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Kunstwerk von Tom Sachs
  • Wichtiges Werk einer vergangenen Mission: das „Landing Excursion Module (LEM)“ - jetzt auch in Hamburg
  • Foto: Genevieve Hanson

„Space Program“ in den Deichtorhallen: Im Sperrholz-Mobil ins All

Kaum waren sie gelandet, startete für Tom Sachs und sein Team direkt die nächste Mission: Am 22. August posierten der New Yorker Künstler und seine Kolleg:innen – silberfarbene Koffer mit der Aufschrift NASA vor sich – noch auf dem Fuhlsbüttler Flughafen für die Kameras. Ihr nächstes Ziel hatten sie da aber längst im Blick: Ab Samstag (18.9.) geht’s für sie zum Asteroiden „(4) Vesta“. Und die Deichtorhallen sind ihre Bodenstation.  

„Space Program: Rare Earths (Seltene Erden)“ heißt die interaktive Ausstellung, die an diesem Wochenende einen spektakulären Auftakt feiern wird: Zwölf Stunden lang lassen sich Tom Sachs (55) und sein Team am Samstag dabei beobachten, wie sie ihr Gesamtkunstwerk durch eine sogenannte „Marathon-Demonstration“ aktivieren und eine vollständige Weltraummission nach strengstem NASA-Raumfahrtprotokoll durchführen – Astronautinnen inklusive. Klingt schräg? Egal! Die Tickets für die Eröffnungs-Veranstaltung waren (natürlich!) ratzfatz ausverkauft. So was gibt’s in Hamburg ja auch nicht alle Tage. 

Ready for liftoff: Tom Sachs im Kontrollzentrum der Deichtorhallen-Ausstellung imago/epd
Tom Sachs in Hamburg
Ready for liftoff: Tom Sachs im Kontrollzentrum der Deichtorhallen-Ausstellung

Bricolage: Aus vorhandenen Materialien neues schaffen

Aber auch ohne live erlebten „Ready for liftoff“-Countdown wird die sechsmonatige Ausstellung ziemlich sicher galaktisch. Denn sie führt nicht nur Sachs & Co., sondern auch die Besucher:innen zu „(4) Vesta“, dem hellsten und erdnächsten Asteroiden (entdeckt bereits 1807 von Heinrich Wilhelm Olbers in Bremen; in besonders dunklen Nächten kann man „(4) Vesta“ sogar mit bloßem Auge sehen). Alles für die Misson Notwendige haben die Künstler hergestellt – aus Sperrholz, Schaumstoffplatten, Schrauben, Heißkleber und verschiedene andere Utensilien. Bricolage nennt sich diese Kunstform, dabei geht es ums Erschaffen, ums Zusammenbasteln von Neuem aus vorhandenen Materialien. Und Tom Sachs und seine Bildhauer-Kolleg:innen sind wahre Meister ihrer Art.  

Und allesamt allerprobt! Denn schon 2007 reisten sie in einer Pariser Galerie zum Mond, 2012 ging’s in New York zum Mars und 2016 in San Francisco zum Jupitermond Europa. Installationen dieser Missionen – etwa das „Landing Excursion Module (LEM)“ und das „Mission Control Center“ – sind jetzt auch hier zu sehen.

Deichtorhallen/Halle für aktuelle Kunst: bis 10.4.2022, Di-So 11-18 Uhr, 12/7 Euro 

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