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Foto draußen, Udo mit Hut und Brille
  • Auch ein Fan: Udo Lindenberg
  • Foto: picture alliance/dpa | Michael Matthey

Udo, Sasha & Co. verraten: Darum ist „Heiße Ecke“ Hamburgs coolstes Musical!

Bei Grillwurst und Bier erfährt man allerhand. So natürlich auch beim Kiezimbiss „Heiße Ecke“, wo Margot die Würste wendet und für all die großen und kleinen Sorgen da ist – mal mehr, mal weniger genervt. Was alles in 24 Stunden auf der Reeperbahn passiert, wo Nutten auf Musical-Gäste treffen, wo Arbeitende von einem Pinneberger JGA genervt sind, wo die große Liebe und Intrigen warten, zeigt das Kult-Musical seit 20 Jahren. Mit mehr als 5100 Vorstellungen und mehr als 2,8 Millionen Besucher:innen ist es das erfolgreichste deutsche Musical. Doch was macht eigentlich den Charme der „Heißen Ecke“ aus? Die MOPO hat sich bei Promis, Crew und einem Superfan umgehört.

Udo Lindenberg: „Geil! 20 Jahre ,Heiße Ecke‘. Die sind so heiß wie ein Komet, yeah. Und bei den Musicals die Nummer eins in Deutschland! Meinen herzlichsten Glückwunsch an die ganze Family! Stay hot!“

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) picture alliance/dpa/Christian Charisius
Brosda in seinem Büro, hinter ihm ein sehr volles Bücherregal
Kultursenator Carsten Brosda (SPD)

Kultursenator Carsten Brosda (SPD): „Wenn ein Imbiss seit 20 Jahren mit ganz viel Gefühl und Witz das Epizentrum eines Musicals darstellt, geht mir als Gelsenkirchener das Herz auf. So geht es offensichtlich auch den 2,8 Millionen Gästen. Es gibt nicht viele Orte, an denen sich die deutsche Seele so sehr nach außen kehrt, wie bei Bratwurst und Bier in einem Imbiss. Perfekt wird der Musical-Abend aber auch dadurch, dass man vor oder nach dem Besuch auf St. Pauli live erleben kann, wie sehr die Grenzen zwischen Kultur und Alltag oft verschwimmen.“

Kathi Damerow spielt seit 2003 die Margot – und andere Rollen. Brinkhoff/Moegenburg
Im Kostüm, mit Astraflasche in der Hand und einer Gabel Geburtstagstorte
Kathi Damerow spielt seit 2003 die Margot – und andere Rollen.

Darstellerin Kathi Damerow (spielt seit 2003 Margot, Natascha u. a.): „Die Zuschauer erleben den Kiez mit all seinen Ecken und Kanten und den vielen verschiedenen Menschen, die hier entspannt miteinander leben. Das hat Wiedererkennungswert und die Besucher verlieben sich – genau wie wir selbst – immer wieder in diesen fantastischen Stadtteil. Ich stehe immer noch total gern als Margot auf der Bühne, weil ich sowohl das Stück und die Rolle als auch das Ensemble und das Haus sehr liebe.“

Komponist Martin Lingnau hat die Musik geschrieben. Tine Acke
Porträt
Komponist Martin Lingnau hat die Musik geschrieben.

Komponist Martin Lingnau: „Die ,Heiße Ecke‘ ist das richtige Stück im richtigen Theater am richtigen Ort. Wenn man nach dem Musical auf die Reeperbahn kommt, geht dort alles so weiter, als wenn man noch im Musical wäre. Beim Komponieren mache ich da immer den Selbsttest: Wenn ich mich 24 Stunden, nachdem ich einen Song geschrieben habe, nicht mehr an ihn erinnern kann, muss er neu komponiert werden. Denn in einem Musical hat ein Song nur eine einzige Chance, sich ins Ohr einzubrennen, denn er wird ja nur ein einziges Mal gespielt. Mein aktueller Lieblingssong der ,Heißen Ecke‘ ist ,Ankerplatz St. Pauli‘. Er bringt das Thema Zusammenhalt schön auf den Punkt und knallt ordentlich.“

Songtexter Heiko Wolgemuth Heiko Wolgemuth
Porträt
Songtexter Heiko Wolgemuth

Songtexter Heiko Wolgemuth: „Dass die ,Heiße Ecke‘ zum Hit wurde, liegt vielleicht daran, dass sie dort aufgeführt wird, wo auch die Handlung angesiedelt ist. Darüber hinaus gibt es viele Figuren, mit denen sich die Zuschauer:innen identifizieren können. Und die Kompositionen von Martin gehen einfach ins Ohr. Am allerwichtigsten ist aber die Spielfreude der Kolleg:innen, die die ,Heiße Ecke‘ jeden Abend mit Leben füllen, die nicht aufhören zu suchen und sich da reinschmeißen, um die alte Dame frisch und aktuell zu halten. Ich habe damals keinen ,Hit‘ geplant, sondern einfach – so gut ich konnte – geschrieben: Mit Herz, Glück und lieben Menschen, die an mich glaubten und mich überredet haben. Und mit einem Haufen Naivität und Zeitdruck. Mit dem Erfolg hat niemand gerechnet. Ich habe dem Stück viel zu verdanken, dem Tivoli, den Kolleg:innen und vor allem dem Publikum, das nicht aufhört, die ‚Heiße Ecke‘ zu lieben und zu besuchen. Manche schon mehrere Hundert Mal.“

Sänger Sasha ist großer Fan des Muscials. picture alliance/dpa | Gregor Fischer
Sasha vor Bäumen und Büschen
Sänger Sasha ist großer Fan des Muscials.

Popstar Sasha: „Ich bin großer Fan der ,Heißen Ecke‘. Das Stück ist witzig, herzlich, ein bisschen frivol, Kiez eben. Mein Schwiegervater sagte nach der Vorstellung, er sei ,inspiriert‘, und entschwand mit meiner Schwiegermutter ins Hotel ​… Was auch immer das zu bedeuten hatte.“ (lacht)

Melanie Stelljes (r.) war seit 2014 schon 90 Mal in der „Heißen Ecke“. Melanie Stelljes
Melanie Stelljes auf der Bühne mit zwei Darstellerinnen
Melanie Stelljes (r.) war seit 2014 schon 90 Mal in der „Heißen Ecke“.

Super-Fan Melanie Stelljes (war seit 2014 schon 90 Mal im Musical): „Die ,Heiße Ecke‘ macht heiße Gefühle und Appetit auf Currywurst. Ich liebe das Musical, weil ich es jedes Mal neu erlebe. Jeder Darsteller spielt seine Rolle anders oder interpretiert sie um. Die ,Heiße Ecke‘ zeigt das Leben mit all seinen Facetten und jeder findet sich irgendwo wieder. Es ist lustig, aber auch traurig und tiefsinnig. Die Lieder sind einfach toll. Besonders ist für mich das Gefühl, alles direkt mitzuerleben. Ich habe die ,Heiße Ecke‘ bis jetzt 90 Mal gesehen. Zum Jubiläum kommen zwei neue Besuche dazu.“

Schmidts Tivoli: diverse Termine (finden Sie hier); „Wir feiern Geburtstag“ am 16./17.9., ab 29,90 Euro

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