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Zwei Menschen auf Fahrrädern, sie hälten Händchen, beide lächeln, die Augen schwarz geschminkt
  • Aram (Markus Feustel) und Fibi (Emily Seubert) radeln in eine Waschanlage – und kommen am anderen Ende als Waschbären wieder raus.
  • Foto: G2 Baraniak

Zwei Teenies werden zu Waschbären. Was dann passiert, zeigt „Die Verwandelten“

Diese Geschichte hat es in sich. Aber schließlich ist die Verwandlung in einen Waschbären auch keine alltägliche Sache. Oder doch? Wie Aram und seine Freundin Fibi zu Pelztieren wurden, erzählen „Die Verwandelten“ jetzt am Altonaer Theater.

Vieldeutig schildert das Bühnenstück von Hausherr Axel Schneider – nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Brussig – den rätselhaften Vorgang, der auch das Publikum in Bann zieht. Was ist den beiden Teenagern, die für einen Clip in eine Autowaschanlage radeln und sie als Waschbären wieder verlassen, bloß passiert?

Uraufführung von Thomas Brussigs Bestseller

Über diese Frage beraten sich die verzweifelten Eltern (Sarah Diener und Gerd Lukas Storzer) mit Ärzten, Juristen, Wissenschaftlern. Geht der Fall zurück auf diese „Comedy-Scheiße“, die Fibi (Emily Seubert) und Aram (Markus Feustel) beim Surfen entdeckt haben? Handelt es sich um Auswirkungen der Pubertät oder gar um den Beginn einer Epidemie? Plötzlich müssen Erwachsene mit Plüschtieren kommunizieren. Wie man mit dieser nie da gewesenen Situation umgehen soll, weiß niemand.

„Die Verwandelten“ am Altonaer-Theater

Immerhin wird Fibi, die weiterhin sprechen kann, dank der Sensationsgier der Medien endlich so berühmt, wie sie es als Mensch gern gewesen wäre. Aram macht sein Schicksal schwerer zu schaffen. Seine Zukunft als Fußballstar wurde durch die Verwandlung für immer verbaut …

Die gelungene Inszenierung von Bühnen- und Fernsehregisseur Ralph Bridle (u.a. „Verbotene Liebe“ und „Rote Rosen“) ist ein Abbild der Gesellschaft in der Schwebe zwischen Tragik und Komik, Lachen und Weinen. Mit großem Applaus bedacht: die tolle Darstellerriege – darunter Sarah Kattih, sowie die Stammschauspieler Ole Schloßhauer und Frank Roder –, die das Zuschauen zum Vergnügen macht. Am Ende steht Fibis eindringlicher Appell, unser „Mensch sein zu dürfen“ nicht zu verdaddeln. Dieses aktuelle Stück voller Gesellschaftskritik liefert dazu einige Denkanstöße. Großartig unterhaltsam.

Altonaer Theater: bis 26.2., div. Uhrzeiten, 24-43 Euro

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