Gut geölte Hit-Maschine: 12.000 Fans umjubeln Sting in Hamburg – „wir leben noch“
Nach langem Warten spielt Sting in der Hamburger Barclays Arena ein von 12.000 Fans umjubeltes „Best Of“-Konzert. Mit auf der Bühne: Joe Sumner, der älteste Sohn des britischen Superstars – und jede Menge Erinnerungen.
- Deutsch (Deutschland)
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Nach langem Warten spielt Sting in der Hamburger Barclays Arena ein von 12.000 Fans umjubeltes „Best Of“-Konzert. Mit auf der Bühne: Joe Sumner, der älteste Sohn des britischen Superstars – und jede Menge Erinnerungen.
„Es ist lange her, Hamburg. Danke, dass Sie ihre Karten behalten haben. Wir leben noch“, begrüßt ein gut gelaunter Sting (72) sein Publikum am Montagabend auf Deutsch. Fans der britischen Rock-Ikone mussten sich zuletzt in buddhistischer Gelassenheit üben. Mehrfach wurde das Konzert seiner „My Songs“-Tour verschoben.
Dafür legt Gordon Matthew Thomas Sumner, wie Sting bürgerlich heißt, in der voll bestuhlten Barclays Arena direkt mit den großen Hits los: Was andere sich für die Zugabe aufheben, ist für Sting gerade mal Aufwärmmaterial: „Message In A Bottle“, „Englishman in New York“, „Every Little Things She Does Is Magic“ und „If You Love Somebody Set Them Free“. Rund 12.000 Menschen sind auf einen Schlag direkt Jahrzehnte jünger und sehen sich in der örtlichen Disco abzappeln.
Sting live in Hamburg: Umjubelt von 12.000 Fans
Doch auch jene, die eher den feinsinnigen Solokünstler und Komponisten zeitloser Songs wie „Fields Of Gold“ und „The Desert“ schätzen, kommen voll auf ihre Kosten. Das einzige, was hier offensichtlich in die Jahre gekommen ist, ist Stings Bass: Hübsch abgewetzt liegt er in Stings sehnigen Armen.
Kein Roadie reicht dem Musiker frische Instrumente, dafür leistet sich Sting mit Melissa Musique, Gene Noble und Shan Sager (auch Harmonika) drei fantastische Backgroundsänger. Er gibt ihnen reichlich Raum zu strahlen, etwa in einer abgewandelten Fassung von „So Lonely“ (mit Bob Marleys „No Woman, No Cry“) oder in einer Rap-Version von „Shape Of My Heart.“
Sting-Konzert in Hamburg mit seinem ältesten Sohn
Und dann ist da ja auch noch Joe Sumner, Stings ältester Sohn. Der 47-Jährige hat schon das Vorprogramm bestritten. „King of Pain“ (Nomen es omen?) singen sie harmonisch Seite an Seite.
Früher wollte Joe nichts mit der Musik seines Vaters zu tun haben, hörte lieber Nirvana. Heute hat er offensichtlich seinen Frieden damit geschlossen, „der Sohn von“ zu sein. Warum also nicht direkt die großen Hallen mit dem berühmten Vater bespielen?
Sting in der Barclays Arena Hamburg: „Best Of“-Konzert
Vor „Why Should I Cry For You?“ erzählt Sting wiederum eine Anekdote von seinem Vater, der ein einfacher Milchmann war. Der habe ihm nur einen Rat fürs Leben gegeben habe: „Schau Dir die Welt an, Junge!“ Das dürfte als erledigt gelten.
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Nach umjubelten 90 Minuten verlässt der Künstler die Bühne, nur um kurz danach für eine sechsminütige Reggae-Version des Police-Klassikers „Roxanne“ zurück zu kommen. Wieder animiert Sting, wie schon den ganzen Abend über, das Publikum zum Mitsingen und Klatschen, bevor er mit Akustikgitarre und dem stillen „Fragile“ das Konzert beendet.
Die Rose, die ein Fan zuvor voller Elan auf die Bühne geworfen hat, nimmt er mit. Keine Flaschenpost, aber die Message ist sicher angekommen.