Alphaville in der Laeiszhalle: Welthits, Orchester und Klimakleber-Story
Rappelvoll ist die Bühne am Sonntag im großen Saal der ausverkauften Laeiszhalle, als Alphaville sie betreten. Und anlässlich des 40-jährigen Band-Jubiläums wurde ein ganz besonderes Orchester zur Unterstützung eingeladen. Für Aufsehen sorgt der Auftritt der „Drama-Queen“ – und auch die „Klimakleber“ sind an diesem Abend ein Thema.
Das Filmorchester Babelsberg, das sich die in Münster gegründete Popband für die Tour zum 40-jährigen Band-Jubiläum eingeladen hat, kann man in dem Sammelsurium aus Musikern und Instrumenten kaum ausmachen. Aber hören kann man es bei der Eröffnungsnummer „Dream Machine“ umso schöner! Denn Alphaville haben ihre größten Hits für das neue Album „Eternally Yours“ sinfonisch arrangieren lassen.
- Deutsch (Deutschland)
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Rappelvoll ist die Bühne am Sonntag im großen Saal der ausverkauften Laeiszhalle, als Alphaville sie betreten. Und anlässlich des 40-jährigen Band-Jubiläums wurde ein ganz besonderes Orchester zur Unterstützung eingeladen. Für Aufsehen sorgt der Auftritt der „Drama-Queen“ – und auch die „Klimakleber“ sind an diesem Abend ein Thema.
„Wie um Himmels Willen konnte das passieren?“, witzelt Frontmann Marian Gold bei der Begrüßung und erntet Lacher. „Vor 40 Jahren haben sich drei Punks aus Ost-Westfalen zusammengetan, eine Band gegründet, und jetzt sind wir hier in dieser vornehmen Halle, auf fünf Leute angewachsen, mit einem großartigen Orchester und einem Repertoire, das die ganze Welt kennt! Never underestimate the power of dreams – unterschätze niemals die Kraft der Träume!“
Und dann wird das Publikum mit dem Riesenhit „Big In Japan“ auch schon in das Jahr 1984 zurückgebeamt. Trotz oder gerade wegen des Babelsberger Filmorchesters kommt der Synthiepop-Klassiker an diesem Abend wie ein Partysong daher – auf der Bühne wird ausgelassen getanzt und das Publikum klatscht eifrig den Takt. Marian Golds Stimme und die Akustik der Laeiszhalle scheinen wie gemacht füreinander: kraftvoll und glasklar klingt sein Gesang. Der Jubel am Ende des Songs bringt den Saal zum Beben, und das Orchester erhebt sich erstmals von den Sitzen.
Marian Gold: Geschichte über Erlebnis mit Klimaklebern
Zu „A Victory Of Love“ lässt der im schwarzen Sakko gekleidete Gold schon mal die Drama-Queen raus. Für James-Bond-Atmosphäre sorgt Alphavilles Coverversion von „Diamonds Are Forever“. Nach „Dance With Me“, das von der Melancholie des Originals befreit wurde, schnauft Gold ganz schön, hatte er zuvor doch eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt.
Nach der Pause kommt er für die zweite Hälfte im Hemd mit Sonnenblumenaufdruck zurück. Das passt gut, weil er sich im Anschluss einem grünen Thema widmet. So erzählt er, dass sich neulich Klimakleber vor seinem Auto auf die Fahrbahn geklebt hätten und er sich inmitten „wütender Menschen wiederfand, die nichts weiter vorhatten, als rechtzeitig vorm Weltuntergang noch mal pünktlich zur Arbeit zu kommen“. Viele im Publikum klatschen, manche lachen, noch mehr enthalten sich. „Es gibt doch immer diesen Satz: ,Wir wollen, dass es unseren Kindern mal besser geht.’“, fährt Gold fort. „Können wir den mal ernst nehmen?“ Das berührende Lied „Moon Girl“ widmet er den Kindern und brilliert gesanglich.
Am Ende kommt ein Welthit
Gegen Ende erinnert Gold noch mal an die Pandemie: „Wir Künstler waren aufgeschmissen. Jetzt ist es fast wieder wie vorher. Und ihr seid alle da. Danke!“ Um das Statement zu unterstreichen, geht für einen kurzen Moment das Licht im Saal an. Bevor Alphaville dann ihren Welthit „Forever Young“ zum Besten geben. Ein unsterblicher Song an einem denkwürdigen Abend. Zum Glück konnte das passieren!