„Besonderes Konzert”: AnnenMayKantereit sorgt in Hamburg für kollektive Gänsehaut
Wow, diese Stimme! Als Henning May auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld zu singen anfängt, sorgt der Frontmann von AnnenMayKantereit gleich für kollektive Gänsehaut. Mehr Spektakel braucht es an diesem Abend eigentlich gar nicht.
Wow, diese Stimme! Als Henning May auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld zu singen anfängt, sorgt der Frontmann von AnnenMayKantereit gleich für kollektive Gänsehaut. Mehr Spektakel braucht es an diesem Abend eigentlich gar nicht.
Etwas Vergleichbares zu Mays Reibeisenstimme findet man in Deutschland nur schwer, sie klingt nach so viel Zigaretten und Whisky, wie man mit Anfang 30 eigentlich gar nicht legal konsumiert haben kann – und live noch beeindruckender als auf Aufnahmen. Aber May ist nicht alleine, vom ersten Song („Wohin du gehst”) an singt das Publikum kräftig mit.
AnnenMayKantereit in Hamburg: „Das ist das größte Konzert, das wir jemals gespielt haben”
Es sei ein „besonderes Konzert” für die Band, erklärt der Sänger: „Das ist das größte Konzert, das wir jemals gespielt haben.” May und seine Schulfreunde Christopher Annen und Severin Kantereit (die Nachnamen ergeben zusammen den Bandnamen) haben sich von Straßenauftritten auf die ganz großen Bühnen gespielt. Und sind dabei dennoch irgendwie ganz normal geblieben.
AnnenMayKantereit wird gerne vorgeworfen, sich in fast ausschließlich in ihrer eigenen kleinen Alltagswelt einzugraben – in der nicht viel passiert und niemand etwas zu befürchten hat. In ihren Texten wird gern alles ausgesprochen und nichts offen gelassen. Aber denen, die für einen Abend mit der Band Geld bezahlen, ist das herzlich egal. Im Gegenteil, genau das ist es, was AnnenMayKantereit für ihre Fans so sympathisch macht: Das sind Musiker, die gar nicht so weit weg von der eigenen Welt sind, denen man sich nahe fühlt.
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Zum Beispiel wenn sie den Tisch auf die Bühne bringen, an dem sie viele ihrer Songs vom neuen Album geschrieben haben. Und daran ein paar Stücke spielen, die wahlweise Probenraum- oder WG-Atmosphäre schaffen. Wenn sie mit dem Publikum den Flugzeugen winken, die über die Trabrennbahn fliegen. Wenn sie sich auf der Bühne gegenseitig mit der Handkamera filmen. Oder wenn Henning May, der mit schwarzen Turnschuhen, Shorts und Hoodie aussieht, als käme er gerade vom Einkaufen, ganz gerührt sagt: „Danke fürs Mitsingen.” Dann kann man eigentlich kaum anders, als die Jungs zu mögen.
AnnenMayKantereit: „Hamburg riecht viel besser als Baden-Württemberg”
Als Live-Verstärkung haben Annen, May und Kantereit standardmäßig die Bassistin Sophie Chassée dabei und auf der aktuellen Tour auch ein Orchester aus Bläsern und Streichern. Denen überlassen sie zwischenzeitlich sogar die Bühne: „Die sind viel krasser als wir.” Anschließend taucht die Band auf einer kleinen Zweitbühne im Publikum auf und May singt weiter von diversen Frauen (Pocahontas, Marie, Jenny) und seinem alleinerziehenden Vater („Oft gefragt”).
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Mit Komplimenten wie „Hamburg riecht viel besser als Baden-Württemberg” haben er und seine Bandkollegen die Fans spätestens beim Zugabenblock komplett auf ihrer Seite. Der Hit „Barfuß am Klavier” sorgt für Jubel, danach singen sogar erstaunlich viele Hamburger die Köln-Hymne „Tommi” inbrünstig mit. Und am Ende fragen AnnenMayKantereit noch „Willst du mit mir ausgehen?” Von der Trabrennbahn bekommen sie ganz sicher keinen Korb.