Hamburger lassen ihn nicht mehr gehen
Am selben Tag eine Platte rausbringen und ein Konzert spielen? Das kann in die Hose gehen – kennt ja niemand die Songs. König Boris hat es trotzdem gemacht: Freitag kam „Disneyland After Dark“ auf den Markt, das erste Soloalbum nach dem Ende von Fettes Brot. Am Abend dann das Release-Konzert im Uebel & Gefährlich. Man kann es kurz machen.
- Deutsch (Deutschland)
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Am selben Tag eine Platte rausbringen und ein Konzert spielen? Das kann in die Hose gehen – kennt ja niemand die Songs. König Boris hat es trotzdem gemacht: Freitag kam „Disneyland After Dark“ auf den Markt, das erste Soloalbum nach dem Ende von Fettes Brot. Am Abend dann das Release-Konzert im Uebel & Gefährlich. Man kann es kurz machen.
Zwölf Songs sind auf dem Album, keine Handvoll davon war vorher zu hören. Das Uebel & Gefährlich ist trotzdem komplett voll – das zeugt von Vertrauen vonseiten der Fans: Wird schon gut sein, wenn König Boris was Eigenes macht. Hat er ja schon einmal, 2012 mit „Der König tanzt“. Der lustige Wave-Dance-Pop von damals ist inzwischen verschwunden, jetzt ist da ein treibender, teils düster-grimmiger 90er-Jahre-UK-Sound.
Am selben Tag eine Platte rausbringen und ein Konzert spielen: König Boris kann’s
„Das ist aufregend“, sagt der Rapper nach „Unten an der Ecke“, dem ersten Song des Abends. In der Vergangenheit hat er regelmäßig vor Zehntausenden Menschen gespielt, das hier aber ist keine Selbstverständlichkeit für ihn. „Ich wünsche mir sehr, dass den Leuten gefällt, was ich da im stillen Kämmerlein gemacht habe.“
König Boris rappt, singt und tanzt – und erzählt komische Geschichten
Das tut es. König Boris haut jeden neuen Song raus, mischt ein paar wenige Fettes-Brot- und Der-König-tanzt-Stücke bei, rappt und singt und tanzt. Und er erzählt komische Geschichten – von Haaren auf den Füßen und Frischkäse (vor „Disneyland After Dark“), von Wutanfällen im Möbelhaus („Ikea“), Make-up-Experimenten („Alles dreht sich“) oder auch von einem Pferd, das kein Tiefkühl-Nasi-Goreng fressen wollte (vor „Auf dem Balkon“).
Das Publikum johlt. Immer mehr Handys werden in die Luft gehalten, immer mehr Menschen wollen den Abend irgendwie festhalten. Zwischendurch gehen Grüße raus an Björn Beton und Dokter Renz, die anderen beiden Brote, „die sind auch irgendwo hier“. Die Musik zieht an, im Saal wird es heißer und heißer, jetzt kommen die Banger: die (Hamburg-)Hymne „Beste“ und als Zugabe „Kiss Me Kiss Me“ und „Zuhause angekommen“.
König Boris in Hamburg: Das Publikum johlt – und lässt ihn nicht gehen
Doch das Publikum lässt König Boris nicht gehen. „Das ist ein anständiger Zuspruch, Leute“, sagt der Rapper und macht klar, dass sie jetzt „wirklich nur noch diesen einen Song“ haben. „The Grosser“ von 2001 – alle singen mit. Glückliche Gesichter auf und vor der Bühne.
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Am selben Tag eine Platte rausbringen und ein Konzert spielen? Kann schiefgehen. Es kann aber auch komplett aufgehen. Nichts (und niemand) hat gefehlt.