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Schatten eines Mannes mit Cowboyhut und des Hundemädchens in einem angedeuteten Auto
  • Das Pilobolus Dance Theatre erschafft in „Shadowland“ fantastische Welten.
  • Foto: Emmanuel Donny

Von Monstern und Menschenfressern: „Shadowland“ auf Kampnagel

Zum Song „Reeperbahn“ stellen neun tanzende Akrobaten den Michel, ein Boot samt Anker und das Wort HAMBURG auf die Bühne – als Schattenbilder, nur mit den Umrissen ihrer flexiblen Körper! Dieses „Hamburger Finale“ ist die berührende Zugabe des Pilobolus Dance Theatres nach der 80-minütigen Show „Shadowland“. Auf Kampnagel wurde die Premiere des Gastspiels aus den USA begeistert gefeiert.

Nach dem Prinzip bewegter Scherenschnitte erzählt das Ensemble die Geschichte eines jungen Mädchens, das eines Tages durch eine (göttliche?) Riesenhand einen neuen Kopf bekommt: Statt des gewohnten Menschenkopfs muss sie fortan mit dem eines Hundes leben, anstelle von Worten kann sie nur noch Gebell von sich geben. Viele Menschen machen sich lustig, manche mögen ihre Andersartigkeit, wieder andere nutzen sie schamlos aus: In einem Zirkus muss sie sich unter der Peitsche einer Direktorin zur Schau stellen.

Das Pilobolus Dance Theatre gastiert in Hamburg

Schließlich begegnet ihr in einem anderen Fabelwesen ein aufrichtiger Freund: Bei einem Zentauren – halb Mann, halb Pferd – findet sie Geborgenheit. Sämtliche Gestalten samt Landschaft und Requisiten bilden die Tänzer mit ihren virtuosen Körpern: Menschenfresser versuchen, sie in einem Topf zu kochen, unter Wasser wird sie von einer Riesen-Qualle verschluckt, an Land von Krabbeltieren verfolgt. Krabben entstehen im Schattenspiel aus wuselnden Fingern, große Tiere aus mehreren Tänzern, die sich übereinander schichten.

Träumerische Schattenspielerei: die Darstellerin des Hundemädchens John Kane
Frau vor Leinwand, durch das Licht fällt ihr Schatten auf die Leinwand und bildet das Hundemädchen
Träumerische Schattenspielerei: die Darstellerin des Hundemädchens

Spannend wird es immer dann, wenn die transparenten Wände kurz verschwinden und das Making-of zu sehen ist: Dann darf das Publikum den Darsteller:innen quasi über die Schulter schauen, und am Ende geben sie sich bis zur Nacktheit preis. Die Musik des Filmkomponisten David Poe untermalt jede Szene mit der passenden akustischen Atmosphäre. Eine Traumreise in 80 Minuten!

Kampnagel: bis 14.1., täglich außer Mo 19.30 Uhr, Sa auch 15 Uhr, So 14 und 18 Uhr, ab 29,90 Euro, Tel. 27 09 49 49

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