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Zwei Schauspieler auf der Bühne, dahinter das Bild der ukrainischen Flagge, auf der „Solidarität mit der Ukraine“ steht
  • „Solidarität mit der Ukraine“: Benefizveranstaltung im Thalia-Theater
  • Foto:  Fabian Hammerl

Solidarität mit der Ukraine: Das planen Hamburger Theater

Das Thalia-Theater hat am Donnerstagabend den Anfang gemacht, weitere Institutionen wollen folgen: Hamburgs Kultur steht an der Seite der Ukraine – und zeigt das mit zahlreichen Solidaritätsveranstaltungen. „Mit dem Krieg werden alle Themen weggebombt, die uns eigentlich beschäftigen sollten“, sagte Thalia-Intendant Joachim Lux am Donnerstag. Der Abend, so der Theater-Chef weiter, sollte Kraft und Gemeinschaft stiften, denn: „Wir brauchen uns gegenseitig, um nicht zu verzagen.“ Das sehen auch viele andere Häuser so – die Liste der geplanten Solidaritätsveranstaltungen wächst und wächst. Was wann wo ansteht: ein Überblick.

Hochschule für Musik und Theater (5. und 6. März)

Zwei Konzerte von Studierenden: Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat auch das Leben vieler Studierender an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) erschüttert. Aus dem Wunsch heraus, der Solidarität mit der Ukraine Ausdruck zu verleihen, sind aktuell zwei Veranstaltungen geplant: Am Samstag (5.3., 17 Uhr, Mendelssohnsaal, Milchstraße) und am Sonntag (6.3., 19 Uhr, Forum, Milchstraße) gestalten ukrainische und russische Studierende gemeinsam unter dem Titel „Vom Herzen zum Herzen“ zwei Benefizkonzerte. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten, das Geld geht an den Nothilfefonds „Ukraine“ der HfMT. Das Konzert am Sonntag gibt’s hier auch im Livestream.

Goldbekhaus (5. März)

Konzert von deutsch-ukrainischen Musiker:innen: Das Goldbekhaus hat für den 5. März (Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr, Moorfuhrtweg) kurzfristig ein Benefizkonzert ins Programm genommen: Deutsch-ukrainische Musiker:innen aus Hamburg wollen so Geld für den gemeinnützigen Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit e.V. sammeln. Der Eintritt ist frei (nur Abendkasse), um Spenden wird gebeten.

Literaturhaus (6. März)

Jede Woche neue Lesungen im Stream: „Den Krieg stoppen können wir nicht, was wir können, ist zu informieren, einzuordnen und Stimmen hörbar zu machen“, so die gemeinsame Erklärung des Netzwerkes der Literaturhäuser. Und so gibt es am 6. März (18 Uhr, 10 Euro) eine Solidaritätslesung aus dem Literaturhaus Köln im Stream: Kölner Autor:innen lesen Texte ihrer ukrainischen Kolleg:innen. Ebenfalls in Kooperation mit dem Netzwerk der Literaturhäuser ins Programm aufgenommen sind wöchentliche Lesungen auf dem YouTube-Kanal der Freien Bühne Jena. Immer mittwochs gibt es dort ukrainische Literatur in deutscher Übersetzung zu hören. Nächster Termin ist der 9. März (18 Uhr): Serhij Zhadans „Vor dem Krieg und im Krieg“, gelesen von Gesine Drews-Sylla und Schamma Schahadat.

Der Autor Viktor Martinowitsch Kasia Syramalot
Viktor Martinowitsch
Der Autor Viktor Martinowitsch ist am 7. März im Schauspielhaus dabei.

Schauspielhaus (7. März)

Diskussion und Lesungen: Unter dem Motto #StandWithUkraine laden die „Zeit“ und das Schauspielhaus am Montag (20 Uhr, Kirchenallee) in den großen Saal des Theaters. Im ersten Teil des Abends sprechen die Osteuropa-Expertin Alice Bota und die Autoren Juri Andruchowytsch und Viktor Martinowitsch über die aktuelle Lage. Im zweiten Teil lesen Schauspieler:innen des Ensembles Texte unter anderem von Juri Andruchowytsch, Katja Petrowskaja, Serhij Zhadan und Viktor Martinowitsch. Dazu gibt es ein musikalisches Programm. Der Eintritt ist frei (nur noch Restkarten), um Spenden für „Hanseatic Help“ wird gebeten. Das Podiumsgespräch wird per Livestream übertragen.

Schmidts Tivoli (9. März)

Kult-Musical aus St. Pauli: „Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine und all jenen, die sich für Frieden, Freiheit und den Dialog einsetzen“,  sagen Corny Littmann, Tessa Aust und Hannes Vater von den Schmidt-Theatern. „Um selbst direkte Unterstützung zu leisten, spenden wir alle Einnahmen der ,Heiße Ecke‘-Vorstellung am 9. März.“ Das St. Pauli-Musical startet um 19 Uhr (Spielbudenplatz, Tickets: 29,50 bis 49,30 Euro), nach der Show werden im Foyer weitere Spenden gesammelt. Das gesamte eingenommene Geld geht an an die „Aktion Deutschland Hilft – Nothilfe Ukraine“ sowie an die Wohltätigkeitstiftung „Корпорація монстрів“ in Odessa, die humanitäre Unterstützung für Kinder und ältere Menschen in der Ukraine und auf der Flucht leistet – ein Kontakt, der über eine ukrainische Beschäftigte des Theaters zustande gekommen ist. „Unser Wunsch und Ziel ist es, an diesem Abend 25.000 Euro Spenden zu sammeln – dafür zählen wir auf die tatkräftige Unterstützung unserer Gäste. Natürlich nicht nur in unserem Haus: Wir freuen uns über die verschiedenen Solidaritätsaktionen der Hamburger Kulturinstitutionen und rufen alle Hamburger*innen zur Teilnahme auf“, so Tessa Aust. 

Das Schmidts Tivoli spendet alle Einnahmen der „Heiße Ecke“-Vorstellung vom 9. März. Brinkhoff/Moegenburg
Zwei Darsteller im Imbiss-Outfit
Das Schmidts Tivoli spendet alle Einnahmen der „Heiße Ecke“-Vorstellung vom 9. März.

Kampnagel (10. März)

Podiumsdiskussion und Filmvorführung: Auf Kampnagel gibt’s am 10. März eine Podiumsdiskussion und die Doku „The Earth Is Blue As An Orange“ (Jarrestraße, Eintritt frei, Platzkarten müssen reserviert werden): Regisseurin Iryna Tsilyk beobachtete für den Film den Alltag von Menschen im Krieg im ukrainischen Donbass. Vor dem Filmscreening findet das Panel mit der Medienkünstlerin und Autorin Anna Engelhardt, dem Historiker Prof.Dr. Jörn Happel und anderen statt (19 Uhr, auf Englisch). Hier gibt es außerdem Lesestücke in einem „Living War Archive“.

Zinnschmelze (13. März)

Benefizkonzert: Das Barmbeker Kulturzentrum veranstaltet am 13. März (18 Uhr, Marienstraße) ein Benefizkonzert für die Ukraine. Der Eintritt ist frei, eine Spende in Höhe von 10 Euro (oder gerne auch mehr) wird von den Veranstaltern empfohlen – das Geld geht an den Verein der Deutsch-Ukrainische Zusammenarbeit „Feine Ukraine“.


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Opernloft (17. März)

„Benefizkonzert für Frieden und Freiheit in der Ukraine“: „Der Krieg in der Ukraine berührt uns sehr“, sagen die Macherinnen des Opernlofts. „Wie viele Menschen haben wir überlegt, was wir in dieser Situation tun können, um die Menschen vor Ort zu unterstützen und ein Zeichen für den Frieden zu setzen.“ Die Idee des Teams: das „Benefizkonzert für Frieden und Freiheit in der Ukraine“ (17.3., 19.30 Uhr, Van-der-Smissen-Straße). Alle Künstler:innen und Mitarbeiter:innen verzichten an diesem Abend auf ihre Bezahlung, sodass alle Einnahmen, Gagen und Gehälter als Spenden an Betroffene fließen.

Walter Plathe im Stück „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“, das er am 2. April im Winterhuder Fährhaus zeigt. picture-alliance/ZB/Bernd Settnik
Der Schauspieler trägt einen Hut auf dem Kopf und hält eine Pfeife in der Hand, neben ihm ein leeres Bierglas
Walter Plathe im Stück „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“, das er am 2. April im Winterhuder Fährhaus zeigt.

Komödie Winterhuder Fährhaus (2. April)

Walter Plathe als Soldat Schwejk: Am 2. April gibt’s in der Komödie Winterhuder Fährhaus (19.30 Uhr, Hudtwalckerstraße) einen Benefiz-Theaterabend. Walter Plathe wird sein Solo „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ aufführen. Die gesamten Ticketerlöse aus der Vorstellung fließen an die „Aktion Deutschland Hilft“. Plathe: „Die Idee zu dem Benefiz kam mir ganz spontan. Ich habe nachts vor dem Fernseher gesessen und als ich die Flüchtlingstrecks gesehen habe, wollte ich was tun. Und Theaterspielen kann ich eben am besten.“ Karten gibt’s ab 28 Euro.

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